Zwischen Abenteuermärchen wie “Die unendliche Geschichte” und Fantasy-Epos wie “Herr der Ringe” bewegt sich diese sehr freie Schneewittchen-Variante des Produzenten von “Alice im Wunderland” Joe Roth, die vor allem optisch gefällt. Mit “Twilight”-Star Kristen Stewart und “Thor” Chris Hemsworth verpflichtete Roth attraktive Namen fürs jugendliche Publikum für die Titelhelden. Dabei müssen die Mädchen Abstriche machen, denn die romantische Komponente rückt hier in den Hintergrund, obwohl der Film neben dem Jäger noch den Jugendfreund (Sam Claflin aus “Pirates oft he Carribean – Fremde Gezeiten”) als möglichen romantischen Partner anbietet. Der Fokus liegt auf Snow White, die als Heilsbringerin und Ritterin auch Züge von Jeanne d’Arc trägt, und ihre Auseinandersetzung mit ihrer unbesiegbar wirkenden Gegenspielerin, ihrer Stiefmutter, die ihren Vater tötete und sie als Kind in einen Turm sperren ließ. Charlize Theron stiehlt in der Rolle als böse Königin Ravenna ihrer jüngeren Kollegin die Schau, hat sie mit ihrem Milchbad, ihrem Auftritt im Krähenmantelkragen oder einigen Morph-Verjüngungs-Szenen, mit der jede Kosmetikfirma sofort werben würde, die optisch eindrucksvolleren Szenen. In den Bildkompositionen liegt auch die Stärke von Regisseur Rupert Sanders, der mit “Snow White & the Huntsman” sein Spielfilmdebüt abgibt, und in Werbeclips erfahren ist. Effekte und auffälliges Produktionsdesign ergänzen sich zu üppigen Märchenwäldern, die gegensätzlicher nicht sein können. Im finsteren Wald greifen Äste nach der flüchtenden Snow White, eklige Insekten in Massen wachsen aus ihnen hervor, während im Feenwald, der “Legende” wie eine Doku aussehen lässt, kitschiger nicht sein könnte, mit Blumen und Moos bewachsene Schildkröten an Pilzen mit freundlichen Augen vorbeimarschieren und süße Feenwesen aus Vögeln herausbrechen. Es gibt aber auch realistischer anmutende Landschaften, die allerdings ob des Fluches, den Ravenna über das Land bringt, meist düster sind, vertrocknet oder verschlammt. Die Zwerge aus dem Märchen tauchen auf, in Form britischer Charaktermimen wie Ian McShane oder Ray Winstone und Toby Jones, verbreiten Humor, erweisen sich jedoch vor allem als kampferprobte “Gefährten” der jungen Königin-Anwärterin nachdem sie ebenso wie ein sich plötzlich aus der Landschaft schälender wilder Steinbeißer-ähnlicher Troll von Snow White becirct worden sind. Während in Optik und Geschichte Elemente von Märchen und Epos miteinander konkurrieren, betont der Score von James Newton Howard klar den epischen Anspruch. Die kurzen Schlachten-Szenen zu Anfang und zum Ende können es allerdings nicht mit der Wucht derer aus den “Herr der Ringe”-Filme aufnehmen. Dennoch betont Sanders Märchen-Variation im Gegensatz zu Tarsem Singhs “Spieglein, Spieglein” nicht Komödie, sondern Action, bietet zusätzliche Fantasy-Elemente und bleibt im Ton ernst – auch wenn Hemsworth’ Jäger mit seiner sympathischen Naivität auch für einige Lacher gut ist. Eine gewisse kindliche Naivität sollte auch das Publikum mitbringen, gehorcht die lose zusammengewirkte Story bisweilen nicht einmal der Märchen-Logik. Großen Unterhaltungswert bietet “Snow White & the Huntsman” dennoch. hai.
Darsteller: Kristen Stewart (Snow White), Charlize Theron (Ravenna), Chris Hemsworth (Huntsman), Sam Claflin (Prince William), Ian McShane (Beith), Bob Hoskins (Muir), Ray Winstone (Gort), Nick Frost (Nion), Toby Jones (Coll)
Produktion: Joe Roth Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts Laufzeit: 127 min.
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