Mit seiner detailverliebten, schwarzhumorigen und immer wieder überraschenden 3D-Animationskomödie bereitet Peter Lord einen Mords-Seeräuberspaß. Im Winter 2011 verblüfften die kreativen Köpfe von Aardman mit der animierten Anarcho-Hightech-Extravaganz “Arthur Weihnachtsmann”. Jetzt wildern sie auch schon in karibischen Piraten-Gewässern. Und sie tun dies mit der gleichen Fabulierlust, der gleichen Liebe zum Detail und dem typisch britischen, staubtrockenen Humor wie man es von ihnen gewohnt ist. Garant dafür ist Peter Lord, der Schöpfer des legendären Knuddel-Knet-Duos “Wallace & Gromit”. Für “Die Piraten” hat er erstmals seit zwölf Jahren (“Chicken Run – Hennen Rennen”) wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen. In dieser Funktion erzählt er eine klassische, überaus sympathische Loser-Story um den so genannten Piratenkapitän (Hugh Grants leicht homosexuell angehauchte Original-Stimme passt perfekt für diese Figur), der stets einen komischen Vogel als Maskottchen auf der Schulter sitzen hat und zu gerne den Preis für den Piraten des Jahres gewinnen möchte. Doch dafür muss man bekanntermaßen andere Schiffe ausrauben und immense Schätze anhäufen – zwei Dinge, die dem Piratenkapitän und seiner Crew einfach nicht gelingen wollen. An diesen Haupthandlungsstrang knüpft Lord eine Reihe weiterer kurioser Stories, etwa eine Begegnung mit Charles Darwin, der sich gerade auf einer wichtigen wissenschaftlichen Expedition befindet, oder mit Königin Viktoria, die sich als äußerst skrupelloses Mitglied eines Eliteclubs entpuppt, der mit Vorliebe seltene Tiere verspeist. 3D ist bei diesem Animationsabenteuer, das gottlob viel mehr Komödie als Spektakel ist, allgegenwärtig. Jedes Bild besitzt echte Tiefe, die Effekte werden aber nicht um ihrer selbst willen eingesetzt, sondern nur dann, wenn sie wirklich Sinn ergeben. Egal ob die Meere, durch die die Männer segeln, der dicke Nebel, der London umhüllt, oder auch nur der wallende, übrigens aus als exzellentes Versteck geeignete Bart des Piratenkapitäns, visuelle Tricks und optische Möglichkeiten werden hier bis zum äußersten ausgeschöpft. Zusätzlichen Spaß bereitet außerdem ein stummer Schimpanse, der sich mittels Texttafeln verständigt, die wie die Oscar-Zeremonie aufgezogene Verleihung des Pirat-des-Jahres-Preises sowie das turbulente Finale auf einem gigantischen Luxusdampfer, auf dem die böse Queen ihr Fett weg bekommt. Und schließlich sorgen zu passenden Szenarien eingesetzte Popsongs wie “London Calling” oder “You Can Get It If You Really Want” für zusätzliches Amüsement. lasso.
Originaltitel: The Pirates! Band of Misfits Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Türkisch DD 5.1/Dänisch DD 5.1/Engl. f. Sehg./Finnisch DD 5.1/Norwegisch DD 5.1/Schwedisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch/Dänisch/Engl. f. Hörg./Finnisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: Peter Lord, Jeff Newitt
Produktion: Peter Lord Produktionsland: Großbritannien/USA Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:1,85/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 88 min.
Kritik: So spritzig und begnadet war Aardman schon seit längerem nicht mehr. Nicht einmal ein halbes Jahr nach “Arthur Weihnachtsmann” präsentieren Regisseur Peter Lord und das längst legendäre Knetmasse-Studio mit ihrer zweiten Arbeit gemeinsam mit Sony Imageworks ein kunterbuntes, actionreiches Familienabenteuer mit liebenswerten Figuren und viel witzigem Charme. Anspielungsreich und verspielt spielt Lord mit klassischen Genreversatzstücken – eine Art “Fluch der Karibik” mit Knollennase Marke Aardman.
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