Erste Verfilmung des legendären Kinderbuchs von Antoine Saint-Exupéry, in der die weltberühmte Geschichte den Rahmen vorgibt für das Abenteuer eines kleinen Mädchens, das das Leben entdeckt. Es mag gute Gründe geben, warum es 72 Jahre gedauert hat, bis Antoine Saint-Exupérys legendärer Roman erstmals fürs Kino adaptiert wurde. Am schwersten wiegt wohl der Status der Unberührbarkeit: Wie sollte es einem Film jemals gelingen, dieselbe magische Wirkung zu entfalten wie das zeitlose Märchen mit seiner unvergleichlichen Mischung aus Poesie und Philosophie? Zum anderen bestand aber stets auch das Problem, das Plädoyer für Menschlichkeit in einer aus den Fugen geratenen Welt von seiner episodischen Struktur zu befreien und auf homogene Weise auf abendfüllende Spielfilmlänge zu strecken. Mark Osborne, der sich davor mit dem ersten “Kung Fu Panda” empfohlen hatte, schlägt beide Fliegen mit einer Klappe, indem er streng genommen gar nicht die Vorlage verfilmt. Elemente des Buchs werden vielmehr benutzt, um die Geschichte eines kleinen Mädchen in einer gesichtslosen modernen Siedlung zu erzählen, das von seiner Karriere orientierten Mutter auf Höchstleistung in einer Eliteschule getrimmt werden soll, aber von einem sonderlichen Alten aus der Nachbarschaft an die Magie des Kindseins erinnert wird: Mit seinen Erzählungen vom Treffen mit dem kleinen Prinzen eröffnet er dem Mädchen eine völlig neue Welt und bringt sie dazu, sich in einem alten klapprigen Flugzeug auf die Suche nach dem Prinzen zu machen. Nun ist Osborne nicht des Kinos Antwort auf Saint-Exupéry, aber er ist auch kein stümpernder Porzellanzertrümmerer: Sein “kleiner Prinz” ist eine Hommage geworden, ein Film, der den Zauber des Buches feiert und davon erzählt, welchen Eindruck Saint-Exupérys magische Weltsicht auf andere Menschen hat, wie sie andere beflügelt und nach den Sternen greifen lässt. Der Film selbst ist unverkennbar mit großer Liebe gemacht, wechselt nahtlos und elegant zwischen klassischer CG-Animation in den Szenen mit dem Mädchen und dem alten Piloten und aufwändig realisierter Stopmotion, wenn der Film in die Welt der Titelfigur eintaucht. Rein visuell orientieren sich Osborne und seine Animationskünstler natürlich in erster Linie an den legendären Zeichnungen Saint-Exupérys, aber im Verlauf des Films werden auch Gerald Scarfe und Designs der Dreißigerjahre zitiert, um eine unterkühlte Welt zu skizzieren, in der Fantasie und Freiheit unterdrückt werden. Dass am Ende das Licht triumphiert, ist aber ganz allein dem Geist der Vorlage geschuldet: So hat man sich auch gefühlt, als man das Buch las. ts.
Originaltitel: The Little Prince Regie: Mark Osborne Produktion: Dimitri Rassam Produktionsland: Frankreich Produktionsjahr: 2015 Laufzeit: 103 min.
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