18 Jahre nach “Twister” reanimiert Hollywood den Tornado neu als schönes und schreckliches Naturmonster. Haie, wie sie im “Sharknado”-Franchise auf Los Angeles und New York katapultiert werden, führen die Attraktionen von “Storm Hunters” nicht mit sich. Trotzdem ist im Schleudergang von Steven Quales Film ein stattliches Sortiment von infernalisch tanzenden Objekten zu bestaunen, macht ein finaler Superkreisel selbst vor großen Passagierflugzeugen nicht Halt. In Zeiten, in denen auf YouTube real gefilmte Monstertornados für Gänsehaut sorgen, muss ein mit 50 Millionen Dollar vergleichsweise günstig budgetiertes Katastrophendrama schon Spektakuläres bieten, um die Kids ins Kino zu locken. Einen seiner interessantesten Nebendarsteller, einen Nachttornado, präsentiert “Storm Hunters” gleich im Prolog, wo dieses beunruhigende Twister-Phänomen allerdings mit Kurzauftritt etwas verschenkt wirkt. Bis zum ersten tagesaktiven Himmelsschlauch vergehen etwa 20 Minuten. In dieser Zeit etabliert das Actiondrama eine Reihe von harmlosen Konflikten, die von gestörter Vater-Sohn-Dynamik bis hin zu geschlechtsspezifischen Spannungen reichen. Der virile Protagonist ist ein stellvertretender Schulleiter (Richard Armitage), der an diesem einen Tag, an dem die Tornados in unterschiedlicher Stärke und Formation toben, das Überleben seiner Schüler, darunter auch seine Söhne, sichern muss. Seine Wege kreuzt ein Team von Tornadojägern, zu denen auch eine Spezialistin (Sarah Wayne Callies) gehört, die im Unterschied zu ihrem überehrgeizigen Boss auch Vernunft und Gewissen mit sich führt. Der grob skizzierte Plot führt diese Figuren zusammen, folgt dieser Kleingruppe, während in einer Schule und einer eingestürzten Fabrik Leben gerettet werden müssen. Dialoge, die in extremer Gefahr das Selbstverständliche überflüssig kommentieren (“Wir müssen hier weg”) gibt es genretypisch auch hier. Das Ohr aber ist in “Storm Hunters” nicht das primär angesprochene Sinnesorgan, wichtiger sind die visuellen Reize, die in unterschiedlich überzeugenden Effekten neben der an Wucht zunehmenden Destruktion auch das Geschehen im Auge des Sturms abbilden. Diese längere Sequenz mit einem Monstertornado ist das Highlight des Films, der die Doku-Besessenheit der YouTube-Generation mit ständig filmenden Figuren zum Plotelement macht, aber auf übertriebene Wackeloptik verzichtet und auch nicht ins Found-Footage-Genre einzuordnen ist. kob.
Originaltitel: Into the Storm Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Spanisch/Dänisch/Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg./Finnisch/Isländisch/Norwegisch/Portugiesisch/Schwedisch Regie: Steven Quale
Darsteller: Richard Armitage (Gary Morris), Sarah Wayne Callies (Allison Stone), Matt Walsh (Pete), Alycia Debnam Carey (Kaitlyn), Arlen Escarpeta (Daryl), Max Deacon (Donnie), Nathan Kress (Trey), Jeremy Sumpter (Jacob), Lee Whittaker (Lucas), Kyle Davis (Donk), Jon Reep (Reevis), Scott Lawrence (Principal Thomas Walker)
Produktion: Todd Garner Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:1,85/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 86 min.
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