Als abgestürzter Fußballstar steht Gerard Butler im Abseits, doch als cooler Kindercoach ist er vernachlässigten Müttern einen Steilpass wert. Nach seinem Durchbruch mit “300” blieb Butler mit seinen Nachfolgefilmen etwas glücklos – sowohl in seinem Kompetenzbereich als Actionheld als auch in mehreren romantischen Komödien. “Kiss the Coach” unterstreicht erneut das Potenzial des sympathischen schottischen Modellmannes, nun aber in einem dramaturgischen Milieu, das zwar romantische und komische Züge aufweist, sich aber auf eine Vater-Sohn-Dynamik fokussiert. Letztere dominierte bereits “Das Streben nach Glück”, das US-Debüt des Italieners Gabriele Muccino, der in seiner dritten Hollywood-Produktion zwischen seinem gewohnt warmherzigen Ton und der kühlen Berechenbarkeit eines Studiodrehbuchs zu vermitteln versucht. Protagonist George Dryer (Butler) ist nach dem vorzeitigen Ende seiner Karriere als Profifußballer in ein tiefes Loch gestürzt, hat alles verloren – auch seine große Liebe Stacie (Jessica Biel), die den gemeinsamen Sohn weitgehend ohne ihn aufzieht. Väter, die im Leben ihrer Kinder oder auch ihrer Ehefrauen zu Phantomen geworden sind, sind ein Charakteristikum dieses Films, dessen Plot an Wendepunkten in der Entwicklung seiner beiden Hauptfiguren einsetzt. Stacie steht kurz vor einer zweiten Ehe, damit ist für George ein Ultimatum gesetzt, um seine Ex-Frau zurückzuerobern. Er selbst hat endlich Aussicht auf den lukrativen Posten eines Sportmoderators, damit zeichnet sich schnell ein Prioritäten-Konflikt ab, wenn George verlorenes Terrain bei seinem Sohn gutzumachen versucht. Prinzipiell geht es also um die Disziplinierung eines Streuners und Abenteurers, der Verantwortung übernehmen muss. Ungeachtet aller Konventionaliät hat “Kiss the Coach” hier, in der Kleinfamiliendynamik, die stärksten Momente, gerade auch durch Biel, die emotional Akzente setzt bei einer Figur, die vergleichsweise zurückhaltend gezeichnet wirkt. Weniger subtil werden andere Mütter präsentiert, die, chronisch rollig, George, dem neuen Interimscoach des Kinderfußballteams, nachstellen. Immerhin werden sie von Stars wie Catherine Zeta-Jones und Uma Thurman dargestellt, und bemüht sich Muccino auch beim Einsatz von Situationskomik immer um kontrollierte Offensive. kob.
Originaltitel: Playing for Keeps Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Gabriele Muccino
Darsteller: Gerard Butler (George), Jessica Biel (Stacie), Dennis Quaid (Carl King), Uma Thurman (Patti King), Catherine Zeta-Jones (Denise), Judy Greer (Barb), James Tupper (Matt), Noah Lomax (Lewis), Iqbal Theba (Param)
Produktion: Gerard Butler Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 102 min. Features: Entfallene Szenen, Featurettes
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