Versteckte-Kamera-Komödie, in der Randale-Rentner Johnny Knoxville als Grandpa mit Enkel Amerika schockiert. Für den sechsten “Jackass”-Kinoauftritt kollaboriert Knoxville ein weiteres Mal mit Spike Jonze, der auch die ersten drei Teile mit ausgeheckt hatte, und schenkt der Kunstfigur Bad Grandpa einen eigenen Film. Unter der bewährten Regie von Gesinnungsgenosse Jeff Tremaine tritt Knoxville in perfekter Maske als der in der MTV-Sendung 2001 erschaffene, 86-jährige Irving Zisman auf. Derart verkleidet, spielt er mit der Entdeckung Jackson Nicoll aus “Fun Size” als sein gleichermaßen respektloser Enkel Billy unbescholtenen US-Zivilisten einen Streich nach dem anderen und lässt dies heimlich aus mehreren versteckten Winkeln mitfilmen. Die masochistische Stuntshow ist – bis auf einen spektakulären Fenstersturz – einem Konzept gewichen, das nach dem Vorbild von Sacha Baron Cohens “Borat” die Reaktionen unbescholtene Bürger testet. Diese reichen von Unglauben bis Herzinfarktnähe, zeigen oft peinlich berührte Menschen, die aber erstaunlich häufig gelassen mitspielen und das Treiben mit Humor nehmen. Das Programm – die Erregung öffentlichen Ärgernisses durch einen anzüglichen Sittenstrolch im Wechsel mit einem kauzigen Knirps – fällt größtenteils charmant und in seinem anarchischen Drang fast schon liebenswert locker aus. Lose zusammengehalten wird die absurde Nummernrevue in entspannter Tonlage von einer Roadmovie-Rahmenhandlung, in der Opa und Enkel (mit der Leiche der Großmutter im Kofferraum) im Straßenschlitten quer durch das Land fahren. Vorwiegend stellt Knoxville seinen erotomanen Senior in der Öffentlichkeit bloß, bleibt mit dem (Gummi)Schniedel in Getränkeautomaten stecken, scheitert damit, den Enkel im Paket bei der Post zu versenden, stiftet Chaos beim Bingo, begeht dreisten Supermarktdiebstahl oder löst unbekleidet eine Massenpanik in einem Striplokal für Frauen aus. Selten gerät er ernsthaft in Schwierigkeiten, nicht einmal, als er sich mit einer kinderlieben Bikergang anlegt. Zwischenzeitlich sind die Gags so lustig, dass der Airbag platzt, mit zunehmender Laufzeit schleichen sich Wiederholungen der gleichen Pointen ein, was Genital- und Fäkal-Kalauer sowie eine Familiengeschichte auffangen sollen. Mit einem ganz von “Little Miss Sunshine” inspirierten Auftritt als Strip-Queen in blonder Perücke empfiehlt sich der gerade neunjährige Jackson Nicoll als beachtliches Talent. tk.
Originaltitel: Jackass Presents: Bad Grandpa Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Dänisch/Finnisch/Japanisch/Niederländisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: Jeff Tremaine
Darsteller: Johnny Knoxville (Irving Zisman), Jackson Nicoll (Billy), Georgina Cates (Kimmy), Blythe Barrington-Hughes
Produktion: Jeff Tremaine Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:1,78 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 102 min.
Kritik: Unter erneuter Mitwirkung von Spike Jonze meldet sich Johnny Knoxville in perfekter Maske zum vierten Mal mit “Jackass” im Kinoformat zurück. Mittelpunkt der respektlosen Komödie ist Kunstfigur Irving, ein 86-jähriger Randale-Rentner, der mit seinem Enkel Billy durch das Land fährt und dabei als Bürgerschreck fungiert. Erfüllungsgehilfe Jeff Tremaine verringert die Intensität der Unfälle und filmt die Erregung öffentlichen Ärgernisses mit versteckter Kamera, um die Reaktion ahnungsloser Zivilisten einzufangen.
Filmpreise: Name: Bogey – Box Office Germany Award Jahr: 2013 Kategorie: 1000 Besucher pro Kopie am Startwochenende
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