Filmvisionär Tim Burton (“Alice im Wunderland”) meldet sich mit einer märchenhaften Fantasyfabel zurück, die ganz seinem skurrilen Stil entspricht. Der gleichnamige Jugendroman um eine Gruppe von Kindern mit “besonderen” sprich übernatürlichen Fähigkeiten von Ransom Riggs erschien 2011 und wurde jetzt von “Stardust”-Drehbuchautorin Jane Goldman adaptiert. Ihre vorherige Arbeit an den thematisch nicht unähnlichen letzten beiden “X-Men”-Filmen machen sie geradezu prädestiniert das Material für den Meister des Morbide-Merkwürdigen aufzubereiten. Dies gibt Burton nicht nur Gelegenheit seinem Vorbild, dem Stop-Motion-Pionier Ray Harryhausen, Hommage zu zollen, sondern auch Elemente aus seinen eigenen Klassikern wie “Edward mit den Scherenhänden”, “Nightmare Before Christmas” und “Beetlejuice” einer neuen Generation von Kinogängern vorzuführen. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit seiner neuen Muse Eva Green (007-Herzensbrecherin in “Casino Royale”), die in seinem letzten Film “Dark Shadows” ihr beträchtliches Charisma aufblitzen ließ. Sie spielt die exzentrische Miss Peregrine, die ein Heim für “X-Kids” (wie ein bärenstarkes kleines Mädchen, ein Junge mit reanimierenden Dr. Frankenstein-Fähigkeiten, ein Mädchen mit Einfluss auf Pflanzenwachstum, etc.) auf einer britischen Insel leitet. Dorthin verschlägt es den amerikanischen Teenager Jacob (Asa Butterfield aus “Hugo” und “Enders Game”) mit seinem Vater, um den gewaltvollen Tod seines geliebten Großvaters Abe (Terrence Stamp) zu überwinden. Abe hatte Jacob früher immer Geschichten über seine Zeit auf der Insel und seine außergewöhnlichen Freunde dort erzählt. Tatsächlich gelingt es Jacob in die Zeitschlaufe von 1943 zu gelangen, wo Miss Peregrine und ihre speziellen Schützlinge bereits auf ihn warten. Denn auch Jacob hat besondere Fähigkeiten, mit denen er ihnen im Kampf gegen den Bösewicht Barron (Samuel L. Jackson vergnügt sich sichtlich in seiner Rolle als Augäpfel verschlingender “Hollowgast”) beistehen kann. Insbesondere die hübsche und “luftige” Emma (Elle Purnell gleicht Christina Ricci zu “Sleepy Hollow”-Zeiten) hat es Jacob angetan, die ihm in der eindrucksvollsten Szene ihr Unterwasserversteck (mit “Titanic”-Anleihen) zeigt. Beim Jahrmarkt-Finale greift Burton noch in die geist(er)reiche Actionkiste, womit dem Familienpublikum zum Abschluss noch eine extra Portion komischer Gänsehaut verpasst wird. Wie gehabt deckt Burton beim Erzählton ein breites Spektrum ab, das von anrührend, gefühlvoll und romantisch über makaber humorvoll hin zu (für kleinere Kinder) grotesk gruselig und wehmütig sentimental ausfällt. Das opulente Setdesign im Gothic-Chic-Look, die kreativen Kostüme und die elegante Kameraarbeit entsprechen Burtons Standard, was zwar nicht unbedingt taufrisch wirkt, aber unterhaltsam ist. So werden dem Maestro auch zu einer Zeit, in der das einst kultig Schrullig-Bizarre längst vom Mainstream einverleibt worden ist – nicht zuletzt dank Burton selbst – etliche neue junge Fans beschert werden. ara.
Originaltitel: Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Regie: Tim Burton
Darsteller: Eva Green (Miss Peregrine), Asa Butterfield (Jake), Samuel L. Jackson (Barron), Chris O’Dowd (Frank), Allison Janney (Dr. Golan), Dame Judi Dench (Miss Avocet), Terence Stamp (Abe), Ella Purnell (Emma), Rupert Everett (Ornithologe), Finlay MacMillan (Enoch), Lauren McCrostie (Olive), Pixie Davis (Bronwyn), Georgia Pemberton (Fiona), Raffiella Chapman (Claire), Hayden Keeler-Stone (Horace), Milo Parker (Hugh)
Produktion: Peter Chernin Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2016 Bildformate: 1:1,85/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 122 min.
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