In der aktuellen Version des klassischen Filmmonsters ist Godzilla weniger Bedrohung als Retter, was seinen Qualitäten als Blockbustergarant aber keinen Abbruch tut. Sechzig Jahre nach dem ersten filmischen Auftreten Godzillas, sechzehn nach Roland Emmerichs Version des japanischen Klassikers und zehn nach dem letzten Godzilla-Film aus dem Land der aufgehenden Sonne, schickt Regisseur Gareth Edwards nun seine Vision des Urzeitmonsters auf die große Leinwand. Und wie es sich für einen amerikanischen Blockbuster gehört, fällt sein Godzilla alleine schon von den Maßen gigantisch aus. Allerdings lässt sich Edwards Zeit bevor er ihn in voller Pracht dem Publikum zeigt. Zunächst folgt er der Prämisse, die er schon bei seinem Low-Budget-Überraschungshit “Monsters” von 2010 beherzigte, dass jedes Effektespektakel starke Charaktere braucht, die die Zuschauer durch den späteren Explosionswust führen können. Bryan Cranston spielt den Wissenschaftler Joe Brody, der zusammen mit Frau und Kind in Japan lebt und in einem Atomkraftwerk arbeitet. Bei einem Zwischenfall, der zwar rein optisch wenig mit der Katastrophe von Fukushima zu tun hat, dennoch fast zwangsläufig Erinnerungen an den GAU von 2011 wachruft, verliert seine Frau das Leben und Joe die Zuversicht in die staatlichen Behörden. Jahre später kehrt sein inzwischen erwachsener Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson aus “Kick-Ass”) aus einem Armeeeinsatz nach San Francisco zurück, nur um gleich wieder nach Japan aufzubrechen, wo sein Vater wegen Einbruchs in das inzwischen unter Quarantäne stehenden Katastrophengebiet im Gefängnis steckt und weiterhin nach Antworten auf seine Fragen sucht. Es ist wenig überraschend, dass diese nach und nach gelüftet werden, ebenso wenig wie der Umstand, dass sich Vater und Sohn langsam wieder näher kommen. Zwischendurch werden noch diverse Militärs und Wissenschaftler eingeführt, wobei vor allem Ken Watanabe herausragt. Und schließlich darf auch Godzilla auftreten. Allerdings nicht als vernichtender Killer, sondern als die Balance wiederherstellende, natürliche Kraft, die gegen zwei ebenfalls gigantische Wesen, die so genannten MUTOs (Massive Unidentified Terrestrial Organism), in den Kampf zieht. Ab jetzt tut sich Edwards etwas schwer, die emotionale Bindung, die er zunächst wunderbar aufbaute, fortzuführen. Zwar bleibt die Atmosphäre weiterhin angenehm düster und episch, und immer wieder fährt er optisch die ganz großen Geschütze auf, doch bleibt das Gefühl, dass es sich mehr um eine Nummernrevue als eine durchgehende Geschichte handelt. Dazu trägt auch die Entscheidung bei, den Führungsstab von Vater Cranston an Sohn Taylor-Johnson zu übergeben. Immer wieder entwickelt Edwards grandiose Settings, wie einen Monsterangriff auf Hawaii oder das nächtliche Überqueren einer Eisenbahnbrücke, enttäuscht aber mit der abrupten Auflösung der selbigen. Ein wirkliches Gefühl für die Bedrohung kommt nur selten auf. Zum großen Finale lässt er die drei Ungetüme schließlich San Francisco in Schutt in Asche legen und greift dabei tief in die Trickkiste. Hier schafft er das Kunststück State-of-the-Art-Effekte und modernes Blockbuster-Material mit einer Hommage an die klassischen Godzilla-Filme zu verbinden. Keine Frage: Edwards weiß nicht nur, was die Fans der Reihe von ihm erwarten, sondern ist selber einer. Die Menschheit und ihre Städte sind nur unglücklicher Schauplatz einer viel größeren Schlacht und ihre Einwohner konsequenterweise letztlich nur Randfiguren. mahe.
Originaltitel: Godzilla Sprache: Deutsch dts HD 7.1 MA/Englisch dts HD 7.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Portugiesisch dts 5.1 Untertitel: Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg. Regie: Gareth Edwards
Darsteller: Aaron Taylor-Johnson (Ford Brody), Ken Watanabe (Dr. Ishiro Serizawa), Elizabeth Olsen (Elle Brody), Juliette Binoche (Sandra Brody), Sally Hawkins (Vivienne Graham), David Strathairn (Admiral William Stenz), Bryan Cranston (Joe Brody)
Produktion: Jon Jashni Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 7.1 MA Laufzeit: 123 min.
Kritik: 16 Jahre, nachdem Roland Emmerich Godzilla New York in Schutt und Asche legen ließ, legt Gareth Edwards seine Version des Klassikers mit Bryan Cranston und Aaron Taylor-Johnson in den Hauptrollen vor. Dabei legt er die Geschichte deutlich düsterer und epischer an. Bei aller Gigantomanie, die ihm das Blockbusterbudget ermöglicht, vergisst er seine Tugenden nicht, die bereits sein Low-Budget-Debüt “Monsters” zum Überraschungshit werden ließen, und betont zumindest zeitweise die dramatische Seite des Kampfes Mensch gegen Monster.
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