Außerordentlicher, wirklich unheimlicher, smarter Horrorschocker, in dem Ethan Hawke eine grauenvolle Mordserie aufdeckt. Es gibt viel zu wenig Horrorfilme, die wirklich unheimlich sind. “Sinister” ist einer davon. Scott Derrickson (“Der Exorzismus von Emily Rose”) läuft damit zu großer Form auf, kreuzt in seinem Script schlau Versatzstücke aus “Shining” und “Ring”. Er verdichtet sie zu einer massierten Abfolge intensiver Spannungs- und Schrecksequenzen, die auf einen wahren Gänsehaut-Rekord abzielen. Das funktioniert u.a. deswegen so gut, weil ein innovativer Score die kreativen Schocks verstärkt und plastische (Neben)Figuren psychologische Glaubwürdigkeit garantieren. Ein wenig schräger Humor lockert den höllisch gruseligen Alptraum auf, der mit einem 8-mm-Snuff-Movie beginnt, das den grausamen Mord an einer Familie zeigt, die im Garten erhängt wird. Genau in dieses Anwesen zieht der verzweifelt auf einen neuen Erfolg hoffende True-Crime-Autor Ellison (Ethan Hawke) mit seiner Frau Tracy (Juliet Rylance) und den Kindern Trevor und Ashley, die alle von seinem Beruf genervt sind. Ohne seine Angehörigen über die Vergangenheit des Hauses aufzuklären, legt Ellison los und entdeckt auf dem Dachboden eine Sammlung Homemovies, in denen ganze Familien massakriert werden. Schockiert, aber fasziniert gerät er in den Bann der Filme, die eine nie aufgeklärte, aktenkundige Mordserie dokumentieren, die bis in die 60er Jahre zurück reicht. Die Schandtaten eines maskierten Serienmörders wachsen sich in einem “Blow Up”-Effekt zum übernatürlichen Grauen aus: In dem grobkörnigen Material identifiziert Ellison eine Teufelsfratze, die sich hartnäckig in seiner Phantasie festsetzt. Während sich Obsession und Paranoia steigern, erfährt er von einem Okkultexperten (Vincent D’Onofrio) über Skype, dass die Ritualmorde auf einen uralten babylonischen Dämon hinweisen, der Kinderseelen frisst. Das ähnelt dem jüngst angelaufenen “Possession”, bietet aber ungleich stärkeren Tobak und kann auf eine versierte, durchdachte Storykonstruktion zurückgreifen. Und auf gute Schauspieler, die auch in Nebenrollen glaubhaft agieren – so holt Tracy ihren Mann in einer grandiosen Gardinenpredigt von seinem “Shining”-Trip herunter und ein skurriler Deputy (James Ransone) sorgt als komischer Lakai ebenfalls für einen genreuntypischen Reality Check. Auf dieser Bodenständigkeit gedeiht eine Fülle fies choreographierter, meist so simpel wie effektiver Angstattacken, die von dem Dark-Electro-Sound potenziert werden. Die daraus erwachsende, bedrohlich-finstere Atmosphäre sorgt für permanent aufgestellte Nackenhaare. Mag das sorgfältig vorbereitete, aber absehbare Finale auch zu ostentativ zelebriert werden, der Pfad ins Okkulte bietet ein sensationell intensives Erlebnis nackter Angst. tk.
Originaltitel: Sinister Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch/Englisch Regie: Scott Derrickson
Darsteller: Ethan Hawke (Ellison Oswalt), Juliet Rylance (Tracy), Fred Dalton Thompson (Sheriff), James Ransone (Deputy), Clare Foley (Ashley), Vincent D’Onofrio (E. Kriminologe), Rob Riley (M.T.), Tavis Smiley (Nachrichtensprecher), Janet Zappala (Reporterin), Victoria Leigh (Stephanie), Cameron Ocasio (BBQ Boy), Ethan Haberfield (Pool Party Boy), Danielle Kotch (Lawn Work Girl), Blake Mizrahi (Sleepy Time Boy), Nick King (Bughuul/Mr. Boogie)
Produktion: Jason Blum Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 104 min.
Kritik: Einer der wenigen Horrorfilme, in denen sich vor Angst die Haare aufstellen, ist Scott Derrickson (“Der Exorzismus von Emily Rose”) gelungen. Schlau kreuzt er Motive aus “Shining” und “Ring” zu einem furchteinflößenden Alptraum über einen mehrere Jahrzehnte umfassenden Serienmordfall und gestaltet das zu einem okkulten Schocker. Anders als sonst sind selbst Nebenfiguren vernunftbegabt und glaubwürdig, der innovative Electro-Sound pusht den massiven Spannungsreigen, und ein wenig Komik lockert die Höllenfahrt des Ethan Hawke (“Gattaca”) auf.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.