Matthias Schweighöfer lernt etwas – über die Liebe, das Leben und die Notwendigkeit des richtigen Timings in beidem, in einer romantischen Generationen-Komödie mit neuem Zielgruppenpotenzial. “Lieber spät als nie” lautet die Catchline des Films, einer Mischung aus Roadmovie und Liebes-Tragikomödie, das sein Zugpferd Matthias Schweighöfer, dessen Pantaleon Film in Koproduktion mit Warner Bros. Germany auch produzierte, eine neue Zielgruppe testen lässt: die ältere Generation. Auf ihr liegt der Fokus zumindest was Geschichte und Besetzung betrifft. Sie tritt in Form der charmanten Ruth Maria Kubitschek in das entspannte WG-Leben von Sascha (Matthias Schweighöfer) und Klaus (August Diehl). Dort kehrt plötzlich der sprichwörtliche Ernst ein, als Saschas Freundin Lina (Anna Bederke) schwanger und fortan nur mit Baby zu haben ist. Der Taxi fahrende, abgebrochene Medizinstudent ist nicht begeistert – das riecht nach Verantwortung. Gestresst baut er einen Autounfall, der ihn im Krankenzimmer mit der redseligen Frau Ella zusammenführt. Die beiden können voneinander profitieren: Die lebenserfahrene Frau bringt Saschas Gefühlschaos in Ordnung, er bewahrt sie vor einer überflüssigen Operation. Zusammen mit Klaus gehen sie auf Frankreich-Fahrt, um Frau Ellas große Liebe aus alten Zeiten aufzuspüren. Am Ende der Reise haben alle etwas voneinander gelernt, so das Harmonie-Finale. Nicht erzählerische Raffinesse steht im Vordergrund, sondern Charme, Witz und Warmherzigkeit. “Eine ganz heiße Nummer”-Regisseur Markus Goller drückt mit seinem “Friendship”-Star publikumswirksam auf die Tube, legt Wert auf Tempo und flächendeckenden Musikeinsatz. Für die intimeren, ruhigeren Szenen bleibt da kaum Zeit, dennoch gelingen immer wieder rührende Momente. In Dirk Ahners Drehbuch nach dem Roman von Florian Beckershoff steckt einiges Potenzial, über den Umgang mit alten Menschen, Vereinsamung, Ausgeliefertsein im Gesundheitssystem. Mit gesellschaftskritischen Aspekten hält sich der Film allerdings nicht lange auf, auch Frau Ellas Lebensweisheiten werden nicht überstrapaziert. Schauspielerisch überlässt Schweighöfer ihr das Feld. August Diehl schaut man gerne zu in seiner ersten RomCom, sein Part liefert tragische und bewegende Momente, ist er doch auf der verzweifelten Suche nach Liebe. Der Film ist in seinen wahrsten Momenten auch die Geschichte einer Jungs-Freundschaft, die sich neu definieren muss in der Erwachsenenwelt. Ob die Synthese von alt und jung am Ende glückt, entscheidet das Publikum, das dieser sympathischen Komödie zu wünschen ist. boe.
Originaltitel: Frau Ella Sprache: Deutsch DD 5.1 Untertitel: Dt. f. Hörg. Regie: Markus Goller
Darsteller: Ruth-Maria Kubitschek (Frau Ella), Matthias Schweighöfer (Sascha), August Diehl (Klaus), Anna Bederke (Lina), Anatole Taubman (Rudolph), Anna Thalbach (Schwester Erika), Luc Feit (Kalle), Helmut Rusch (Pfleger Rickie), Karlo von Montag (Krückenpatient), Michael Lott (Polizist), Franc Bruneau (Student), Yves Espargiliere (Buchhändler), Marleen Lohse (Altenpflegerin), Stella Stocker (Kellnerin), Tómas Lemarquis (Claude), Peter Becker (Patrice), Pierre-Henri Juhel (Mechaniker), Sébastian Lozach (Postbote), Lucie-Anaïs Le Gall (Brotmädchen), Alex Tondowski (Polizeimeister), Gerard Croville (alter Franzose), Shade Koffi (Lily Grines)
Produktion: Matthias Schweighöfer Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 101 min.
Kritik: Der Mix aus Komödie und Roadmovie, das bisweilen auch ernste Töne anschlägt, ist eine Produktion von Matthias Schweighöfers Firma Pantaleon Films und wurde von Markus Goller, der zuletzt mit “Friendship!” und “Eine ganz heiße Nummer” bewies, dass er ebenso modern wie unterhaltsam inszenieren kann, publikumswirksam in Szene gesetzt. Schweighöfer, der auch als Hauptdarsteller agiert, lässt hier seiner wunderbaren Kollegin Ruth Maria Kubitschek (“Monaco Franze”) den Vortritt.
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