Joe Wright erzählt in “Pan” die Vorgeschichte zu J.M. Barries Klassiker als bezauberndes Märchen zwischen “David Copperfield” und “Fluch der Karibik” und lässt den jungen Titelhelden den Glauben an sich selbst entdecken. Schon im Vorspann wird erzählt, dass es sich bei Joe Wrights “Pan” um eine Vorgeschichte zu J. M. Barries Kinderklassiker handelt. Peter (der junge Levi Miller hat die Sympathien auf seiner Seite) wird als Baby vor einem Londoner Waisenhaus abgelegt, wo er unter dem strengen Regime von Ordensschwestern (Kathy Burke als Oberdrache) wie David Copperfield aufwächst und mit Gewitztheit und Herz auffällt. In einer Bombennacht werden der inzwischen zwölfjährige Titelheld mit der Panflöte um den Hals und einige andere Waisen von Captain Blackbeards Piraten aus ihren Betten gerissen und nach Neverland gebracht. Eine mitreißende, visuell einfallsreiche und auch 3D spielerisch nutzende Sequenz, in der das Piratenschiff in physikalischen Gesetzen trotzenden Manövern Jagdfliegern in die Schwerelosigkeit entkommt, in der Peter – und mit ihm der Zuschauer (egal welchen Alters) – mit kindlichem Staunen bis zum Saturn schwebt. “Gravity” lässt von Ferne grüßen in einem Film, der auch in der Folge Originelles und Klassisches kombiniert. Neverland entpuppt sich als Alptraum, in dem Blackbeard (Hugh Jackman zwischen Shakespeare-Figur und Darth Vader) Kids in einer riesigen Mine schuften und Nirwanas “Smells Lke Teen Spirit” zur Begrüßung der Neuankömmlinge singen lässt. Blackbeards Herrschaft gilt es zu beenden, um nicht nur die Kids sondern auch die von Blackbeard fast ausgerotteten Feen zu retten und Neverland wieder ins Traumland zu verwandeln, wie es in der Patchwork-bunten Multikulti-Gemeinschaft der Wilden im Dschungel noch existiert. Dafür muss Pan, der nur einen Brief von seiner Mutter und den Anhänger hat, an sich glauben, daran, dass er fliegen kann. Seine neuen Freunde Hook (Garret Hedlund als “Indiana Jones”-Verschnitt) und die Prinzessin der Wilden Tiger Lily (Rooney Mara als kindliche “Avatar”-Amazone) tun es bereits. Mag das Ende mit computergenerierten Meerjungfrauen, Riesenkrokodil und Feenangriff etwas zu viel an Effekte-Brimborium sein, “Pan” funktioniert als Märchen im besten Sinne, entführt in eine fremde Welt und erzählt dabei eindringlich von der Selbstfindung eines Jungen. Kostüm und Produktionsdesign sind wie zuletzt bei Wrights “Anna Karenina” exquisit und auf höchstem Niveau ebenso wie die Kameraarbeit. Wright und seine Produzenten gewannen aber auch Toptalente, u.a. die DOPs Seamus McGarvey, bereits bei Wrights “Abbitte”, “Der Solist” und “Anna Karenina” an Bord) und John Mathieson. hai.
Originaltitel: Pan Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Regie: Joe Wright
Darsteller: Levi Miller (Peter Pan), Hugh Jackman (Blackbeard), Garrett Hedlund (Hook), Rooney Mara (Tiger Lily), Adeel Akhtar (Sam Smiegel), Amanda Seyfried (Mary), Nonso Anozie (Bishop), Paul Kaye (Mutti Voosht), Kathy Burke (Mutter Barnabas)
Produktion: Paul Webster Produktionsjahr: 2015 Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 111 min.
Kritik: Zwölf Jahre nach P.J. Hogans “Peter Pan” wagt sich mit dem Briten Joe Wright (“Abbitte”) der nunmehr dritte Filmemacher an eine Realfilmadaption von J.M. Barries Kinderbuchklassiker. Wrights Umgang mit dem Ursprungsmaterial ist allerdings sehr frei: Er erzählt eine Ursprungsgeschichte, die sich viel Raum für freie Interpretation und visuelle Gestaltung nimmt und dabei überraschende und immer wieder überwältigende neue Akzente setzt. Hugh Jackman hat sichtbar Spaß mit seiner Darstellung des Bösewichts Blackbeard.
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