Aufwändig produzierte Neuverfilmung des Familienklassikers von 1984, in der Will Smiths Sprössling Jaden von Martial-Arts-Superstar Jackie Chan das Kung-Fu-Fighting erlernt. Insgesamt drei Fortsetzungen folgten auf das Original von John G. Avildsen, das mit Ralph Macchio als Schüler und Pat Morita als seinem weisen Sensei besetzt war (im letzten Teil übernahm eine damals 14-jährige Hilary Swank in ihrer ersten großen Filmrolle). Während die Handlung des ersten Films in Los Angeles angesiedelt war, wurde das von Harald Zwart (“Pink Panther 2”) ebenso actionreich wie gefühlvoll inszenierte Remake nun nach China verlegt. Dies gibt Gelegenheit für eine Reihe von atemberaubenden Landschafts- und Kulturgutaufnahmen, die dem chinesischen Tourismusbüro eine reine Freude sein werden. Insgesamt hält sich das Drehbuch von Newcomer Christopher Murphy ansonsten recht nah an das Originalskript von Robert Mark Kamen. So dreht sich die Coming-of-Age-Story erneut um einen Jungen, der widerwillig in eine neue Umgebung verpflanzt wird und lernen muss, sich gegen das Mobbing seiner neuen Schulkameraden zu wehren. In diesem Fall wird der zwölfjährige Dre Parker (Smith) von seiner Mutter (Taraji P. Henson) von Detroit nach Peking verfrachtet. Gleich am ersten Tag lernt er die hübsche Mei Ying kennen und hat zugleich auch seine erste Auseinandersetzung mit dem tyrannischen Cheng. Die neue Schule entwickelt sich für Dre daraufhin zur reinen Hölle, da ihm der Kung-Fu-versierte Cheng und seine Gang andauernd auflauern. Als es eines Tages auf dem Heimweg besonders düster für ihn aussieht, kommt Dre der scheinbar unbedarfte Hausmeister Mr. Han (Chan spielt großzügig die zweite Geige) schlagkräftig zur Hilfe. Nach anfänglichem Zögern nimmt Mr. Han den jungen Außenseiter unter seine Fittiche und bringt ihm Kung Fu bei, damit er Cheng bei einem kommenden Kampfsport-Turnier gegenübertreten kann. Doch das Training verläuft natürlich ganz anders, als der ungeduldige junge Heißsporn es sich vorgestellt hat. Mr. Han gibt ihm scheinbar völlig sinnlose Aufgaben, wie endlos seine Jacke auf- und abzuhängen. Allmählich beginnen die Mühen jedoch zu fruchten und am Tag des Turniers zeigt sich, ob die Mühen ausgereicht haben, um seinen fiesen Gegner besiegen zu können. Zu diesem Zeitpunkt läuft das neue “Karate Kid” zu erstaunlicher Höchstform auf, da richtig taffe und spannende Kampfsportaction geboten wird. Smith (“Das Streben nach Glück”), der bereits seit Kleinkindertagen trainiert, überzeugt auf der Matte als ausgesprochen gelenkiges Kung-Fu-Kid (er legt sogar einen Spagat hin, wie Jet Li es nicht besser machen könnte). Etwas weniger glaubhaft hingegen ist Dres (unschuldige) Romanze mit Mei Ying, da Smith trotz seiner Körpergröße insgesamt noch sehr kindlich wirkt. Er hat aber auch den lockeren Charme seines produzierenden Vaters geerbt, was in den Szenen nach seiner obligatorischen Quengelphase ausgesprochen positiv zu Buche schlägt. Ein durchschlagender Erfolg dieses rundum unterhaltsamen Martial-Arts-Abenteuers für die ganze Familie sollte durchaus möglich sein. ara.
Originaltitel: Karate Kid Serientitel: Karate Kid Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1/Türkisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch Regie: Harald Zwart
Darsteller: Jaden Smith (Dre Parker), Jackie Chan (Mr. Han), Taraji P. Henson (Sherry Parker), Wenwen Han (Meiying), Rongguang Yu (Master Li), Zhensu Wu (Meiying’s Dad), Zhiheng Wang (Meiying’s Mom), Zhenwei Wang (Cheng)
Produktion: Jerry Weintraub Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 140 min.
Kritik: 26 Jahre nach dem Teenmovie-Klassike, der aus Ralph Macchio kurzzeitig einen Star machte und drei Fortsetzungen sowie unzählige Kopien, die sich seiner Handlungsblaupause bedienten, nach sich zog, wird die Saga vom unbedarften Schüler und weisen Martial-Arts-Lehrer für das zweite Jahrzehnt des neuen Millenniums neu erfunden. Unter der Regie des Holländers Harald Zwart (“Der rosarote Panther 2”) spielen Will Smiths Sohn Jaden in seiner ersten Hauptrolle und – als Idealbesetzung – Jackie Chan als Nachfolger von Pat Morita.
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