Magie und Illusion, Mord und Intrige verbinden sich in dem im Wien der Jahrhundertwende angesiedelten Kriminaldrama mit Ensemblebesetzung zu einem reizvoll rätselhaften Puzzle, in dem nichts ist wie es scheint. Basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte vom mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Schriftsteller Steven Millhauser, zaubert Drehbuchautor und Regisseur Neil Burger (Debütfilm “Interview with the Assassin”, 2001) ein elegantes Kunst(film)stückchen hervor, das opulentes Kostümdrama, metaphysischen Thriller und spannende Murder-Mystery fusioniert. Die vielschichtige Story setzt mit einem kurzen Prolog ein, der die Verhaftung des Magiers Eisenheim (ein grandioser Edward Norton) auf der Bühne zeigt. Im Anschluss ist es vorrangig die Perspektive des verhaftenden Chefinspektors Uhl (Paul Giamatti), aus der sich die vorangegangenen Ereignisse in Rückblenden entfalten. Angeschlossen wird zunächst mit einem kurzen Kindheitsprolog, der von der alsbald zwangsweise untersagten zarten Kinderliebe zwischen dem bürgerlichen Jungen Eisenheim und der Baroness Sophie von Teschen erzählt. 15 Jahre darauf kehrt Eisenheim als Bühnenmagier nach Wien zurück, wo seine kunstvollen Tricks selbst den kritischen Kronprinzen Leopold (Rufus Sewell famos als abscheulicher Arroganzling) beeindrucken. Sophie (Jessica Biel) ist mittlerweile die Verlobte des unwirschen Prinzen, doch das kann das erneute Aufflammen der Gefühle zwischen ihr und Eisenheim nicht verhindern. Als Sophie sich daraufhin von Leopold trennen will, kommt es zur Tragödie. Chefinspektor Uhl (Paul Giamatti) ermittelt. Obwohl er sich aus Loyalität gegen Eisenheims Verdacht sträubt, der Prinz könnte Sophie ermordet haben, versucht er dennoch, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Dies erweist sich als unerwartet undurchsichtiges Unterfangen, bei dem es allerhand Schall und Rauch zu durchschauen gilt. Just diese mysteriösen Umstände sowie die verschiedenen Motivationen der Figuren, gepaart mit den möglicherweise übernatürlichen Fähigkeiten der charismatischen Titelfigur beschwören das Publikum auf höchst unterhaltsame Weise. Zudem bestechen die üppigen visuellen Schauwerte, die durch die Unterlegung mit dem hypnotisch-melancholischen Klangteppich von Philip Glass noch eine zusätzlich atmosphärische Dimension erhalten. Darüber hinaus faszinieren die Interaktionen des Darsteller-Kleeblatts, seien es Liebe, Eifersucht, Rivalität, Manipulation, Unterwürfigkeit oder Grausamkeit, die zwischen den verschiedenen Beziehungskonstellationen zum Tragen kommen. Ohne Frage versteht dieses kleine Kunstwerk klassischer Machart in den Bann zu ziehen, so dass man logische Ungereimtheiten außer Acht lassen kann – ähnlich, wie man die Tricks eines Magiers nicht durchschauen muss, um dennoch seinen Spaß an der Show zu haben. ara.
Originaltitel: The Illusionist Sprache: Deutsch dts 5.1/Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Neil Burger
Darsteller: Edward Norton (Eisenheim), Paul Giamatti (Chief Inspector Uhl), Jessica Biel (Prinzessin Sophie), Rufus Sewell (Kronprinz Leopold), Eddie Marsan (Josef Fischer), Erich Redman (Fürst Rainier), Ellen Savaria (Frau Uhl), Jake Wood (Jurka)
Produktion: Cathy Schulman Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2006 Bildformate: 1:1,85/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Laufzeit: 104 min. Features: Audiokommentar, Interviews, Behind the Scenes, Featurettes, Trailer
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