Eine etwas andere Mutter-Kind-Beziehung verursacht in Andres Muschiettis Regiedebüt ungebetene Hausbesuche mit Schockgarantie. Ein dreiminütiger, auf diversen Internetportalen zu bestaunender Kurzfilm machte Mexikos Horrorguru Guillermo del Toro und spanische Genreprofis wie Juan Carlos Fresnadillo auf Muschietti aufmerksam. Vier Jahre später ist die atmosphärische Talentprobe des Argentiniers zu einem Thriller ausgetrieben, der einen Shootingstar wie Jessica Chastain anlockte und nicht nur ihre Figur spontan vereisen lässt. Aus Loyalität zu ihrem Lover Lucas (Nicolaj Coster-Waldau) ist Chastains Gothic Girl Annabel über Nacht zu zwei Kindern gekommen. Nachdem sie fünf Jahre verschwunden waren, werden die zwei jungen Nichten von Lucas völlig verwildert in einer einsamen Waldhütte entdeckt und schließlich in die Obhut ihres Onkels übergeben. Wie ein mit dem Fall betrauter Therapeut hält auch Lucas die Behauptung der traumatisierten, in Verhalten und Bewegung verstörend agierenden Mädchen, eine Frau hätte sie in all den Jahren beschützt, für eine Fluchtfantasie gestörter Psychen. Doch der Zuschauer weiß längst, dass “Mama” existiert, nicht von dieser Welt und zudem unwillig ist, “ihre” Kinder aufzugeben. Meisterlich, komisch wie unheimlich, etabliert Muschietti die Präsenz der Erscheinung in einer Totalen, die drei menschliche Protagonisten in unterschiedlichen Räumen und dabei auch unmissverständlich die Anwesenheit eines neuen Hausgasts zeigt. Als sich die Kinder von diesem zu lösen beginnen, wird der Geist, der sich bisher nur ihnen offenbarte, zu einer tödlichen Bedrohung, die sich nicht mehr verstecken will. Dunkle Gänge, flackerndes Licht, Schränke, die nicht nur Textilien Raum bieten, beunruhigende, das Monströse andeutende Geräusche, dämonisch wirkende Kinder, deren Loyalitäten unsicher sind, und ein Rachegeist, der trotz einer traumatischen Vorgeschichte nicht primär Mitgefühl weckt – souverän und nur im Showdown mit reduziertem atmosphärischem Fingerspitzengefühl arbeitet der im Hintergrund von Del Toro unterstützte Debütant Muschietti mit den Konventionen des Genres, inszeniert eine Reihe gruseliger Sequenzen, die die Titelfigur nachhaltig auch in Zuschauerträume einladen und schließlich nur eine Reaktion zulassen. Kein Mutterschutz für “Mama”! kob.
Originaltitel: Mama Sprache: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch dts 5.1/Spanisch dts 5.1/Italienisch dts 5.1/Hindi dts 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Arabisch/Dänisch/Finnisch/Hindi/Isländisch/Niederländisch/Norwegisch/Portugiesisch/Schwedisch Regie: Andres Muschietti
Darsteller: Jessica Chastain (Annabel Jones), Nikolaj Coster-Waldau (Lucas / Jeffrey Desanges), Megan Charpentier (Victoria), Isabelle Nélisse (Lilly), Daniel Kash (Dr. Dreyfuss), Javier Botet (Mama), Jane Moffat (Jean Podolski), Morgan McGarry (Victoria, jung), David Fox (Burnsie), Christopher Marren (Cop), Julia Chantrey (Nina), Hannah Cheesman (Beautiful Mama/Skinny Woman), Dominic Cuzzocrea (Ron), Ray Kahnert (Richter), Diana Gordon (Louise), Matthew Edison (Cop, jung), Maya Dawe (Lilly, jung), Sierra Dawe (Lilly, jung)
Produktion: Barbara Muschietti Produktionsland: Spanien/Kanada Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:1,85/1080p Mehrkanalton: dts Laufzeit: 100 min.
Kritik: Einen dreiminütigen Kurzfilm, der 2008 Genreprofis wie Guillermo del Toro oder Juan Carlos Fresnadillo auf ihn aufmerksam machte, lässt Andres Muschietti zu einem überzeugenden Langfilmdebüt mit Schockgarantie reifen. Nur im Showdown arbeitet der Argentinier mit reduziertem atmosphärischem Fingerspitzengefühl, sonst aber souverän mit den Konventionen des Horrorfilms. “Mama” lebt im Schatten, ist ein verstörend präsentierter Rachegeist, der den Zuschauer auch nach dem Kinobesuch nicht verlassen will.
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