Neun Jahre nach dem innovativen Original zeigt sich die Stadt der Sünde mit vier neuen Geschichten unverändert, ist zumindest für den Zuschauer wieder einen Besuch wert. Leuchtende Pfeile aus dem Nichts, die sich durch Körper bohren. Autos, die sich losgelöst im Raum jagen. Pokerchips, die sich zu Skylines auftürmen und den Einsatz, die Macht über die Metropole, signalisieren. Bildschöne Giftspinnen, die nachts und nackt im Pool ihr Netz auswerfen, in der Gewissheit, dass die Macht der Männer nur eine Illusion ist. Alles ist möglich und vieles visuell eindrucksvoll in dieser Fortsetzung, die spät auf die Leinwand kommt, den Fanboys aber unverändert willkommen ist. Dreidimensional ist in dieser Reunion von Graphic-Novel-Autor Frank Miller und Robert Rodriguez nun das Bild, während die Architektur von Plot und Figurenzeichnung nicht in die Tiefe geht. Was zählt, ist die Stimulation durch lakonischen Erzählton und eine konsequent artifizielle Digitaloptik, die noch verspielter als im Vorgänger wirkt. Drei Storys aus Millers Feder führen in die Zeit vor den Ereignissen von “Sin City” zurück, eine vierte, mit Jessica Albas Stripperin im Fokus, folgt einer Handlungslinie aus dem Original und gibt Bruce Willis die Möglichkeit zu einem geisterhaften Gastauftritt. Die Chronologie ist dabei nicht immer schlüssig, korrespondiert im Grunde aber mit der gezeigten Welt, die neben Moral auch keinen Bezug zur Wirklichkeit kennt. “Sin City” ist mehrdeutig ein Universum ohne Gesetze, bevölkert von gescheiterten Existenzen, skrupellosen menschlichen Monstern und wenigen reinen Seelen, die oft einen schnellen Tod sterben. Rache zieht sich als verbindendes Motiv durch diesen Comic noir – wie auch totale Planlosigkeit in deren Ausführung. Smarte Figuren, die für überraschende Wendungen sorgen könnten, gibt es so wenig wie Reflektion, an deren Stelle stets physische Konfrontation tritt. Fast immer ist Marv, der erneut von Mickey Rourke verkörperte, in seiner Bedeutung aber stark ausgebaute Fanfavorit, involviert. Für das (männliche) Auge ist das alles unverändert eine Attraktion, auch das stilisierte Schwarz-Weiß-Bild, das nicht einmal spritzendes Blut färben kann. Dekorative natürliche Stilmittel sind Amazonen wie Eva Green oder Rosario Dawson. Sie sind meist leicht bekleidet, die Männer in ihrer Nähe, oft schwer behindert. Wenigstens hier hat “Sin City 2” Wirklichkeitsbezug. kob.
Originaltitel: Sin City: A Dame to Kill For Sprache: Deutsch dts HD 7.1/Englisch dts HD 7.1 Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg. Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
Darsteller: Mickey Rourke (Marv), Jessica Alba (Nancy), Joseph Gordon-Levitt (Johnny), Powers Boothe (Senator Roark), Josh Brolin (Dwight), Eva Green (Ava Lord), Dennis Haysbert (Manute), Rosario Dawson (Gail), Jamie Chung (Miho), Jaime King (Goldie / Wendy), Christopher Meloni (Mort), Jeremy Piven (Bob), Stacy Keach (Wallenquist), Bruce Willis (John), Ray Liotta (Joey)
Produktion: Robert Rodriguez Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:1,85/1080p Mehrkanalton: dts HD 7.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 102 min.
Kritik: Drei Geschichten in Frank Millers und Robert Rodriguez’ Fortsetzung ihres Kulthits von 2005 beleuchten Ereignisse vor “Sin City”, eine vierte führt eine Story aus dem Original fort. Allen gemein ist ein Rachemotiv und eine simple dramatische Struktur. Die Figuren sind entweder düstere Hassbilder oder Sympathieträger mit Fehlern. In jedem Fall unterwerfen sie sich nur der sehr stilisierten, artifiziellen Optik, die noch verspielter wirkt als im Original und diesen Comic-Noir mit seinem Universum von Sex und Gewalt dominiert.
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