James McAvoy in einer tragikomischen Tour de Force als Bad Lieutenant nach Irvine Welshs satirisch-grotesker Vorlage. Vielen gilt Welshs dritter Roman als sein bester nach “Trainspotting” und Jon S. Baird, mit seinem Hooligan-Biopic “Cass” nicht sonderlich auffällig geworden, empfiehlt sich der Nachwelt mit einer furiosen Mischung aus überzeichneter Satire, halluzinogener Höllenfahrt und Psychodrama. James McAvoy (“Abbitte”) liefert als Dreckschwein, das eigentlich eine arme Sau ist, eine manische Tour de Force als gewissenloser Manipulator, hinter dessen Fassade Baird ergreifend einen tragischen Kern um Schmerz und Schizophrenie freilegt. Zunächst wirkt alles wie pure Provokation: Der Edinburgher Inspektor Robertson (McAvoy) suhlt sich in derb-ordinärem Gossenjargon, ein Perverser unter Perversen, der schamlos, aber nicht charmelos jeden skrupellos korrumpiert, um sich bei den Ermittlungen in einem Migrantenmord die ausstehende Beförderung zu sichern. Dass er nicht nur drogen-, sondern auch sex- und pornosüchtig ist, stellt seine Figur in die Nähe von Michael Fassbenders “Shame”. McAvoys Leistung knüpft daran an. Seine Figur wahrt ein trauriges Geheimnis, denn dieser Bad Lieutenant ist eine herzgebrochener Verlassener, der den Schmerz seiner Einsamkeit mit hartem Dauer-Sex betäuben will. Womit er krass “Gegen die Wand” fährt, was Baird nach einer schwungvoll-satirischen Porträt-Halbzeit, reichhaltig gepusht vom Eurodance- bis Rock-Score, so fulminant wie emphatisch als Irrfahrt in seelische Abgründe nachzeichnet. Einfallsreich und wandelbar nimmt die Regie diesen gemeingefährlichen Schlawiner, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist, auseinander, folgt seinen Wahnvorstellungen bis zum totalen Zusammenbruch. Vollblutschauspieler McAvoy schafft es, zu faszinieren und zu berühren. Die vorangegangenen blasphemischen oder schwulenfeindlichen Schimpftiraden werden nach der Offenbarung seiner Schizophrenie ad absurdum geführt. Das Leben ist so grausam, dass man es kaum ohne Drogen ertragen kann – die Suche nach Erlösung hingegen ist tragikomisch, wild und von wahrhaft wahnsinnigem Format. tk.
Originaltitel: Filth Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch Regie: Jon S. Baird
Darsteller: James McAvoy (Bruce Robertson), Jamie Bell (Ray Lennox), Eddie Marsan (Bladesey), Jim Broadbent (Dr. Rossi), Gary Lewis (Gus Bain), Joanne Froggatt (Mary), Imogen Poots (Amanda Drummond), Shauna MacDonald (Carole Robertson), John Sessions (Bob Toal), Brian McCardie (Dougie Gillman), Emun Elliott (Peter Inglis), Shirley Henderson (Bunty), Pollyanna McIntosh (Size Queen)
Produktion: Jon S. Baird Produktionsland: Großbritannien Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 7.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 101 min.
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