“Führung ist es, wonach sie verlangen, Stärke. Wenn du das in dir selbst findest, wirst du ihren Respekt verdienen.” Ein solcher Satz, vom falschen Schauspieler gesprochen, kann ein Debakel sein. Aus dem Mund Russell Crowes aber erzeugt er Ehrfurcht, so glaubwürdig ist der “Gladiator” auch als Kapitän. Autorität und Charisma sind unverzichtbar für die Figur des Jack Aubrey, die Autor Patrick O’Brian Demsey in den “Master and Commander”-Romanen populär machte. Diese erste Verfilmung, ein cleverer Mix aus der Charakterzeichnung des ersten und der Handlung des zehnten Bandes, setzt Maßstäbe. Es ist ein visuelles Ereignis, das auch emotional packt, wuchtet epische Seeschlachten und Stürme auf die Breitwand und entwirft dabei ein oft intimes und authentisches Bild vom Leben auf See. Das Meer ist ein Hauptdarsteller in der spannenden Verfolgungsjagd, die Aubreys Schiff, die HMS Surprise, und seine Crew durch zwei Ozeane treibt. 1805 führt Napoleon schon zwei Jahre lang Krieg gegen den Rest von Europa. Seit sieben Wochen kreuzen Aubreys Männer auf See, ohne zu ahnen, dass sie ein mächtiger, überlegener Feind belauert. Geisterhaft taucht eine französische Fregatte schließlich aus dem Nebel vor der Küste Brasiliens auf und eröffnet das Feuer. Entsetzt muss der gerissenste, wildeste und damit unberechenbarste Kapitän der Royal Navy zusehen, wie der Tod nach vielen seiner Männer greift, wie sein Schiff fast versenkt wird. Trotz der schweren Schäden geht der “Master und Commander”, Führungs- und Vaterfigur in einem, in die Offensive, verfolgt das Phantomschiff bis zum Kap Hoorn, wo die Crew mit einem Taifun der vielleicht realistischste Sturm der Filmgeschichte erwartet. Der Überlebenskampf ist die spektakuläre Seite des Films, die Beziehungen Aubreys zum Schiffsarzt (Paul Bettany) und seinen Männern, die zum Teil noch halbe Kinder sind, die persönliche. Beide Facetten der Story meistern Crowe und Regisseur Peter Weir, ein Qualitätsgarant für intelligentes Erzählkino (“Der Club der toten Dichter”, “Die Truman Show”), gleichermaßen. Ihr Film hat ein hohes Budget (135 Millionen Dollar), aber auch einen entsprechenden Unterhaltungswert. “Master and Commander” verführt mit Drama, Action, aber auch polynesischen Inselschönheiten. Man riecht die Seeluft und lebt die Vergangenheit. Abenteuer ist es, wonach wir verlangen. Hier haben wir es gefunden.
Originaltitel: Master and Commander: The Far Side of the World Sprache: Deutsch dts/Englisch dts HD 5.1/Französisch dts Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Niederländisch Regie: Peter Weir
Darsteller: Russell Crowe (Captain Jack Aubrey), Paul Bettany (Dr. Stephen Maturin), James D’Arcy (Thomas Pullings), Edward Woodall (William Mowett), Chris Larkin (Captain Howard), Max Pirkis (Blakeney), Jack Randall (Boyle), Max Benitz (Calamy), Lee Ingleby (Hollom), Richard Pateswarrant (Williamson), Robert Pugh (Mr. Allen), Richard McCabe (Mr. Higgins), Ian Mercer (Mr. Hollar), Tony Dolan (Mr. Lamb), David Threlfall (Killick), Billy Boyd (Barret Bonden), Bryan Dick (Joseph Nagle), Joseph Morgan (William Warley), George Innes (Joe Plaice), William Mannering (Faster Doudle), Trick Gallagher (Awkward Davies), Alex Palmer (Nehemiah Slade), Mark Lewis Jones (Mr. Hogg), John DeSantis (Padeen), Ousmane Thiame (Black Bill), Thierry Segall (Französischer Captain)
Produktion: Samuel Goldwyn jr. Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2003 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: dts Laufzeit: 138 min.
Kritik: Tausendsassa Peter Weir (“Die Truman Show”) gelingt mit seiner neuesten, auf Patrick O’Brians Seefahrerromanen basierenden Regiearbeit ein perfekter Abenteuerfilm. Geblähte Segel, zerfurchte Gesichter, schweißnasse Oberkörper, überwältigend authentische Schlachtszenen und brillante Effekte gepaart mit (marine-)historischer Genauigkeit zielen nicht nur aufs männliche Publikum ab. Im Zentrum: Draufgänger Russell “Galdiator” Crowe und Geistesmensch Paul Bettany (“Dogville”) als mitreißende Identifikationsfiguren.
Filmpreise: Name: British Academy Awards Jahr: 2004 Kategorie: Beste Kostüme
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