Auch in der zweiten Verfilmung eines Bestsellers von Cecilia Ahern dominieren weibliche Perspektive und große romantische Gefühle. Über zwei Mio. Zuschauer zeigten sich hierzulande von “P.S. Ich liebe Dich”, der ersten Ahern-Adaption, verführt und berührt. Ein etwas jüngeres Publikum spricht diese dramaturgisch und emotional ähnlich disponierte deutsch-britische Koproduktion an, die Regisseur Christian Ditter (“Vorstadtkrokodile”-Trilogie) sein englischsprachiges Debüt ermöglicht und Romantikern aus Überzeugung bitter-süß von Liebe über alle Widerstände hinweg träumen lässt. Aherns zweiter, 2004 veröffentlichter Roman war auch in Deutschland ein Bestseller, für manchen Leser, der sich nicht an die Erzählstruktur mit Briefen, E-Mails, Telefonaten und SMS gewöhnen wollte, aber auch eine Prüfung. Ditters Adaption geht, dem Medium geschuldet, einen dramaturgisch konventionelleren Weg, ist damit aber auch emotional intensiver als die Briefromanvorlage. Das große Dilemma einer unausgesprochenen Liebe zweier bester Freunde beginnt am 18. Geburtstag von Rosie (Lily Collins), als ein peinlicher alkoholischer Knockout die erste zärtlich erotische Annäherung an Alex (Sam Claflin) sabotiert. Weil keiner der beiden sich eine Blöße geben und bei ausbleibender positiver Reaktion auf ein Gefühlsouting enttäuscht werden will, erleben die beiden Teens sexuelle Initiation mit anderen Partnern. Ein Verhütungsunfall lässt Rosie schwanger und eine junge alleinerziehende Mutter werden, womit sich nur für Alex die gemeinsamen Träume vom Studium in den USA erfüllen. Insgesamt zwölf Jahre begleitet “Love, Rosie – Für immer vielleicht” den romantischen Hindernislauf des Paares, türmt dabei nicht immer klischeefrei Hürden auf, die über Beziehungsfragen hinausgehen und das romantische Märchen mitunter Berührung zum Melodram aufnehmen lassen. Mit vielen nahen und halbnahen Einstellungen betont der Film Intimität, gelingen ihm einige berührende Szenen, die sich der Zuschauer angesichts einer fortwährend hinausgezögerten Klimax geduldig erarbeiten muss. Hilfestellung leisten dabei Charmeur Claflin und vor allem Collins, die hier ein Signal an Hollywood, in Anlehnung an einen Hit ihres Vaters Phil, zu setzen scheint: Take a Look At Me Now! kob.
Originaltitel: Love, Rosie Sprache: Deutsch dts HD 5.1 HR/Englisch dts HD 5.1 HR Untertitel: Dt. f. Hörg. Regie: Christian Ditter
Darsteller: Lily Collins (Rosie Dunne), Sam Claflin (Alex Stewart), Christian Cooke (Greg), Jaime Winstone (Ruby), Tamsin Egerton (Sally), Suki Waterhouse (Bethany), Jamie Beamish (Phil), Lorcan Cranitch, Ger Ryan
Produktion: Robert Kulzer Produktionsland: Deutschland/Großbritannien Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: dts HD 5.1 HR Medienanzahl: 1 Laufzeit: 102 min.
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