Ein weiterer Eintrag in den oftmals verfilmten Abenteuerstoff um den Herrn des Dschungels, diesmal CGI-lastig vom “Harry Potter”-Regisseur David Yates inszeniert. Edgar Rice Burroughs Geschichte “Tarzan bei den Affen” erschien 1912 erstmals in einem Pulp-Magazin, wurde zwei Jahre darauf in Buchform veröffentlicht und 1918 gab es den ersten Stummfilm. Es folgten eine Reihe von Büchern und rund 100 weitere Filme (darunter Kurz- und Animationsfilme), die Tarzan als Protagonisten vorweisen. Die lange Liste von muskulösen Schauspielern, die für die Rolle in einen ledernen Lendenschurz schlüpften, umfasst unter anderem Johnny Weissmüller, Lex Barker und Christopher Lambert. Jetzt schwingt sich auch Alexander Skarsgård (bekannt aus der HBO-Kultserie “True Blood”) mit Lianen durch den Dschungel. Um den Coolheitsfaktor anzuheben, stellt diese Tarzan-Inkarnation seine Bauchmuskeln zumeist in zerfranster Dreiviertelhose zur Schau, seinen charakteristischen (und oft parodierten) Urschrei gibt er nur im Off von sich, und seine athletischen Actioneskapaden durch die Baumwipfel gleichen nun CGI-ermöglicht den akrobatischen Fortbewegungskünsten von Spiderman. Auch bei der Story des klassischen Superhelden-Vorläufers setzten die beiden Drehbuchautoren Adam Cozad und Craig Brewer auf Entstaubungsstrategie und verleihen dem Actionabenteuer eine sozialkritische Komponente, indem gegen Sklaverei und Kolonialismus gewettert wird. Zudem ist Jane in Gestalt von Margot Robbie (“Suicide Squad”) Tarzans willensstarke Ehefrau, die durchaus auf eigenen Füssen stehen kann. Bei der Erzählstruktur kommen etliche Flashbacks zum Einsatz, die sowohl Tarzans allerfrühesten Kindheitstage, das Leben mit seiner Gorilla-Familie, als auch seine spätere Bekanntschaft mit Jane einschließen. All diese Fragmente werden kurz, fast hastig abgehakt die Gegenwart ist zunächst in London angelegt, wo Tarzan seit acht Jahren mit Jane als Lord Greystoke ein “zivilisiertes” Leben fernab von seinen wilden Wurzeln lebt. Als Mitglied vom englischen Parlament erhält er eine Einladung in den Kongo zu reisen, wo der belgische König Leopold brutalen Raubbau betreibt. Der afro-amerikanische Anwalt George Washington Williams schließt sich Greystoke an, da er Gerüchten über Sklavenhaltung auf den Grund gehen will. Die historische Figur wird von Samuel L. Jackson gespielt, dem dabei der Comic Relief als auch das Sprachrohr für Exposition zufallen. Als Antagonist Leon Rom tritt Jacksons “Django: Unchained”-Kollege Christopher Waltz an, der hier eine Variation seines kalt-kultivierten Killernazis aus Tarantinos “Inglourious Basterds” mimt. Um die astronomischen Schulden König Leopolds zu begleichen, hat Rom es auf die legendären Diamanten von Opar abgesehen. Im Austausch muss er Tarzan einem Stammeshäuptling ausliefern, der eine alte Rechnung mit ihm offen hat. Rom kidnappt Jane, woraufhin Greystoke zu alter Tarzan-Form aufläuft und seine Freunde unter den Tieren und Einheimischen stehen ihm bei ihrer Rettung bei. Yates inkorporiert atemberaubende majestätische Landschaftsaufnahmen, doch dies kann nur bedingt von den unterdurchschnittlich realisierten CGI-Aufnahmen der Tiere ablenken. Darüber hinaus mutet der Erzählrhythmus relativ unrund an und Skarsgård legt den Protagonisten womöglich einen Tick zu stoisch und gedämpft an. Trotz dieser gewissen Mängel bietet diese Neuadaption kurzweilige Zerstreuung für die ganze Familie. ara.
Originaltitel: The Legend of Tarzan Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1 Untertitel: Französisch/Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg./Ital. f. Hörg./Niederländisch Regie: David Yates
Darsteller: Alexander Skarsgård (John Clayton / Tarzan), Margot Robbie (Jane Porter), Christoph Waltz (Leon Rom), Samuel L. Jackson (George Washington Williams), Djimon Hounsou (Chief Mbonga), Rory J. Saper (Tarzan, 18 Jahre), Christian Stevens (Tarzan, 5 Jahre), Sidney Ralitsoele (Wasimbu), Osy Ikhile (Kwete), Mens-Sana Tamakloe (Kolo), Antony Acheampong (Kanam), Edward Apeagyei (Kimanga), Ashley Byam (Kasai)
Produktion: Jerry Weintraub Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2016 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 106 min.
Filmpreise: Name: Video Download Award Jahr: 2017 Kategorie: 250.000 bezahlte Downloads in 100 Tagen
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