In Joe Carnahans packendem Überlebensdrama machen hungrige Wölfe in der eisigen Natur Alaskas unerbittlich Jagd auf den Menschen. Nach “Das A-Team – Der Film” inszeniert Joe Carnahan ein weiteres Gruppenerlebnis. Nun allerdings nicht mehr als aufwendigen Actionzirkus, sondern als existentialistisches Duell mit dem Tod, der unterschiedliche Gestalt annimmt, vor allem aber durch Wölfe, unheimlich in Furchtlosigkeit, Intelligenz und Konsequenz, allgegenwärtig ist. Der erste Schwenk über eine verschneite, wolkenverhangene Bergkulisse mit spärlichem Tageslicht etabliert das titelgebende endlose Grau – eine lebensfeindliche Natur, in der nur Blut farbliche Akzente setzt. In diese Wildnis hat es Mitarbeiter einer Erdölraffinerie und auch den Scharfschützen Ottway (Liam Neeson) verschlagen, der die Männer vor Wölfen und Bären beschützen soll. Ausgerechnet dieser seelisch angezählte Schweiger, der im Grunde längst tot ist und sich an Erinnerungen an seine verlorene Liebe klammert, wird zum Turm in einem Kampf, der selbst die härtesten Typen auf die Essenz ihrer Persönlichkeit, frei von Fassaden, zurückführt. Nach einem Flugzeugabsturz stemmen sich acht Überlebende, fern von jeglicher Zivilisation, gegen das schier unüberwindbare Problempaket, das die Natur ihnen entgegenschleudert: eisige Kälte, peitschender Wind, tiefer Schnee, endlose Weiten, großer Hunger und Wölfe, die in ihrem Revier keine anderen Jäger dulden. Mehrere Tage und Nächte folgt der Film diesen Männern auf ihrer Flucht vor den Tieren, deren Leitwolf seine Entsprechung in Neesons Alphamann hat. Ottway ist neben Henrick (stark: Dallas Roberts) auch das moralische Zentrum des Films, der seine Actionsequenzen als Blitzangriffe kurz hält, dabei nie auf Spektakel, sondern Intensität setzt. Viele der Attacken sind nah oder halbnah mit Handkamera gedreht, was dem Realismus zugutekommt, aber auch das limitierte Budget des Films spiegelt, der mit echten Wölfen, animatronischen Puppen, aber nur wenigen, nicht immer überzeugenden Digitaleffekten arbeitet. Ein Defizit, das für den Wirkungsgrad des Films bedeutungslos bleibt. Denn Carnahan hält den Bedrohungsfaktor hoch – über den Sound, über simple visuelle Boten wie leuchtende Augen oder der Atem der Tiere im nachtschwarzen Wald. In Momenten des Innehaltens stellt “The Grey” Fragen zur Entscheidungsfreiheit des Menschen, zu Gott oder zu Lebensinhalten und bleibt dem realistischen Ansatz auch im couragierten Finale kompromisslos treu. kob.
Originaltitel: The Grey Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1 Untertitel: Deutsch/Engl. f. Hörg. Regie: Joe Carnahan
Darsteller: Liam Neeson (John Ottway), Frank Grillo (Diaz), Dermot Mulroney (Talget), Dallas Roberts (Hendrick), Joe Anderson (Flannery), Nonso Anozie (Burke), Ben Bray (Hernandez), James Badge Dale (Lewenden)
Produktion: Joe Carnahan Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 117 min.
Kritik: Nach “Das A-Team” dreht Liam Neeson erneut unter der Regie von Joe Carnahan, jedoch könnten die Projekte unterschiedlicher kaum sein: Auf den komödiantischen Actionzirkus folgt ein düsteres, klaustrophobisches Thrillerabenteuer, bei dem nicht feuriges Spektakel, sondern eisiger Schrecken und schleichende Bedrohung auf dem Programm stehen. Wölfe mussten schon viele herbe Kinoverunglimpfungen einstecken, und diese ist darunter sicher eine der effektivsten. Hitverdächtig.
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