Der Weltraum, unendliche Weiten – mit diesen ebenso schlichten wie einprägsamen Worten begann vor knapp 40 Jahren eine Erfolgsstory, wie sie das Fernsehen und später das Kino “nie zuvor gesehen hat”. Gene Roddenberry schuf mit “Star Trek” eine Zukunftsvision, die mit ihrer positiven und optimistischen Grundhaltung, den kauzigen Figuren und den ihrer Zeit immer vorauseilenden Special-Effects Millionen Fans in ihren Bann schlug. Und auch wenn die Asche von Roddenberry mittlerweile schon zehn Jahre in der Erdumlaufbahn kreist, machen seine kreativen Erben munter weiter. Jüngster Streich: “Star Trek: Nemesis” ist der mittlerweile zehnte Auftritt auf der großen Leinwand, der vierte der “Next Generation”-Crew – und um es vorwegzunehmen – der mit weitem Abstand dichteste, atmosphärischste und reifste Kinofilm. Bereits der Prolog mit der Hochzeit von Deanna Troy (Marina Sirtis) und Commander Riker (Jonathan Frakes) auf der Erde stimmt ein auf Abschied. Beide werden die Enterprise nach den Feierlichkeiten auf Troys Heimatplanet Betazed verlassen, die “Familie” von Captain Picard (Patrick Stewart) geht auseinander, die letzte gemeinsame Reise einer Generation. Doch auf dem Weg nach Betazed wird die Enterprise von der Sternenflotte nach Romulus beordert. Der neue Prätor Shinzhon (Tom Hardy) bietet einen Friedensvertrag an, und Picard soll die Verhandlungen führen – und ganz nebenbei Informationen über den völlig unbekannten Prätor sammeln. Überraschend stellt sich heraus, dass Shinzon nicht Romulaner ist, sondern ein Mensch – ein um etwa dreißig Jahre jüngerer Klon von Jean Luc Picard! Erschaffen und ebenso schnell wieder fallen gelassen vom Geheimdienst wuchs Shinzon als Arbeitssklave auf dem Planeten Remus auf, schwang sich jedoch in kurzer Zeit zum Anführer des Kriegervolkes auf und putschte sich mit Hilfe des Militärs an die Spitze des Imperiums – unter der Bedingung, die Föderation zu zerschlagen. Mit einem ausgeklügelten Plan und dem Androiden “B-4”, einem Prototypen von Data (Brent Spiner) als Lockvogel, holte er gezielt die Enterprise nach Romulus. Denn Shinzon ist dem Tode geweiht. Er benötigt zum Überleben eine Gentransplantation von Picard, ehe er mit einer Waffe von gigantischer Zerstörungskraft daran gehen kann, alles Leben auf der Erde zu vernichten und die Föderation zu zerstören… “Star Trek: Nemesis”, ein Titel wie er treffender wohl kaum sein könnte, denn Drehbuch-Autor John Logan (“Gladiator”) und Regisseur Stuart Baird konfrontieren die Akteure mit ihren ultimativen Gegenspielern: der edelmütige und altersweise Picard gegen seinen jüngeren, brutalen Klon, der brillante Data trifft auf seinen unbeholfenen Prototypen, Commander Riker im Duell mit dem Stellvertreter Shinzons. Helden und Schurken, die sich ähnlich, zum Teil gar identisch sind und so immer wieder die Frage nach der Individualität des Menschens aufwerfen. Wer anders als Menschmaschine Data könnte darauf die Antwort finden? Dieses Thema verleiht dem Film Tiefe und unterbaut die rasante Actionhandlung. Denn “Mad Max”-reife Verfolgungsjagden in der Wüste, wilde Phaser-Schießereien und die wohl längste und spektakulärste Raumschiff-Schlacht der Kino-Geschichte reißen den Zuschauer förmlich aus den Sitzen. Wie nicht anders zu erwarten sind Design und Kostüme atemberaubend, die Special Effects bahnbrechend. Dazu sieht man der “Next Generation”-Crew sichtlich denn Spaß am Spiel an, die lakonischen Oneliner kommen wie aus der Disruptor-Pistole geschossen. Und Shooting-Star Tom Hardy braucht als vielschichtiger und im Grunde bemitleidenswerter Bösewicht den Vergleich mit Khan aus dem zweiten “Star Trek”-Film nicht zu scheuen. Der Zorn dieser Nemesis wird das ST-Universum jedenfalls für immer verändern.
Originaltitel: Star Trek: Nemesis Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Dänisch/Finnisch/Niederländisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: Stuart Baird
Darsteller: Sir Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lieutenant Commander Data), LeVar Burton (Lieutenant Commander Geordi La Forge), Michael Dorn (Lieutenant Commander Worf), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Marina Sirtis (Commander Deanna Troi), Ron Perlman (Vizekönig), Tom Hardy (Shinzon), Dina Meyer (Commander Donatra), Kate Mulgrew (Captain Kathryn Janeway), Shannon Cochran (Senator Tal’aura), Jude Ciccolella (Commander Suran), Alan Dale (Praetor Hiren), John Berg (Senator), Michael Owen (Helm Officer Branson), Robertson Dean (Reman Officer), David Ralphe (Commander), J. Patrick McCormack (Commander), Wil Wheaton (Wesley Crusher), Majel Barrett Roddenberry (Computerstimme), Steven Culp (Cmdr. Martin Madden), Whoopi Goldberg (Guinan)
Produktion: Rick Berman Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2002 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 116 min.
Kritik: Im zehnten Kino-Abenteuer der wackeren Enterprise-Besatzung setzt Regisseur Stuart Baird (“Auf der Jagd”) auf die bewährten Schauspieler und eine durchdachte, wenn auch nicht sehr einfallsreiche Story. Shakespeare-Mime Patrick Stewart meistert als weiser Kapitän – ebenso wie die restliche Crew – die schauspielerischen Herausforderungen seiner Rolle souverän. Aufregender gerieten da schon die tollen Special Effects, atemlosen All-Hetzjagden und Phaser-Duelle. Trekkies werden sich einmal mehr scharenweise in die Videothek beamen.
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