Unter dem neuen Regisseur Paul Weitz (“Reine Chefsache”) zeigt Hollywoods populärste Kinosippe Linientreue zum alten Erfolgsrezept, das Komische im Peinlichen zum Spaß des Zuschauers auszukosten. Aller Erwartungen zum Trotz wirkt Ben Stillers in den Vorgängerfilmen chronisch gedemütigter Krankenpfleger endlich eine Spur gereift und in der Lage, seinem paranoiden und erzkonservativen Schwiegervater die Stirn zu bieten. Das Verhältnis von “El Stiffo” zum Schwiegersohn scheint zu Beginn ungewöhnlich entspannt und gipfelt in einer angekündigten Machtübergabe, als der herzgeschwächte DeNiro Vorbeitungen für seine Nachfolge trifft und Stiller zum “Godfocker” ernennt. Diese Prämisse böte komischen Spielraum, wenn etwa nun Focker aus seinem Schatten treten, Paten-ähnliche Züge und damit Autorität, ja sogar einen Bedrohungsfaktor entwickeln würde – mit allen Nebenwirkungen für sein dann wohl entsetztes Umfeld inklusive.
Diesen Weg aber geht das Skript nicht, konstruiert stattdessen eine fortschreitende Demontage des neu gewonnenen Status’ durch ein Misstrauens- und Verwechslungsszenario, das den Kalten Krieg zwischen Focker und Byrnes wieder anheizt. Katalysator dafür ist Jessica Albas verführungsmotivierte Pharmavertreterin Andi Garcia, die ob ihres männlichen Vornamens DeNiro zunächst an der sexuellen Orientierung von Focker, später dann ob ihrer weiblichen Attribute an seiner Treue zweifeln lässt.
Durch die so wieder geschwächte Position Fockers bringt sich auch sein ewiger Rivale Kevin (Owen Wilson) wieder in Stellung. Neben dem Running Gag von Kevins schier unbegrenzten irdischen Fähigkeiten und kosmischen Sensibilitäten entwirft das Drehbuch die vertrauten Peinlichkeitsspitzen für Focker, der zum Thanksgiving-Puter verletzt den Bluter gibt, seinen Schwiegervater unter einer Wagenladung Sand begräbt und dessen tabletteninduzierte Dauererektion selbst mit einer Spritze in die Problemzone beseitigen muss. Slapstick und Situationskomik, Markenzeichen des Focker-Franchises, dürfen die Focker-Fans also auch vom dritten Teil erwarten, der sich ungeachtet des Originaltitels “Little Fockers” klugerweise nicht auf die Jüngsten, sondern auf die Beziehung zwischen Stiller und DeNiro konzentriert. So sind die beiden Männer eigentlich die komischen Kleinkinder, obwohl auch Teil 3 wie schon die Vorgänger das Potenzial dieses Duells nicht ausspielt. Verglichen damit geben die Focker-Oldies, Barbra Streisand und Dustin Hoffman, nur ein kurzes Gastspiel – wie auch Harvey Keitel, der sich viele Jahre nach “Taxi Driver” wieder mit DeNiro anlegen muss. Dieses Mal allerdings ohne bleibende Schäden, die auch der amüsierte Focker-Fan hier nicht befürchten muss. kob.
Originaltitel: Little Fockers Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Türkisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch Regie: Paul Weitz
Darsteller: Robert De Niro (Jack Byrnes), Ben Stiller (Greg Focker), Owen Wilson (Kevin Rawley), Dustin Hoffman (Bernie Focker), Barbra Streisand (Rozalin Focker), Blythe Danner (Dina Byrnes), Teri Polo (Pam Focker), Jessica Alba (Andi Garcia), Laura Dern (Prudence), Colin Baiocchi (Henry Focker), Daisy Tahan (Samantha Focker)
Produktion: Robert De Niro Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:1,78/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 94 min.
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