In der ausgelassenen Zwillings-Komödie beglückt Blödel-Banause Adam Sandler seine Fans mit einer doppelten Dosis seiner selbst, indem er gleichzeitig Bruder und Schwester mimt. Männer in Frauenkleider sind seit jeher der Stoff aus dem erfolgreiche Komödien geschneidert sind – siehe “Manche mögen’s heiß”, “Tootsie”, “Mrs. Doubtfire- Das stachelige Kindermädchen” oder in jüngerer Vergangenheit Tyler Perrys “Madea”-Comedies – um nur einige zu nennen. Sandler schlüpft nun erstmals in Damengarderobe, polstert sich zur Verweiblichung mit Körperprothesen auf und verschönert sich mit Makeup und einer Langhaarperücke. Zudem erhöht er seine Stimme um eine Oktave: Somit ist Sandlers weibliches Alter Ego Jill Sadelstein geboren. Sie ist die herrische Schwester von Werbeagentur-Geschäftsführer Jack, der sie notgedrungen einmal im Jahr zu Thanksgiving erträgt. Diesmal steht das Unikum aus der Bronx, das nie ein Blatt vor den Mund nimmt, mit Sack und Pack, inklusive ihrem Papagei Poopsie vor der Tür. Jack erfasst das kalte Grausen, aufgrund ihrer unmöglichen Art schämz er sich in Grund und Boden für seine Schwester. Sein Erstaunen ist groß, als sich Al Pacino (als er selbst) bei einem Lakers Basketballspiel ausgerechnet in sein Schwesterherz verguckt. Insbesondere, da Jack den Oscargewinner unbedingt überreden muss in einem Werbespot für Donuts aufzutreten, da seine Firma ansonsten ihren besten Kunden verlieren wird. Die liebessehnsüchtige Jill wiederum hat kein Interesse an Pacino, so dass Jack als Jill verkleidet sich selbst zum Date mit dem Hollywood-Heavyweight begibt. Von den typischen Slapstickspäßchen (selbst Pacinos Oscar wird symbolträchtig demoliert!) und lautstarken Verdauungswitzchen wird einer Sandler-Komödie entsprechend auf eine sentimentale Schiene umgeschaltet. So erkennt Jack, wie garstig er seine liebende, wenn auch extrem schrullige Schwester behandelt hat und besinnt sich eines Besseren. Bereits zum siebten Mal arbeiten Regisseur Dennis Dugan und Sandler hier zusammen. Los ging es 1996 mit “Happy Gilmore” und seither hat das Erfolgsgespann nicht viel an seiner Formel geändert. Protagonist Sandler spielt die erste Gag-Geige und schwelgt dabei in ausufernden Albernheiten mit einer kräftigen Portion Geschmacklosigkeiten. Allerdings vergisst er auch nie anrührende Gefühlssaiten anzuzupfen. Ebenfalls Tradition sind diverse Cameoauftritte seiner Komikerspezeln (David Spade etwa als sexy Blondine oder hier Johnny Depp). Weniger interessant fällt der Soundtrack aus, lediglich “It’s Tricky” von Run DMC bleibt im Ohr hängen. Auch wenn nicht jeder Gag gleich gut zündet und es der Film in Punkto Product Placement etwas übertreibt, wird Sandlers Fangemeinde ihm zweifelsohne die Treue halten. ara.
Originaltitel: Jack and Jill Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Türkisch/Arabisch/Engl. f. Hörg./Niederländisch Regie: Dennis Dugan
Darsteller: Adam Sandler (Jack / Jill), Katie Holmes (Erin Sadelstein), Al Pacino (Al Pacino), Eugenio Derbez (Felipe und Felipes Großmutter), Elodie Tougne (Sofia), Rohan Chand (Gary), David Spade (Monica), Nick Swardson (Todd)
Produktion: Todd Garner Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:1,85/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 91 min.
Kritik: Zwar handelt es sich bereits um das fünfte gemeinsame Filmprojekt von Regisseur Dennis Dugan und Schauspieler Adam Sandler, allerdings ist der Komödienstar hier zum ersten Mal in einer männlich-weiblichen Doppelrolle zu sehen. In einer kleinen Nebenrolle spielt Al Pacino sich selbst und ist dabei, was Selbstironie angeht, alles andere als zimperlich. Insgesamt wird die haarsträubende Geschichte jedoch bei Adam-Sandler-Fans am meisten punkten, doch auch der Rest kann sich auf einen gewohnt albernen Spaß freuen.
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