Mit neuen Kombattanten geht der Krieg der Welten in einem teenzentrierten und effektreichen Sci-Fi-Abenteuer auf der Erde weiter. Nach “Eagle Eye – Außer Kontrolle” legt D.J. Caruso einen Remix von Film- und TV-Hits der letzten Jahre auf – von “Roswell” über “Twilight” bis hin zu “Transformers”. Die Eröffnung, eine Hommage an “Avatar”, führt in einer rauschhaften Kamerafahrt über das Blätterdach des Regenwaldes zu einer Hütte, in der zwei junge, im Erscheinungsbild von Menschen nicht zu unterscheidende Aliens vom Fluch ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Neun von ihnen, die Letzten ihrer Art, sind von ihrem Heimatplaneten auf die Erde geflüchtet, drei fallen ihren Erzfeinden vom Planeten Mogdoria zum Opfer, bevor sich der Film seinem Helden zuwendet: Nummer 4. Mit wechselnden Tarnidentitäten wandert John (Alex Pettyfer) mit seinem persönlichen Wächter von Stadt zu Stadt. Wie die Teen-Vampire aus Forks versucht er nicht aufzufallen, wird aber auf der Highschool sofort von der hübschen Sarah (Diana Agron, Cheerleaderin aus dem TV-Hit “Glee”) und dem lokalen Teen-Tyrannen ins Visier genommen. Damit ist mit erster Liebe auch handgreiflicher Konflikt angesagt, weil der Schulschläger Sarah als Eigentum und UFO-Nerd Sam, Johns neuen Freund, als Punchingball betrachtet und somit diszipliniert werden muss. Parallel zu den Anpassungsproblemen des Aliens entwickelt das Drehbuch, das die Handschrift der “Smallville”-Autoren Alfred Gough und Miles Millar verrät, die Suche mogdorianischer Krieger nach Nummer 4 – humanoide Glatzenkiller im Lederoutfit, die im Wirkungsfaktor zwischen komisch und bedrohlich alternieren und damit das Erbe von Kurgan aus “Highlander” anzutreten scheinen. Originalität zählt nicht zu den Stärken von Carusos Actionabenteuer, das für die Zielgruppe wiedererkennbare Figuren und Handlungsmuster etabliert, inklusive außerirdischer Jugend, die an der Schwelle zum Erwachsensein ihre Superkräfte entdeckt. Von Drehbüchern und auftretenden inhaltlichen Irritationen hat sich Produzent Michael Bay, Mastermind der “Transformers”-Trilogie”, jedoch noch nie den Spaß verderben lassen. Somit wird auch hier der Plot mit genügend Action- und Effektgewitter aufgeladen, um den Funfaktor hoch zu halten, kulminierend in einem Alien-Showdown, in dem Teresa Palmer als intergalaktisches Supergirl Nummer 6 einen denkwürdigen Auftritt hinlegt. Vieles spricht somit dafür, dass sich diese Franchiseouvertüre, Pettyfers zweite nach “Stormbreaker”, kommerziell nicht mit Nummer 4 begnügen muss und dann wohl auch fortgesetzt werden wird. Die Saat dafür ist im Buchhandel bereits gesät, denn im August wird “The Power of Six”, der zweite Band der Alienreihe, in den USA veröffentlicht. kob.
Originaltitel: I Am Number Four Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1/Französisch dts HD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Dänisch/Engl. f. Hörg./Finnisch/Isländisch/Niederländisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: D.J. Caruso
Darsteller: Alex Pettyfer (John / Nummer Vier), Dianna Agron (Sarah), Teresa Palmer (Nummer Sechs), Timothy Olyphant (Henri), Callan McAuliffe (Sam), Kevin Durand (Kommandant der Mogadori), Jake Abel (Mark), Jeff Hochendoner (Sherriff James)
Produktion: Michael Bay Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:1,85/16:9 Mehrkanalton: dts HD 5.1 Laufzeit: 109 min.
Kritik: D. J. Carusos Remix von vertrauten Plotmustern und Charakteren aus populären Filmhits und Erfolgsserien kann sich nicht mit Originalität, aber beträchtlichem Unterhaltungswert brüsten. In der Betonung auf Action und Effekte ist der Einfluss von Produzent Michael Bay, Mastermind der “Transformers”-Trilogie, unübersehbar. Bays Motto “Bild über Buch” bleibt auch Caruso in seiner mit attraktiven Jungstars besetzten Franchiseouvertüre treu, der man kommerziell deutlich mehr als Nummer 4 zutrauen kann.
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