“What a Woman!” heißt es nun in Detlev Bucks durchgeknallter Film-im-Film-Comedy, in der Matthias Schweighöfer eine grandiose Performance in Frauenklamotten zelebriert. Ob Jack Lemmon und Tony Curtis in “Manche mögen’s heiß”, Dustin Hoffman in “Tootsie” oder Robin Williams als “Mrs. Doubtfire” – Hollywood hat schon immer gern seine männlichen Stars in Frauenklamotten gesteckt. Gleiches tut nun auch Detlev Buck. Er lässt Matthias Schweighöfer ins kleine Schwarze schlüpfen, jede Menge Make-Up auftragen, oben herum ein bisschen aufpolstern und ihn in High Heels den grazilen Models-Laufsteg-Gang proben. Das Ergebnis ist ein schräger, verrückter und bis zum Schluss schreiend komischer Spaß des Filme machenden Nordlichts, das seit seinem Riesenhit “Männerpension” nicht mehr so inspiriert inszeniert hat. Und Til Schweigers “Keinohrhasen”-Kumpel Schweighöfer, der seit seinem fulminanten Regiedebüt “What a Man” erst recht auf einer kaum vergleichbaren Popularitätswelle schwebt, liefert hier wohl seine bisher nachhaltigste Performance ab. Denn er überzeugt nicht nur als zweitklassiger Schauspieler Alexander, der von seinen etwas einfach strukturierten Brüdern (Maximilian Brückner und Buck selbst mit seinem unverkennbaren staubtrockenen Humor) und dessen Kumpel (Denis Moschitto) karrieretechnisch vermarktet wird. Auch als junger Mann, der sich eher zufällig in die entrückte, völlig isolierte Starschauspielerin Sarah Voss (noch nie war Alexandra Maria Lara so sexy) verliebt. Natürlich lebt “Rubbeldiekatz” in erster Linie vom klassischen und wohl bekannten Wechselspiel der Identitäten und der steten Gefahr des Entdeckens, der Alexander/Alexandra ausgesetzt ist. Doch Buck, der hier ein Drehbuch der Erfolgsautorin Anika Decker (“Keinohrhasen”, “Zweiohrküken”) adaptierte, gibt sich damit nicht zufrieden. Indem er die nicht allzu weit her geholte These aufstellt, Hollywood würde in Berlin ständig nur Nazifilme drehen (siehe “Operation Walküre”, “Der Pianist, “Inglourious Basterds”), webt er ein Film-im-Film-Szenario mit ein, das ihm Gelegenheit gibt, eine Satire über internationale Kinoproduktionen in Deutschland loszutreten, die nicht nur bei Insidern großes Amüsement verbreiten dürfte. Gleiches gilt für die Leistung von “Switch Reloaded”-Comedian Max Giermann, der auch neben der Kamera nicht aus seiner Rolle herausfindet und das “typisch deutsche Mädel” – wie der durchgeknallte US-Regisseur (Joachim Meyerhoff) Alexandra nennt – in einer Tour anschmachtet. Überhaupt sind sämtliche Nebenrollen exquisit wie adäquat besetzt, etwa Milan Peschel (“Halt auf freier Strecke”) als stockschwuler Kostümdesigner, der als erster hinter Alexandras pikantes Geheimnis kommt, oder Sunnyi Melles als Sarahs affektierte Agentin. Und weil die crazy Comedy nicht nur durch Dialogwitz, schwarzen Humor und treffsichere Gags im Minutentakt begeistert, sondern auch noch einen genialen Soundtrack mit Evergreens wie “Spirit in the Sky”, “Touch Me Tiger” oder “Strangers in the Night” hat, ist diese durchgeknallte “Rubbelkatze” auf dem besten Weg dazu, ein richtig großer deutscher Weihnachtskinohit zu werden. lasso.
Darsteller: Matthias Schweighöfer (Alexander Honk), Alexandra Maria Lara (Sarah Voss), Detlev Buck (Jürgen Honk), Maximilian Brückner (Basti Honk), Denis Moschitto (Jan), Max von Thun (Thomas), Max Giermann (Jörg), Sunnyi Melles (Annegret), Susanne Bormann (Maike), Milan Peschel (Kostümbildner), Joachim Meyerhoff (Regisseur), Eva Padberg (blonde Frau), Katharina Marie Schubert (Regieassistentin), Josefine Preuß (Benita), Palina Rojinski (Jasmina)
Produktion: Marcus Welke Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:1,85 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 109 min.
Kritik: Der Höhenflug von Matthias Schweighöfer hält an. Nach seinem erfolgreichen Regiedebüt “What a Man” tritt er nun in die Fußstapfen von Dustin Hoffman und dessen legendärer “Tootsie”-Performance. Detlev Buck spielt in seinem kommerziellsten Film seit “Männerpension” auf grandiose Weise mit den Identitäten, Alexandra Maria Lara als affektierter Superstar ist umwerfend, und die Crazy Comedy begeistert durch Dialogwitz, trockenen Humor und treffsichere Gags im Minutentakt.
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