In seinem zweiten Reboot-Abenteuer kämpft Marvels relaxter Spinnenmann um das Erbe seines Vaters und seine große Liebe Gwen Stacy. Mit einer ausgelassen verspielten Leistungsschau der gereiften motorisch-akrobatischen Kompetenz Spider-Mans und des spaßorientierten Auslebens seiner Superheldenaufgaben eröffnet Regisseur Marc Webb die Fortsetzung und beschließt sie über zwei Stunden später mit einer berührenden Zäsur. Dazwischen präsentiert sich starkes Actionkino mit einer großen Dosis Humor, das vielleicht noch nicht den dramatischen Sog einiger Marvel-Adaptionen aus dem Avengers-Universum, aber unbestritten überdurchschnittliche Unterhaltungsqualität besitzt. Roter Faden des Drehbuchs, dessen drei Autoren aus dem kreativen Umfeld des Reboot-erfahrenen J.J. Abrams (“StarTrek”) stammen, ist das Erbe der Väter, das die Söhne antreten müssen, ob dieses sie nun auf die Seite des Guten oder Bösen führt. In einem langen Rückblick erfährt man, warum die Eltern von Peter Parker ihren Sohn aufgeben mussten, wie tragisch sie schließlich starben. Parallel dazu wird die Entwicklung von Parkers ähnlich vaterlos aufgewachsenem Freund Harry Osborne (Dane DeHaan) verfolgt, der durch einen Gendefekt in eine Rolle hineingedrängt wird, die ihn Züge seines verhassten Vaters annehmen lässt und auf Konfrontationskurs mit Spider-Man bringt. Noch dominanter eher Opfer als Täter ist Hauptbösewicht Electro (Jamie Foxx), der durch einen Unfall vom vereinsamten, verstörten Unsichtbaren zum aufgeladenen Kraftwerk mutiert. Das Rachemotiv des sich verraten fühlenden Electro ist impulsgetrieben, generiert keinen komplexen Masterplan und ist in seinem Fokus auf Spider-Man nicht wirklich zwingend, mündet aber in zwei spektakuläre Action- und Destruktionssequenzen, in denen der Titelheld wirklich gefordert ist. Den stärksten Eindruck aller Actionbeiträge hinterlässt aber der virtuos inszenierte Schlussakkord des finalen Showdowns, der Spektakel, visuellen Einfallsreichtum und emotionales Engagement packend bündelt. Hier findet der trotz Krisenbewältigung vorwiegend entspannte Ton eine realistische Kontrastnote. Diese wirkt nach, lädt den in der Mitte etwas durchhängenden Film emotional auf, der in seinen Effekten konstante Klasse zeigt und auch in puncto dreidimensionale Konvertierung durchaus Aufmerksamkeit verdient. kob.
Originaltitel: The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Türkisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch Regie: Marc Webb
Darsteller: Andrew Garfield (Peter Parker/Spiderman), Emma Stone (Gwen Stacy), Jamie Foxx (Max Dillon/Electro), Dane DeHaan (Harry Osborn/Green Goblin), Paul Giamatti (Aleksei Sytsevich/Rhino), Sally Field (Tante May), Martin Sheen (Onkel Ben), Chris Zylka (Flash Thompson), Denis Leary (Captain Stacy)
Produktion: Avi Arad Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 2 Laufzeit: 143 min.
Kritik: Auch der zweite Teil des Spider-Man Reboots wurde von Marc Webb inszeniert – mit noch größerem Aufwand bei den visuell beeindruckenden Actionsequenzen und viel Humor. Über weite Strecken wirkt der Film trotz Krisenbewältigung entspannt im Ton, nimmt dabei seine Figuren und die entwickelten Bedrohungen aber durchaus ernst. Erst im Schlussakkord des finalen Showdowns etabliert das Sequel eine realistische dramatische Kontrastnote, bündelt hier perfekt Spektakel, visuellen Einfallsreichtum und emotionales Engagement.
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