In Tom Deys vorwiegend auf Wortwitz ausgerichteter Komödie reifen eine sprechende Dänische Dogge und ihr Herrchen in ihren jeweiligen Welten zu besseren Wesen. Während Disney bereits mit Hochdruck an einer Fortsetzung von “Beverly Hills Chihuahua” arbeitet, möchte sich nun auch die Fox einen Anteil am großen Hundekuchen sichern. Schließlich haben zuletzt Filme wie “Marley & Ich” oder “Das Hundehotel” bewiesen, dass Vierbeiner im Kino (fast) immer funktionieren. Besonders, wenn man sie mit ausgefeilten CGI-Effekten zum Leben erweckt und ihnen die Fähigkeit wie ein Mensch zu sprechen überträgt. Exakt so ein Prachtexemplar ist Marmaduke, titelgebender Held der neuen Komödie von Tom Dey, der seit seinem Debüt mit dem Jackie-Chan/Owen-Wilson-Buddy-Spaß “Shang-High Noon” diesem Genre stets treu geblieben ist. Marmaduke ist eine monströse, wenn auch äußerst gutmütige und obendrein ziemlich tollpatschige Dänische Dogge, die gemeinsam mit Herrchen Phil, Frauchen Debbie, den zwei Kids und Kater Carlos vom beschaulichen Kansas ins aufregende Kalifornien zieht. Während sich Phil vom Ortswechsel einen ordentlichen Karriereschub in der Hundefutterwerbebranche verspricht, hofft Marmaduke, gerade in seinen besten Jahren, seinerseits auf viele neue vierbeinige Freunde, respektive Freundinnen. In der Folge springt die Handlung immer wieder zwischen der Menschen- und der Hunde-Welt hin und her, pausenlos kommentiert von Marmaduke, im Original gesprochen von Owen Wilson, der in der deutschen Fassung in Christian Ulmen einen würdigen Vertreter gefunden hat. Und so wird man schon bald gewahr, dass Hund und Herrchen mit ganz ähnlichen Problemen fertig werden müssen. So begreift etwa Phil erst nach und nach, dass er vor lauter Arbeit seine Familie und deren Bedürfnisse total vernachlässigt hat, während Marmaduke sich von einer Meute Rassehunde, die sich für was besseres hält, einwickeln lässt und darüber seine wahren Freunde, ein Trio liebenswerter Straßenköter, vergisst. Der familienfreundliche Film mit komödiantischem Einschlag und eingebauter Happy-End-Garantie leidet ein wenig unter seiner Dialoglastigkeit. Für humoristische Abwechslung sorgen typische Hunde-Gags wie etwa die furzende Dogge im Ehebett, der Riesenhund, der aus dem Schiebedach des Mini Coopers glotzt, oder die Holzbank, die Marmaduke mitsamt Herrchen aus der Verankerung reißt und so lange quer durch den Park schleift, bis sie sich in ihre Einzelteile aufgelöst hat. Selbst Action hat diese Quassel-Comedy, in der Charakterschädel William H. Macy als esoterisch veranlagter Hundenarr das darstellerische Highlight setzt, zu bieten: So darf Marmaduke einmal auf der perfekten Surf-Welle reiten und am Ende gar in der von einer Minisintflut heimgesuchten Kanalisation zum heldenhaften Retter werden. Und wenn zum Abspann die ganze Hundeschar zu fetziger Popmusik das Tanzbein schwingt, dann werden wohl nicht nur Tierfreunde glänzende Augen bekommen. lasso.
Darsteller: Lee Pace (Phil Winslow), Judy Greer (Debbie Winslow), Caroline Sunshine (Barbara Winslow), Finley Jacobsen (Brian Winslow), Mandy Haines (Sarah Winslow), David Walliams (Anton Harrison), William H. Macy (Don Twombly), Glenn McCuen (Bodie), Frank Topol
Produktion: Tom Dey Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,35 Mehrkanalton: dts Laufzeit: 88 min.
Kritik: Regisseur Tom Dey (“Zum Ausziehen verführt”) bleibt seinem Lieblingsgenre, der lockeren Familienkomödie, treu und schickt diesmal eine Dänische Dogge ins Rennen um die Zuschauergunst. In der deutschen Version leiht Christian Ulmen dem sabbernden Riesenhund seine Stimme. Marmaduke wird dabei, wie auch die zahlreichen anderen tierischen Helden, in einer Mischung aus Live-Action-Aufnahmen und CGI-Effekten zum Leben erweckt. Doch auch die menschlichen Rollen sind u. a. mit William H. Macy stimmig besetzt.
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