Zwei Clowns buhlen in dieser in Venedig preisgekrönten Mischung aus Horror, Splatter und Drama um die Gunst einer Zirkusartistin. Mit seinem Spielfilmdebüt “Aktion Mutante” machte er das spanische Independent-Kino wieder international hoffähig, sein tiefschwarzer und bitterböser Humor, sein Ausreizen von schlechtem Geschmack und Gewalt gehören zu den Markenzeichen von Àlex de la Iglesia. Und die findet man zuhauf in seinem makaber geprägten Blick ins Franco-Spanien. Der dröhnende Film packt mehrere Jahrzehnte spanischer Historie in eine Art “Inglorious Basterds”-Version. Ein Junge erlebt, wie sein Vater, Zirkusclown und Widerstandskämpfer gegen den Faschismus, im Bürgerkrieg von Franco-Anhängern getötet wird und tritt als trauriger Clown in seine Fußstapfen. Mit einem fröhlichen Clown kämpft er um die Zuneigung einer betörenden Trapezkünstlerin: Die Schöne und die Biester. Zwischen totalem Wahnsinn, lasziver Liebe und brutalster Gewalt laviert die Handlung, die in einem tödlichen und visuell fantastischen Countdown endet. Schon allein das Zirkus-Personal gehört in eine Freak-Show. Was als politisches Drama beginnt, mündet in einem verrückten Amoklauf und blutigen Splatterfilm. Die Geschichte vom traurigen Clown ist eine Metapher, für Iglesia sind alle Spanier traurige Clowns, weil sie unter der Last der faschistischen Vergangenheit leiden, die sie verschweigen, der sie sich nicht stellen, die sie verfolgt. Ein Albtraum, den er als bombastische Bilder- und Gewaltorgie auf die Leinwand zaubert mit der Absicht, Wut und Schmerz durch grotesk-überdrehten Witz zu vernichten, gleichzeitig aufzuwühlen und zum Lachen und Weinen zu bringen. In einer fiebrigen Halluzination des Bösen gerät die traurige Gestalt immer tiefer in einen Strudel der Unmenschlichkeit, bis sie wie ein Jagdhund abgerichtet den Jägern das tote Wild apportiert. Entwürdigung und Demütigung machen ihn zu einem Monster ohne Moral, das nicht nur seinem Rivalen das Gesicht zerfetzt, sondern auch sich selbst übelst zurichtet. Die Fratze des Todes ist hässlich und schön. Bei manchen Exzessen dreht sich der Magen um, und man möchte aus dem Kino rennen, aber die lärmende Ballade entwickelt als Highway to Hell einen teuflischen Sog, nicht zuletzt wegen teilweise durchkomponierten und bestens choreografierten Bildern. mk.
Originaltitel: Balada triste de trompeta Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Spanisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch Regie: Álex de la Iglesia
Darsteller: Carlos Areces (Javier), Antonio de la Torre (Sergio), Carolina Bang (Natalia), Sancho Gracia (Colonel Salcedo), Juan Luis Galiardo (Zirkusdirektor), Enrique Villén (Andrés), Manuel Tallafé (Ramiro), Manuel Tejada (Zeremonienmeister), Gracia Olayo (Sonsoles), Santiago Segura (Javiers Vater), Fernando Guillén Cuervo (Offizier), Fofito (Lustiger Clown), Sasha di Benedetto (Javier im Jahr 1937), Jorge Clemente (Javier im Jahr 1943), Juana Cordero (Mutter), Luis Varela (Manuel), Terele Pávez (Dolores)
Produktion: Gerardo Herrero Produktionsland: Spanien/Frankreich Produktionsjahr: 2010 Regioncode: B Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 105 min.
Kritik: Sein tiefschwarzer und bitterböser Humor, das Ausreizen von schlechtem Geschmack und Gewalt gehören zu den Markenzeichen von Àlex de la Iglesia (“Perdita Durango”). Die findet man zuhauf auch in diesem makaber geprägten Blick ins Franco-Spanien. Mehrere Jahrzehnte spanischer Historie werden von dem Bilderzauberer in eine Art “Inglorious Basterds”-Version, eine Metapher für eine bittere Zeit der spanischen Geschichte. Ein Albtraum, den de la Iglesia als bombastische Bilder- und Gewaltorgie auf die Leinwand zaubert.
Filmpreise: Name: Goya Jahr: 2011 Kategorie: Beste Maske
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