Mit einem neuen Team und neuer Leichtigkeit geht Tom Cruises Agentenfranchise in die vierte unmögliche und sehr unterhaltsame Mission. Nach dem hyperintensiven, unterschätzten Vorgänger, der unter der Regie von J.J. Abrams den Superagenten als verletzlichen Privatmann enthüllte, konzentriert sich der Nachfolger auf das, was Ethan Hunt nicht nur im Nachnamen ausmacht – auf eine Nonstop-Jagd über die Kontinente, die den Protagonisten kontinuierlich im Actionmodus, aber auch eingebunden in ein Team zeigt, das sich Homogenität erst noch erarbeiten muss. Der Plot stellt sich ohne die gewohnten Überraschungen durch Doppelagenten, Verrat und dramaturgische Umleitungen als geradliniges Zerstörungsszenario vor, das keinen Zuschauer überfordert, Hunts Team aber unter permanenten Hochdruck setzt. Ungewöhnlich für ein Franchise, das so stark mit seinem Star verbunden ist, eröffnet der Film mit einem neuen Kollegen, der in Budapest spielerisch leicht Abschusscodes für russische Nuklearraketen erobert, bis eine Auftragskillerin ernst macht und ihn aus dem Film reißt. Um diese Codes entwickelt sich ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die US-Agenten versuchen, einen Drahtzieher (Michael Nyqvist) im Hintergrund aus dem Verkehr zu ziehen, bevor er die Codes erwerben und mit ihrer Hilfe einen globalen Nuklearkrieg provozieren kann. Der verquere humanitäre Ansatz des Bad Guys, der menschlichen Zivilisation mit Vernichtung einen Reboot zu ermöglichen, passt ins Bond-Universum, der humorvoll verspielte Ton der Reaktion auf diese Bedrohung in den Kosmos des Pixar-Hits “Die Unglaublichen – The Incredibles”, mit dem sich Brad Bird erstmals als Actionmeister mit originellen Einfällen auszeichnete. Birds Beförderung zum Regisseur eines Live-Action-Events resultiert in einer Gratwanderung zwischen Anspannung und Humor, die größtenteils erfolgreich bewältigt wird, auch wenn die Akzentuierung des Komischen manchmal auf Kosten der Intensität geht. Vieles, was diese Mission eigentlich erschwert, wird mit leichter Hand präsentiert. Der russische Gegenspieler, der Hunt als gebrandmarkten Terroristen um den Globus jagt, ein gewagter Gefängnisausbruch zu Dean Martins “Ain’t That a Kick in the Head”, die Gadgets der Agenten, die nicht zuverlässig funktionieren, selbst die Atomrakete, die am Ende auf eine US-Metropole zurast, schmiert nicht ohne Begleitgag ins Wasser ab. Spaß und Spannung lautet das Motto des Films, der immer in Bewegung bleibt, mit Actionsequenzen am Himmelsturm Burj Khalifa in Dubai wie auch in einem vollautomatisierten Parkhaus in Mumbai glänzt und mit Paula Patton, Jeremy Renner und Komiker Simon Pegg ein unorthodoxes Team im Angebot hat, das nicht nur die Sonne im Zentrum dieses Agentenfilms umkreist. Und wer schon glaubte, Birds Film existiere völlig lösgelöst von seinem Vorgänger, bekommt am Ende doch noch eine Überraschung und eine Brücke serviert. kob.
Darsteller: Tom Cruise (Ethan Hunt), Paula Patton (Jane Carter), Simon Pegg (Benji Dunn), Jeremy Renner (Brandt), Michael Nyqvist (Kurt Hendricks), Wladimir Maschkow (Sidorov), Samuli Edelmann (Wistrom), Ivan Shvedoff (Leonid Lisenker), Anil Kapoor (Brij Nath), Léa Seydoux (Sabine Moreau), Josh Holloway (Trevor Hanaway), Miraj Grbic (Bogdan), Ving Rhames (Luther Stickell), Tom Wilkinson (IMF Sekretär)
Produktion: J.J. Abrams Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 133 min.
Kritik: Fünf Jahre nach dem letzten Einsatz der IMF kehrt Tom Cruise mit einem neuen Team zur vierten unmöglichen Mission zurück, die auch als Reboot verstanden werden will. An Schauplätzen in Kanada, Indien, Prag und – in einer spektakulären Sequenz – Dubai gedreht, übernahm Pixars bester Filmemacher Brad Bird (“Ratatouille”, “Die Unglaublichen”) in seiner ersten Realfilmarbeit die Regie und unterzieht das Franchise einer spektakulären Verjüngungskur.
Filmpreise: Name: Video Download Award Jahr: 2012 Kategorie: 100.000 bezahlte Downloads in 100 Tagen
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