Als der überzeugte Single Paul alias Wotan Wilke Möhring seiner Traumfrau kurz vor deren Hochzeit begegnet, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Männer, Frauen, die große Liebe – und das totale Gefühlschaos! Kaum ein deutscher Regisseur versteht sich auf diese Konstellation so gut wie Marc Rothemund, der unter anderem schon “Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit” beobachtet und in “Pornorama ” die “Bekenntnissen der mannstollen Näherin Rita Brauchts” offengelegt hat. Auch der Titel seines neuen Beziehungsspaßes ist vielsagend: “Mann tut was Mann kann”. Charmant, witzig und mit viel Herz dreht sich hier alles um die Irrungen und Wirrungen, die die schönste Hauptsache der Welt verursachen kann. Auf den Hund gekommen, im Wortsinn, ist Single Paul (Wotan Wilke Möhring), der in punkto holder Weiblichkeit nie etwas anbrennen lässt. Als er jedoch seinen beißwütigen Rottweiler Fred zu Tierärztin Iris (Jasmin Gerat) in Behandlung bringt, passiert das Undenkbare – er verliebt sich Hals über Kopf. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich auch noch heraus, dass die attraktive Veterinärin kurz vor der Hochzeit steht. Eine klassische, altbekannte Komödienkonstellation variiert der vielseitige Rothemund im seiner aktuellen Kinoarbeit, die auf einem Bestseller von Franz Rath basiert. Hauptschauplatz ist Pauls schickes Loft, in das bald auch seine Kumpels einziehen: Schamski (Jan Josef Liefers), den die Gattin rausgeschmissen hat, Bronko (Fahri Yardim), Pauls führerscheinverlustbedingter Privatchauffeur, der seit Jahren einer verflossenen Liebe hinterher weint, und Günther (Oliver Korittke), Dauersingle wider Willen. In bester Boulevardtheatermanier – Tür auf, Tür zu – wird lamentiert und räsoniert, der Kühlschrank geplündert, dem Wein zugesprochen und es kann sogar vorkommen, dass auch mal eine bildhübsche, beschürzte junge Frau am Herd steht – mit nichts drunter. Ruhender Pol der Handlung ist Paul, den Möhring cool und “menschelnd” anlegt, für die komischen Momente sind Liefers und Korittke zuständig, die Frauen, unter ihnen die “Tatort”-erfahrenen Karoline Schuch als Iggy bzw. Friederike Kempter als Kathrin, sorgen für die optischen “Highlights”. Sorgfältig gezeichnet sind sämtliche Figuren, das Tempo ist (ungewohnt) ruhig bis bedächtig, Martin Langers Kameraarbeit funktional und die Musik von Mousse T. (“Horny”) stimmig. Frauen können hier lernen, wie Männer “ticken”, Männer sich in den Sorgen, Freuden und Nöten von Paul und dessen Kumpels wiederfinden. Sehr ehrenwert -mehr Biss hätte man(n) sich gewünscht. geh.
Originaltitel: Mann tut was Mann kann Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA Untertitel: Dt. f. Hörg. Regie: Marc Rothemund
Produktion: Stefan Thies Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 107 min.
Kritik: Kein geringerer als der deutsche Erfolgsregisseur Marc Rothemund (“Sophie Scholl – Die letzten Tage”, “Harte Jungs”) steckt hinter dieser charmanten Komödie mit hochkarätiger Besetzung. Beliebte Gesichter wie der aktuell schwerst angesagte neue “Tatort”-Kommissar Wotan Wilke Möhring, Oliver Korittke oder Jan Josef Liefers sind hier mit von der Partie. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Hans Rath und wird nun auch die Herzen von Fans romantischer Komödien erobern. Charmant und liebenswert inszeniert.
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