Packende Boxersaga mit emotionalem Punch, die auf dem turbulenten Werdegang des Weltergewicht-Champions Mickey Ward basiert, der entgegen aller Erwartungen triumphierte. Die Hauptrolle übernimmt Mark Wahlberg (“Die etwas anderen Cops”), der sich damit den lang gehegten Traum verwirklicht, den Underdog aus Lowell, eine Industriestadt in der Nähe Bostons, zu spielen. Der ehemalige Rapper fungiert zudem als Produzent des von David O. Russell mit Schwergewicht auf zwischenmenschliche Beziehungen und authentischen Lokalkolorit inszenierten Arbeiterklassedramas. Dies bedeutet nach “Three Kings” und ” I Heart Huckabees” bereits die dritte Zusammenarbeit der beiden. Insgesamt vier Autoren waren für das Drehbuch zuständig, darunter Scott Silver, der Eminens autobiografisch gefärbtes Drama “8 Mile” skriptete. Ebenfalls um Authentizität bemüht ist Christian Bale in der Oscar-verdächtigen Rolle von Wards cracksüchtigen Halbbruder und Trainer Dicky Eklund. Wie zuvor für “Der Maschinist” (2004) verlor Bale eine Menge Gewicht und ließ sich darüber hinaus seine Haare ausdünnen. Somit verkörpert er glaubhaft Wards sieben Jahre älteren Bruder, obwohl er tatsächlich jünger ist als Wahlberg. Mit seiner elektrisierenden Performance schauspielert er regelrecht Kreise um den im Gegensatz auf stoisches Understatement setzenden Wahlberg. Erinnerungen werden wach an Mohammed Ali, der einst im Ring vergleichbar elegant um seine Opponenten herumtänzelte. Mit grobkörnigen Heimfilmaufnahmen wird die Passion beider Brüder fürs Boxen bereits in Kindheitstagen etabliert. Dicky ist durch seinen Kampf gegen Sugar Ray Leonard 1978 zum “Stolz von Lowell” geworden. In der Gegenwart (Anfang der Neunzigerjahre) gerät der längst Vergessene wieder in den Fokus, diesmal allerdings in einer HBO-Dokumentation über Cracksüchtige. Seine Selbstzerstörung weitet sich alsbald unweigerlich auf Mickey aus, da Dicky und ihre gemeinsame Mutter Alice (Melissa Leo aus “Betty Anne Waters”) ihm einen schlechten Fight nach dem anderen organisieren. Als Dicky schließlich, wie nicht anders zu erwarten, im Gefängnis landet, beginnt Mickeys Aufstieg. Mit Hilfe seiner neuen Freundin Charlene (die “Verwünscht”-Beauty Amy Adams zeigt einmal mehr, dass sie zu den besten Darstellerinnen ihrer Generation gehört) trennt er sich von seiner herrischen Mutter, die bislang seine Managerin war, und seinen sechs anmaßenden Schwestern, die einer Meute bissiger Hunde gleichen. Hatte Mickey zuvor eine schmerzhafte Abreibung und Niederlage nach der nächsten einstecken müssen, wendet sich nun das Blatt. Wie ein wilder Stier walzt Mickey, höchst spannend und realitätsnah in Szene gesetzt, von Sieg zu Sieg. Der Weltmeisterschaftskampf in London erweist sich schließlich als mitreißende Tour de Force und als sportliches Highlight. Der harten Kampfkomponente werden tiefgehende Emotionen entgegengesetzt, die vor allem durch eine gewisse tragikomische Note Mickeys finalen Triumph umso überwältigender gestalten. Gewisse Parallelen zu “The Wrestler” sind unverkennbar: Beide Filme singen das hohe Lied auf das “salt of the earth”, ohne in Larmoyanz oder Sentimentalität zu verfallen: Gerade die kompromisslose Echtheit sorgt für nachhaltige Emotion. Elia Kazan und Robert Rossen wären stolz. ara.
Originaltitel: The Fighter Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: David O. Russell
Darsteller: Mark Wahlberg (Micky Ward), Christian Bale (Dicky Eklund), Amy Adams (Charlene Fleming), Melissa Leo (Alice Ward), Jack McGee (George Ward), Mickey O’Keefe (Mickey O’Keefe), Melissa McMeekin (‘Little Alice’ Eklund), Bianca Hunter (Cathy ‘Pork’ Eklund)
Produktion: David Hoberman Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 112 min.
Filmpreise: Name: Golden Globe Jahr: 2011 Kategorie: Beste Nebendarstellerin Features: Audiokommentar, Interviews, Making of, Entfallene Szenen, u.a.
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