Temperamentvolle Culture-Clash-Komödie nach Jan Weilers Bestseller über eine liebenswerte Familiensippe, chaotische Hochzeitsvorbereitungen und teutonische Gründlichkeit in Bella Italia. Mehr als 1,7 Mio. Exemplare der traumatischen Erlebnisse von Jan Weiler mit dem süditalienischen Clan seiner Frau gingen über den Ladentisch, und die Verfilmung von Neele Leana Vollmar setzt sie hinreißend witzig um. Die feuilletonistischen Anekdoten des Buchs wurden mit einem dramaturgischen Faden verbunden, die sich über mehrere Jahre erstreckenden Reisen auf eine einzige zusammengefasst. Sachbuchlektor Jan nimmt den Heiratsantrag seiner deutsch-italienischen Freundin Sara an und möchte ohne großes Brimborium standesamtlich heiraten. Die Rechnung hat er ohne den zukünftigen Schwiegerpapa Antonio gemacht, der das Fest in Campobello feiern will, dem Ort, den er in den 1960er-Jahren verließ, um in Germania zu arbeiten. In Apulien muss der gegen Meeresfrüchte allergische Gast allerlei Schalentiere verdrücken, seinen weißen Körper am Strand der Sonne aussetzen, mit der Bürokratie kämpfen und nächtens wegen zu weicher Matratze auf einem aufblasbaren Krokodil schlafen, ohne Sara wohlgemerkt. Während die Verlobte beim Werkeln in der Küche immer italienischer wird, nervt den Bräutigam das ständige “domani” und die Sippschaft, ein “Genpool von Wahnsinnigen”. Kurz vor der Trauung, auch bei der Vorstellung, mit den Marcepanes in Zukunft jeden Urlaub zu verbringen (ein Vietnamveteran will ja auch keinen Urlaub in Saigon machen!), reißt ihm der Geduldsfaden. Bis zum Ende, wo der rasanten, teilweise im Off erzählten Geschichte, etwas der Atem ausgeht, spielen sich die Schauspieler die Bälle zu – Christian Ulmen als tollpatschiger Teutone, Mina Tander als Vollweib und Italostar Lino Banfi als urkomischer und trauriger “Gastarbeiter”. Etwas in den Hintergrund gerät Maren Kroymann als seine deutsche Frau. Das virtuose Spiel mit Vorurteilen auf beiden Seiten sollte in beiden Ländern (Fox verleiht den Film in Italien) optimal funktionieren. Im Gefühlsrummel macht Niki Reisers zirkusähnliche Musik gute Laune und wenn Jan vor lauter Verwandtschaftskontrolle und -liebe keine Luft mehr bekommt, erklingt der Gefangenenchor aus Nabucco. Multikulti wird hier auf die Spitze getrieben mit köstlichen Missverständnissen. Ein guter Kniff, die italienische Sprache nicht zu synchronisieren, so fühlt sich der Zuschauer so fremd wie Jan, der unter den prüfenden Blicken der Mischpoke lustlos im Essen herumstochert, bis der Entsetzensschrei ertönt: “Maria, ihm schmeckt’s nicht”. Herzerfrischender geht’s nicht. mk.
Produktion: Jakob Claussen Produktionsland: Deutschland/Italien Produktionsjahr: 2009 Bildformate: 1:1,85/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 94 min.
Filmpreise: Name: Shanghai International Film Festival Jahr: 2010 Kategorie: Jin Jue Award: Bester Darstelle Features: Interviews, Behind the Scenes, Entfallene Szenen, Musikvideo, Featurettes, Trailer, Bio- und Filmografien
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