Es ist nicht unbedingt so, dass die Welt ausgerechnet jetzt nach einer dritten Filmadaption eines der Bestseller von Dan Brown verlangt hätte. Die Aufregung um die mysteriösen Kriminalfälle und gewagten historischen Puzzlespiele, die der amerikanische Symbologe Robert Langdon lösen muss, um idealerweise den durch versteckte Prophezeiungen angekündigten Untergang der Welt zu verhindern, hat sich seit dem Wirbel um “The Da Vinci Code – Sakrileg” vor etwas mehr als zehn Jahren spürbar gelegt. Dessen Verfilmung von Oscar-Gewinner Ron Howard mit Tom Hanks in der Hauptrolle war 2006 ein Event: Allein in Deutschland wurden 5,6 Mio. Tickets gelöst, 760 Mio. Dollar konnten weltweit eingespielt werden für die Hatz durch geschichtsträchtige Locations in Europa. Die Fortsetzung drei Jahre später, “Illuminati”, lief nur unwesentlich schwächer mit 4,6 Mio. Besuchern und 485 Mio. Dollar Einspiel weltweit. Von dem damaligen Momentum kann “Inferno”, die Verfilmung von Dan Browns sechstem Roman, veröffentlicht im Jahr 2013, sieben Jahre später nicht profitieren. Anders als die beiden Vorgänger wird der Film in einer mittlerweile radikal veränderten Filmwelt erstmals auch nicht im Sommer gestartet, sondern im beschaulicheren Herbst. Obwohl mit Howard und Hanks die beiden Schlüsselfiguren des Franchise zurückgekehrt sind und abermals an pittoresken Drehorten in Europa (Florenz, Venedig) gefilmt wurde, spürt man, dass es sich um eine weniger üppige Produktion handelt als die Filme davor, deren Budgets angeblich deutlich über 100 Mio. Dollar gelegen waren. Was dem Film nicht zum Nachteil gereicht: “The Da Vinci Code” und “Illuminati” wirkten bisweilen aufgeblasen, regelrecht barock, und dadurch auch nicht wirklich auf den Punkt: Sie wurden getragen von dem Wirbel um Browns Bücher. “Inferno” ist eine bescheidenere Angelegenheit. Und deutlich fokussierter. Nicht zuletzt, weil Ron Howard sich mit seinen beiden letzten Arbeiten “Rush – Alles für den Sieg” und “Im Herzen der See” in gewisser Weise neu erfunden hat, seine Filme nunmehr fiebriger wirken. Und aufregender. Es hilft auch, dass Robert Langdon diesmal nicht nur als Rätsellöser fungiert, nicht mehr nur die Rolle des Moderators spielt, sondern im Drehbuch von David Koepp auch als Figur in den Mittelpunkt gerückt wurde. Zu Beginn ist er hier beinahe ein Hitchcock-Held, was natürlich doppelt reizvoll ist, weil man Hanks – zu Recht – gerne als modernen James Stewart beschreibt. Langdon wacht in einem Hospital in Florenz auf und kann sich an nichts erinnern – die britische Ärztin Dr. Sienna Brooks (Felicity Jones) muss ihm erzählen, was passiert ist, und schließlich auch helfen, als ein als Carabinieri gekleideter weiblicher Killer Jagd auf ihn macht. Während seiner Flucht mit Brooks hat Langdon verstörende Visionen, und während ihnen diverse Parteien durch Italien folgen, müssen sie anhand von Dantes “Inferno” den Plan eines irren Milliardärs aufdecken, der vor seinem Selbstmord eine mörderische Kettenreaktion in Gang gesetzt hat. Nicht jede Wendung ist genial, manche Finte sieht man kommen, aber zum einen ist das Rätsel als solches spannend, zum anderen hat die Hatz selbst diesmal mehr Fahrt, mehr Power, ist packender, weil es eben nicht nur um ein Puzzle in der Vergangenheit geht, sondern auch in Langdons Kopf. Hanks macht seine Sache gewohnt souverän, und Felicity Jones, Ben Foster und Omar Sy an seiner Seite sorgen dafür, dass man auch die Nebenfiguren gern sieht, während der Film mit hohem Tempo auf seinen Showdown zustürmt, der zusätzlichen Reiz besitzt, weil es schließlich nicht nur um etwas Amorphes wie das Ende der Welt geht, sondern um Langdons Herz, das, wie sich herausstellt, so groß ist wie sein Verstand. ts.
Originaltitel: Inferno Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Italienisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch/Englisch/Italienisch/Türkisch Regie: Ron Howard
Darsteller: Tom Hanks (Robert Langdon), Felicity Jones (Dr. Sienna Brooks), Omar Sy (Christoph Brouchard), Irrfan Khan (Harry Sims ‘The Provost’), Ben Foster (Bertrand Zobrist), Sidse Babett Knudsen (Dr. Elizabeth Sinskey)
Produktion: Brian Grazer Produktionsjahr: 2016 Bildformate: 1:1,85/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 122 min.
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