“England ain’t nothin’but a 51st state” ist die Schlussfolgerung dieser schrägen Gangsterkomödie, mit der Hongkong-Regisseur Ronny Yu Hollywoodstar Samuel L. Jackson als Drogendealer im Schottenrock in die britische Arbeiterstadt Liverpool schickt. Abgerundet wird die bizarre Cross-Culture-Mischung mit einer Handvoll auch auf internationalem Boden bewährter britischer Schauspielern: Robert Carlyle steht Jackson als Partner wider Willen zur Seite, als Gegenspieler sind Emily Mortimer als Killerin Dakota Philipps, Sean Pertwee, Ricky Tomlinson, Meat Loaf, Rhys Ifans und eine Horde von Hooligans im Einsatz. Bei allem behält Samuel L. Jackson einmal mehr mit einer weiteren Neudefinition von Coolness einen klaren Kopf, zitiert mit sichtlicher Freude seine legendäre “Pulp Fiction”-Rolle und verweist ebenso mit einem absurd komischen Duell auf seinen nächsten Schwerterkampf als Yedi Ritter. Neben Samuel L. Jackson bedurfte es neun weiterer Produzenten und fünf Jahre für die Entwicklung des Drehbuchs des ehemaligen Kassierers Stel Pavlou, um die Grenzen des “51st State” abzustecken. Dank der Unterstützung von Tim Roth und Jacksons Begeisterung, mit der er Alliance Atlantis anstecken konnte, wurde aus dem ursprünglichen Low-Budget-Projekt eine rund 28 Millionen Dollar teure Produktion, deren überraschende Kombination von Talenten vor wie hinter der Kamera bereits für hinreichende Komik sorgt. Ronny Yu nimmt sich genügend Zeit, um Jackson als extrovertierten Drogendealer Elmo McElroy vorzustellen, der nur aufgrund eines dummen Fehlers in den siebziger Jahren zu seinem Job gekommen ist: Als kiffender Afroman wurde er seinerzeit von der Highway-Polizei für einige Jahre in den Knast verbannt. 30 Jahre später reist Elmo in die “Drogenhauptstadt” Liverpool, um hier seinen letzten Coup vor dem Altersruhestand zu drehen und seine selbst zusammengebraute Wunderdroge POS-51 unter das Partyvolk zu bringen. Das Unternehmen erweist sich als schwieriger als geplant, als ihn bei seiner Ankunft der lokale Dealer und überzeugte Antiamerikaner Felix DeSouza (Robert Carlyle) und dessen einfältiger “Assistent” erwarten. Elmo und Felix bilden im Folgenden die typischen ungleichen Partner wider Willen, die sich hassen aber irgendwie aufeinander angewiesen sind. Der Cast wird vervollständigt durch Killerin Dakota Philipps (Emily Mortimer), zufälligerweise Felix’ Ex-Freundin, die von Elmos ehemaligem Gangsterboss Lizard (Meatloaf) auf den golfspielenden Schottenrockträger angesetzt wird. Hinzu kommen ein durchtriebener Polizist (Sean Pertwee), ein durchgeknallter Partyveranstalter (Rhys Ifans), der sich als potentieller Käufer von POS-51empfiehlt, sowie eine Truppe streitlustiger Hooligans, die schließlich – “Trainspotting” lässt grüßen – mit Abführmitteln außer Kraft gesetzt werden. Kung-Fu-Experte Yu beantwortet die nicht mit Klischees geizende Story mit atemberaubenden Kamerabewegungen und schnellen Schnitten. Und auch wenn Liverpool als Schauplatz diesseits des großen Teichs nicht gerade exotisch wirken mag, gelingt es Yu dennoch, den Zuschauer mit erstklassigen Actionszenen, durchweg überzeugenden Schauspielern, einem großartigen Soundtrack aus Hiphop, Rock und selbst Techno bei Laune zu halten. Dies nicht selten mit Gewalt und originellen Einfällen, deren Bedeutung man auch nach dem aberwitzigen Showdown während eines Fußballspiels im Liverpool Stadion weiterhin suchen darf. So liefert im übrigen Emily Mortimer in einer pikanten Einstellung zwar die Erklärung dafür, was Jackson unter seinem Kilt trägt – warum er ihn trägt, bleibt eines der Rätsel, die “The 51st State” dem Zuschauer aufgibt. cm.
Originaltitel: The 51st State Sprache: Deutsch/Englisch Regie: Ronny Yu
Darsteller: Samuel L. Jackson (Elmo McElroy), Robert Carlyle (Felix DeSouza), Emily Mortimer (Dakota Phillips), Rhys Ifans (Iki), Meat Loaf (The Lizzard), Sean Pertwee (Det. Virgil Kane), Ricky Tomlinson (Leopold Durant), Paul Barber, Michael Stark (Arthur), Stephen Walters (Blowfish), Anne Keaveney (Shirley DeSouza)
Produktion: David Pupkewitz Produktionsland: Großbritannien/Kanada Produktionsjahr: 2001 Bildformate: 16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Laufzeit: 89 min. Features: Bonusfilm “Stirb ganz langsam”, Darsteller- und Crewinformation
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