Nach “Antz” und “Der Prinz von Ägypten” kommt nun das dritte Animationsabenteuer aus dem Hause Dreamworks in die Kinos. Wie bei typischer Disney-Konfektion à la “Pocahontas” und “Hercules” wird mit der spanischen Besetzung des Inkareichs durch Cortez im Jahr 1519 ein in der Geschichte verankertes Thema aufgegriffen und familienunterhaltungsgerecht aufbereitet. Statt einer zentralen Figur konzentriert sich die Kiplings “Der Mann, der König sein wollte” nachempfundene Handlung auf zwei Buddies in tollpatschiger Tradition von Bob Hope und Bing Crosby, die dank einer Schatzkarte Zugang zur legendären Stadt El Dorado finden. Die beiden Hauptfiguren Tulio (im Original gesprochen von Kevin Kline) und Miguel (Kenneth Branagh) werden im heimatlichen Spanien als kleine Ganoven vorgestellt. Zufällig landen sie als blinde Passagiere auf einem Schiff von Cortez’ Flotte, die Segel setzt in Richtung Neue Welt. Zusammen mit einem Grimassen schneidenden aber stummen Kriegsross entkommen sie im Rettungsboot und gelangen schließlich in die mystische Inkastadt El Dorado. Dort werden sie als Götter empfangen, und der Häuptling und der Hohepriester buhlen um ihre Gunst. Die kesse Einheimische Chel (Rosie Perez) ist den beiden goldgierigen Fremden behilflich, die Charade aufrechtzuerhalten. So verliebt sich Tulio in sie, während Miguel Gefallen am dortigen Leben findet und sich mit den Einheimischen anfreundet. Sie lassen die traditionellen Menschenopfer verbieten und erfreuen sich beim Volk großer Beliebtheit, doch ihre “göttliche” Fassade bekommt bald Risse. Zudem steht der blutrünstige Cortez vor den Toren der Stadt. Fünf Jahre in Entwicklung, wurde die farbenfrohe Abenteuergeschichte im zweiten Anlauf von Eric “Bibo” Bergeron und Don Paul inszeniert, die den Erzählton zwischen unbeschwert-ausgelassener Albernheit und nachdenklicher Ernsthaftigkeit pendeln lassen. Dazwischen finden sich beeindruckend realisierte Actionsequenzen und sogar die diskrete Andeutung von Liebesszenen. Bereits die psychedelisch-visionenhaft angehauchte Eröffnungssequenz zeigt, dass mit der Farbpalette in die regenbogenfarbenen Vollen gegriffen wurde. Die Animation verbindet traditionelle Zeichnungen mit computergenerierten und vor allem die Ansichten der sagenhaften Stadt El Dorado sind atemberaubend ausgefallen. Viele Objekte, so zum Beispiel die funkelnden Goldschätze, wurden nahezu fotorealistisch auf die Leinwand gebracht. Mit den elegant fließenden Bewegungsabläufen von Disneys “Tarzan” hält der Film jedoch nicht Schritt, auch wenn man sich weitgehend an die Standards des Marktführers hält. Wie bei typischen Disney-Produktionen dürfen auch poppige Musiknummern nicht fehlen, die Superstar Elton John und Tim Rice beisteuerten. Beide zeichneten bereits für die Beschallung von “Der König der Löwen” verantwortlich. Anders als in dem weitaus ambitionierteren “Der Prinz von Ägypten” betreten die Animatoren des Hauses hier kein Zeichentrickneuland. So ist “Der Weg nach Eldorado” deutlich sorgfältiger realisiert als beispielsweise Warners letztjähriger Genrebeitrag “Das magische Schwert”, und dürfte so auf nachhaltiges Interesse beim Zielpublikum stoßen, zumal Disney in diesem Jahr keinen traditionellen Konkurrenztitel an den Start schickt. Ob für die ansehnliche Reise ins Reich der Inkas aber tatsächlich alles Gold sein wird, was glitzert, muss sich erst noch zeigen. ara.
Originaltitel: Road to El Dorado Sprache: Deutsch/Englisch/Niederländisch Untertitel: Engl. f. Hörg./Niederländisch Regie: Don Paul, Eric “Bibo” Bergeron, Will Finn, David Silverman Produktion: Bonne Radford Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2000 Bildformate: 1:1,85/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 86 min. Features: Kinotrailer, Making of, Elton John-Musikvideo, Audiokommentare der Regisseure, Infos über die Animation, Booklet mit Produktionsnotizen
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