Im emotional aufgeheizten Milieu eines klassischen Boxdramas platziert der neue Film von Actionspezialist Antoine Fuqua einige Wirkungstreffer. “I’m a motherfuckin’ beast” wummert es deskriptiv im Soundtrack, wenn Jake Gyllenhaal seinen im permanenten Hitzkopf-Modus agierenden Alles-oder-nichts-Fighter in der Ringouvertüre einführt. Vom unbesiegten Boxweltmeister mit Luxusumfeld bis zum seelischen Wrack, das einen neuen Lebensimpuls bekommt, beobachtet “Southpaw” seinen Protagonisten mit konventioneller Dramaturgie und einem Mix aus Action- und Familiendrama, mit dem Drehbuchautor Kurt Sutter bereits bei seinem Serienhit “Sons of Anarchy” große Erfolge feierte. Abgesehen von einer tragischen Zäsur nach dem ersten Akt ist die Geschichte kalkulierbar, entsprechen die Figuren vertrauten Profilen – vom Champion, der sich nach dem schwersten Tiefschlag wieder aufrichten muss, über seinen neuen lebensklugen Coach, der ihn als Ringtherapeut zum besseren Fighter und Menschen macht, bis hin zum großmäuligen Gegner, bei dem sich die Verachtung des Zuschauers kumuliert. Trotz dieser Überraschungsarmut holt “Southpaw” den Zuschauer souverän in seine Ecke, weil Sutters Drehbuch und die mit realistischen Kampfszenen atmosphärische Hitze generierende Inszenierung Fuquas (“The Equalizer”) in Zusammenarbeit mit engagierten Akteuren clever manipulieren. In einer seiner besten Darstellungen verkörpert Gyllenhaal Billy Hope (!) mit einer Prise Billy Idol und einer großen Dosis Wut und Intensität, die in entscheidenden familiären Momenten Zärtlichkeit weicht. Darüber hinaus wird in Gyllenhaals Verhaltens- und Sprachmodus deutlich, dass die Warnung von Hopes Frau vor einer drohenden Matschbirne durchaus begründet war. Forest Whitaker repräsentiert als Disziplin einfordernde Mentorfigur das saubere, ehrliche Boxen, das in kleinen, schäbigen Hallen lebt und mit der geldgeilen Welt glamouröser Eventschlägereien kontrastiert wird. Wenn die erschütterte Vater-Tochter-Bindung am Ende über die Koalition aus Skrupellosigkeit, Geschäftemacherei und Schmarotzertum triumphiert, ist es nur im Plot ein Zittersieg nach Punkten. Denn das Urteil des mitfiebernden Zuschauers über den Film fällt weitaus deutlicher aus. kob.
Produktion: Todd Black Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2015 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 120 min. Features: Deleted Scenes, Featurettes, Making of, Interviews
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