Wie man light und trotzdem schmackhaft unterhalten kann, zeigt Nora Ephrons Komödie mit Meryl Streep als amerikanische Koch-Göttin. Auf der Basis von Julia Childs Memoiren “My Life in France” und Julie Powells Bestseller “Julie und Julia”, verknüpft Autorin-Regisseurin Ephron das Leben zweier Frauen, die die Liebe zum Essen und zu ihren Ehemännern verbindet. 1949 entdeckt Child (Meryl Streep), die Frau eines nach Paris versetzten US-Regierungsangestellten, an der Seine ihre neue Berufung: das Kochen. Mit naiver Verwegenheit setzt sie sich im Umfeld von Profiköchen und gegen die Arroganz ihrer Kochschuldirektorin durch, wird Mitautorin eines voluminösen Kochbuchs über die Französische Küche, das sich nach jahrelangem Kampf um einen Verleger zum Bestseller entwickelt. Über 50 Jahre später, im New York des Jahres 2002, bricht auch Julie Powell (Amy Adams) in ein neues Leben auf. Tagsüber arbeitetet sie als telefonische Kummertante für die Company, die mit dem Neuaufbau von Ground Zero beauftragt ist. In ihrer Freizeit versucht sie, alle 524 Rezepte des Kochbuchs ihres Idols Julia Child innerhalb eines Jahres nachzukochen, ohne Job, Nerven oder Mann zu verlieren. Diese Mammutaufgabe dokumentiert sie in einem Blog, der sie berühmt und zur Star-Autorin macht. Zwischen diesen beiden Zeitebenen springt der Film, Ephrons bester seit “Schlaflos in Seattle”, hin und her, zeigt Parallelen in zwei Leben auf, verzichtet aber auf eine kitschige Zusammenführung der beiden Frauen, die möglich gewesen wäre, starb doch Child erst 2004. Mehr als von Dialogwitz lebt “Julie und Julia” von zurückhaltender Situationskomik, von einer unschematischen Dramaturgie, die ohne berechenbare verkrampfte romantische Verwicklungen auskommt, einer unbeschwerten Grundstimmung, die auf überflüssige Konflikte verzichtet, und vor allem von seinen beiden Hauptfiguren. Julie und Julia tragen diese Komödie mit hohen Sympathiewerten, nicht zuletzt, weil Ephron Eindrücke, die sich aus den beiden Büchern ergaben, mit einer idealisierten Vorstellung von beiden Figuren vermischte. So ist Powell, im Originalblog und ihrem Bestseller eine Neudreißigerin mit leicht vulgärer Rhetorik, im Film süße Sanftmut, Child ausschließlich eine komische Heilige mit großer Güte. Für beide Rollen fand Ephron ideale Darstellerinnen. Amy Adams besetzt wie gewohnt ihre Nische “niedlich”, “zauberhaft” und “emotional”, Streep ist hinreißend überdreht, dehnt jedes zweite Wort in andere Vokalgalaxien, imitiert Child in Stimme und Körpersprache perfekt. Womit sich für sie die obligatorische Frage stellt: Being Julia – getting Oscar? kob.
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