Das erneute Marvel-Superhelden-Gipfeltreffen von Captain America, Ironman und Co. wartet mit atemloser Action, einer smarten Story und locker-lässigem Humor auf. Technisch gesehen handelt es sich um den dritten Eintrag in die “Captain America”-Saga, doch inoffiziell kann dieser vielschichtige Krieg der Superhelden auch als Fortsetzung der “Avengers”-Filme angesehen werden. Denn abgesehen von Thor und Hulk treten alle aus diesem Universum bekannten Figuren zum ultimativen Action-Duell an. Darüberhinaus erscheinen erstmals Black Panther (charismatisch Chad Bosewick), Spiderman (Neubesetzung Tom Holland) und Ant-Man (Paul Rudd) in dem Franchise auf, die damit allesamt erfolgreich das Interesse für ihre künftigen Solo-Filmeinsätze ankurbeln. Die Regie übernahmen wie bei “The Return of the First Avenger” mit Flair und Finesse die Russo-Brüder Joe und Anthony, die dafür mit einem gut durchdachten Drehbuch von Christoper Markus und Stephen McFeely arbeiten. Dem Skriptteam (sie schrieben bereits die vorangegangenen “Captain America”-Filme und verfassen “Avengers – Infinity War” Teile 1 und 2) gelingt das nicht unerhebliche Unterfangen, die verschiedenen Figuren und Storystränge fließend und kohärent in die als Klammer fungierende Hauptgeschichte um Verantwortungsbewusstsein, alte Freundschaft und neue Feindschaft zu integrieren. Bei einem Einsatz der Avengers gegen Terroristen in Lagos kommt es zu erheblichen Verlusten von unschuldigen Zivilisten. Daraufhin soll die Gruppe mit dem Sokovia-Abkommen (nach der fiktiven Stadt, die zuvor in “Avengers – Age of Ultron” zerstört wurde) unter die Aufsicht der Vereinten Nationen gestellt werden. Ironman (Robert Downey Jr.), sowie seine rechte Hand Warmachine (Don Cheadle), Black Widow (Scarlett Johansson) und Vision (Paul Bettany) sind bereit sich den Auflagen zum Allgemeinwohl zu beugen, während Captain America (Chris Evans), Falcon (Anthony Mackie), Hawkeye (Jeremy Renner) und Scarlett Witch (Elizabeth Olsen) es ablehnen, da sie dadurch geknebelt und ineffektiv werden würden. Dies spaltet die Superhelden in zwei Lager, und die Kluft vertieft sich noch als Captain America sich auf die Seite seines alten Freundes Bucky/Winter Soldier stellt. Dessen Backstory als unwillentlich programmierte Killermaschine schlägt eine Brücke zum vom Daniel Brühl gespielten Übeltäter Zemo, was für zusätzliche Spannung und Komplexität sorgt. Die ausufernde Action, die mit Hilfe exzellenter visueller Effekte von Industrial Light and Magic und auch Trixter realisiert wurden, wechselt sich mit besinnlichen Momenten ab, in denen die gespaltene Crew auch über Ethik sinniert. Dennoch mangelt es nicht an humorvollen Einlagen, die vor allem von Ironman, Ant-Man und dem neuen Spidey zum Besten gegeben werden. So amüsiert Ironman mit gewohnt launigen Onelinern, Ant-Man bekommt die besten Sightgags und Spiderman entwaffnet mit seiner jugendlichen Naivität. Als Hauptopponenten stehen sich Downey Jr. und Evans gegenüber, deren kontrastierende Figuren als witzelnder Lebemann und ernster Kriegsheld ein interessantes Match-Up bilden. Dies trägt dazu bei dem streckenweise auch in Berlin und Leipzig gedrehten Actionspektakel die nötige Gravität zu verleihen, um nicht in ein unüberschaubares Showcase für die verschiedenen Figuren mit ihren jeweiligen “Gimmicks” zu werden. Ein O-Ton im Film lautet lakonisch: “Heutzutage haben alle ihren Gimmick.” Hier bereichern sie das Marvel-Universum aufregend und amüsant. Ein Fan-Favorit ist garantiert. ara.
Originaltitel: Captain America: Civil War Sprache: Deutsch dts HD 5.1 HR/Englisch dts HD 7.1 MA/Spanisch Untertitel: Deutsch/Dänisch/Engl. f. Hörg./Finnisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: Anthony Russo, Joe Russo
Darsteller: Chris Evans (Captain America), Robert Downey Jr. (Iron Man), Scarlett Johansson (Natasha Romanoff / Schwarze Witwe), Daniel Brühl (Baron Zemo), Jeremy Renner (Clint Barton / Hawkeye), Sebastian Stan (Bucky Barnes / Wintersoldat), Frank Grillo (Brock Rumlow / Crossbones), Anthony Mackie (Sam Wilson / Falcon), Chadwick Boseman (T’Challa / Black Panther), Paul Bettany (Vision), Elizabeth Olsen (Wanda Maximoff / Scarlet Witch), Paul Rudd (Scott Lang / Ant-Man), Emily VanCamp (Sharon Carter), Tom Holland (Peter Parker / Spider-Man), William Hurt (Sekretär)
Produktion: Kevin Feige Produktionsland: USA/Deutschland Produktionsjahr: 2016 Bildformate: 1:2,39/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 148 min.
Filmpreise: Name: Bogey – Box Office Germany Award Jahr: 2016 Kategorie: 1 Mio. Besucher in 10 Tagen
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