Im gelungenen US-Remake seines Indie-Hits “Starbuck” konfrontiert Regisseur Ken Scott Samenspender Vince Vaughn mit dessen 142 Reagenzglaskindern. 2012 eröffnete die franko-kanadische Komödie “Starbuck” das Filmfest München, ein Independent-Hit, der zuvor in Toronto und dann beim kanadischen Publikum bestens angekommen war. Den Gesetzen des Marktes folgend ist das US-Remake, das hierzulande unter dem Titel “Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft” in die Kinos kommt, von logischer Konsequenz. Auf dem Regiestuhl hat wieder der Kanadier Ken Scott Platz genommen, in der Hauptrolle wurde Patrick Huard durch den bekannteren und somit am Boxoffice zugkräftigeren Vince Vaughn (“Prakti.com”) ersetzt. Im Übrigen ändert Scott, der auch das Drehbuch schrieb, für seine aktuelle Variante wenig, hält sich in Sachen Plot, Figuren und Dramatik klugerweise eng an sein Original. Auch hier fährt sein liebenswerter (Anti-)Held David Wozniak für die Metzgerei seines Papas Fleisch aus, verbummelt – hoch verschuldet – seine Tage und treibt mit seiner kindlichen Sorglosigkeit die schwangere Polizistenfreundin Emma (Cobie Smulders) zur Verzweiflung. Alles easy, bis ihn die Vergangenheit einholt. Wozniak, in jungen Jahren unter dem Pseudonym Starbuck regelmäßiger Besucher einer Samenspenderbank, sieht sich plötzlich mit 142 seiner insgesamt 533 Reagenzglaskinder konfrontiert. Diese haben eine Sammelklage eingereicht, um seine Identität zu erfahren. Wer nun meint, dass die Zeichen hier auf derben (Unterleibs-)Klamauk stehen, liegt vollkommen falsch. Nicht um kruden, vordergründigen Witz geht es, sondern um einen Mann, der auf Umwegen zu sich selbst findet. Ein sehr erwachsener Film, eine im Tempo gebremste dramatische Komödie um einen ewigen Kindskopf, der beginnt, Verantwortung zu übernehmen. Von Neugier getrieben, spürt Wozniak heimlich einigen seiner Sprösslingen nach, darunter ein bekannter Basketballspieler, eine Drogenabhängige und ein behinderter Sohn. Allesamt irgendwie verlorene Seelen, denen er helfend unter die Arme greift – und sich dabei allmählich selbst begreift. Vaughn, sonst eher auf überdrehte Späße abonniert, ist hier mit seinem Riesenbabykörper ideal besetzt. Perfekt passt er in seine chaotische Wohnung, die aussieht als würde hier eine Teenager-WG hausen. Gut beobachtet und gezeichnet sind sämtliche Figuren, einen schönen Part als überforderter, alleinerziehender Anwalt hat Chris Pratt, Smulders (“How I Met Your Mother”) versieht ihre Mama in spe mit dem nötigen Mix aus Strenge, Wärme und Nachsicht. Eine in allen technischen Belangen makellos gestaltete, für Hollywood-Verhältnisse nüchterne Arbeit, die Herz und Hirn anspricht. geh.
Originaltitel: Delivery Man Sprache: Deutsch dts 5.1/Deutsch DD 5.1/Englisch dts 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Dt. f. Hörg. Regie: Ken Scott
Darsteller: Vince Vaughn (David Wozniak), Chris Pratt (Brett), Cobie Smulders (Emma), Andrzej Blumenfeld (Mikolaj), Simon Delaney (Victor), Bobby Moynihan (Aleksy), Dave Patten (Adam), Adam Chanler-Berat (Viggo), Britt Robertson (Kristen), Derrick Arthur (Jeffrey Smalls/Young Boozer), Michael Oberholtzer (Bag Boy), Stephen Ellis (Geschichtsprofessor), Matthew Daddario (Channing), Jack Reynor (Josh), Erin Gerasimovich (Brett, jung), Kiff VandenHeuvel, Joe Urban, Glenn Fleshler, Camille Kitt
Produktion: André Rouleau Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Medienanzahl: 1 Laufzeit: 101 min. Features: Verpatzte Szenen, Entfallene Szene, Trailer
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