Nach 20 Jahren vor der Kamera übernimmt Ryan Gosling erstmals Verantwortung dahinter und inszeniert ein mysteriöses Schauermärchen. Wenn düster-tranceartige Bilder über die Leinwand ziehen, exzentrische Freaks an den unpassendsten Orten ihre Tanzimpulse ausleben und Songs im Stil einer vergangenen Ära wehmütig in die Gehörgänge kriechen, dann zieht David Lynch geisterhaft durch das Regiedebüt von Ryan Gosling. Entsprechend dem Vorbild präsentiert sich “Lost River” als großes Fragezeichen und Auslöser multipler Deutungsimpulse. Die Fusion von hypnotisch, verrückt und verstörend, zuletzt in “Crazy Clown Time”, Lynchs Musikclip zum gleichnamigen Song aus seinem ersten Soloalbum, nachgewiesen, scheint auch “Lost River” anzupeilen. Während bei Lynch ein Neo-Irokese sein Haar unter Feuer setzt, ein Footballer marionettenhaft im Hintergrund hüpft und passioniert geschrien und getanzt wird, brüllt bei Gosling der lokale Stadtpsychopath parolenhaft in den Nachthimmel, wird der Kopf eines versunkenen Plastikdinos bei einem nächtlichen Tauchgang geborgen und eine weibliche Nachtclubattraktion vor begeistertem Publikum blutig durchbohrt. All das passiert in “Lost River”, in einer vom Verfall gezeichneten, von den meisten Einwohnern längst verlassenen Stadt, in der Billy (Christina Hendricks) mit ihren Söhnen Franky und Bones auszuharren versucht, während um sie herum die Abrissbagger ihr Werk verrichten. Weil die besorgte Mutter mit ihren Zahlungen im Rückstand ist, droht sie ihr Haus zu verlieren. So akzeptiert sie den Vorschlag des neuen Bankmanagers (Ben Mendelsohn), in einem bizarren Nachtclub zu arbeiten, wo die lokalen Gestörten ihre tabuisierten Triebe und Sehnsüchte ausleben dürfen. In diesem Varieté fließt Blut, wenn auch nur künstliches, zeigt der Fluch, der laut Bones’ Freundin (Saoirse Ronan) nach dem Bau eines Staudamms über der Stadt liegen soll, seine hässlichste Fratze. “Lost River”, zu großen Teilen in verlassenen Wohn- und Industriearealen Detroits gedreht, hat seine Stärken im Visuellen, spielt mit Unschärfen, Farben, Licht und surrealen Motiven, punktet mit düsteren Bildern auch im Aufbau von Bedrohung. Wer sich hier verlieren kann, ohne nach Orientierung zu fragen, ist gut aufgehoben. Wer aber nach einer schlüssigen Geschichte und dramaturgisch-emotional ausgeloteten Figuren sucht, wird sich in “Lost River” verlassen fühlen. kob.
Originaltitel: Lost River Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch Regie: Ryan Gosling
Darsteller: Christina Hendricks (Billy), Saoirse Ronan (Rat), Iain De Caestecker (Bones), Matt Smith (Bully), Reda Kateb (Taxifahrer), Barbara Steele (Belladonna), Eva Mendes (Cat), Ben Mendelsohn (Dave)
Produktion: Ryan Gosling Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 95 min. Features: Trailer
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