Bittersüße Romanze um eine Frau, die um ihren verstorbenen Freund trauert und ihm SMS schreibt, die bei einem Unbekannten landen. Mit einer Romanze mit viel Humor und Gefühl gibt Karoline Herfurth, die auch die Hauptrolle spielt, ihr gelungenes Regiedebüt nach dem gleichnamigen Roman von Sofie Cramer. Herfurth, die als Schauspielerin in Dramen ebenso wie Komödien eine gute Figur macht, demonstriert auch als Regisseurin Talent für beides. Was auf Papier wie ein Nicolas-Sparks-Melodram wirken mag entpuppt sich schnell als charmante Komödie, die neben der sich entwickelnden Romanze zwischen Herfurths trauernder Kinderbuchautorin Clara und Friedrich Mückes Sportjournalist Mark besonders viel Witz in den Szenen mit der besten Freunden der Protagonisten, gespielt von Nora Tschirner und Frederick Lau, entwickelt. Rasant kann die Stimmung zwischen tragisch und komisch wechseln, etwa wenn Tschirners Katja Clara schnoddrig aufzuheitern versucht. Während Clara auch nach zwei Jahren noch an ihren toten Verlobten denkt und nicht im Traum an ein Date, ist Mark in einer Beziehung, die er so fest wie seine Freundin (Friederike Kemper) nicht haben will. Im Beruf haben beide ebenfalls zu kämpfen. Sie wird von ihrer Verlegerin (sehr gut: Cordula Strattmann) unter Druck gesetzt, er von seinem Chef (sehr gut wie immer: Samuel Finzi) verdonnert, eine Schlagersängerin statt Lionel Messi zu interviewen. Ausgerechnet diese ein wenig überkandidelte Dame (herrlich: Katja Riemann) mit Schmalztexten und Engelsflügeln wird zum Amor für Clara und Mark. Auch wenn es bis zum Happy End wie es sich gehört noch einige Hürden zu nehmen gibt. Die Höhen und Tiefen der (Liebes- und Lebens-)geschichte werden mit den passenden, teils sehr populären Songs betont. Wie die Schauspieler werden auch Berlin und seine Schauplätze von ihrer schönsten Seite gezeigt, der Zoo in leuchtend herbstlichen Farben, die Spree bei romantischer Nachtbeleuchtung bei Nacht. Auch eine heimelige Stammkneipe fehlt nicht, in der sich das Paar in spe zigmal verfehlt. Beim Happy End finden sich nicht nur Clara und Mark, ihre besten Freunde und Arbeitgeber als Paar wieder, sondern die Zuschauerin (und wohl auch der Zuschauer) rundum glücklich beim launigen Schlager-Musik-Clip zum Abspann. Nach den Schauspielkollege Til Schweiger, Matthias Schweighöfer oder Simon Verhoeven empfiehlt sich nun auch Herfurth mit ihrem Film über “Männerherzen” und “Traumfrauen” als Regisseurin für sympathische publikumswirksame Komödien. hai.
Originaltitel: SMS für Dich Sprache: Deutsch DD 5.1 Untertitel: Englisch/Dt. f. Hörg. Regie: Karoline Herfurth
Darsteller: Karoline Herfurth (Clara), Friedrich Mücke (Mark), Nora Tschirner (Katja), Frederick Lau (David), Friederike Kempter (Fiona), Katja Riemann (Henriette Boot), Samuel Finzi (Wortmann), Enissa Amani (Nikki), Tom Beck (Jonathan), Cordula Stratmann (Verlegerin Volkovicz), Florian Stetter (Ben), Uwe Preuss (Kalle)
Produktion: Christopher Doll Produktionsjahr: 2016 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 103 min.
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