Brillante Martial-Arts-Variante von Howard Hawks Westernklassiker “Rio Bravo”, in dem eine Polizeieinheit in Jakarta die Wohnfestung eines Drogenlords erstürmen soll. Unter einschlägig erfahrenen Genrefans genießt der Waliser Gareth Evans dank seines in Indonesien angesiedelten Martial-Arts-Spektakels “Merantau – Meister des Silat” einen exzellenten Ruf und mit seiner dritten Regiearbeit “The Raid” dürfte er nun Kultstatus erlangen. “Machete Gang Member” oder “Hole Drop Attacker” heißen seine Figuren im Abspann, ein Hinweis darauf was man in den vorangegangenen gut 90 Minuten zu sehen bekommen hat: Adrenalin pur. Der Plot ist, wie der Titel vermuten lässt, ebenso einfach wie effektiv: Die Polizei stürmt ein mehrstöckiges Gebäude, um einen Drogenboss namens Tama (Ray Sahetapy) festzunehmen, der sich im obersten Geschoss verschanzt hat. Erschwert wird der Einsatz durch den Umstand, dass viele der Gesetzeshüter im Nahkampf unerfahren sind und ihr korrupter Chef Wahyu (Pierre Gruno) eigene Ziele verfolgt. Wer jetzt an moderne Klassiker wie “New Jack City” oder “Assault -Anschlag bei Nacht” denkt liegt richtig – wobei hier in Sachen Tempo, Gewalt und Spannung mehr geboten ist. Vor allem Dank des Helden, der Ein-Mann-Armee namens Rama, gespielt vom Bewegungswunder Iko Uwais, der Kampfmaschinen wie Jet Li oder Bruce Lee wie Chorknaben aussehen lässt. Ruhig geht’s los: Die Exekutive schleicht sich an. Der Soundtrack schweigt. Die Polizisten beziehen Stellung. Was die Männer nicht wissen: Sie werden beobachtet. Tama hat Wachposten positioniert und Überwachungskameras installiert. Auf den Monitoren seines Kontrollraums verfolgt er “Dr. Mabuse” gleich mit seinen Leibwächtern Andi (Doni Alamsyah) und Mad Dog (Yayan Ruhian) jede Bewegung der Eindringlinge. Und dann meldet er über die hausinterne Beschallungsanlage: “Wir haben Besucher!” Der Auftakt zum blutigen Inferno: Mann gegen Mann. Glas splittert, Kochen brechen, Haut reißt, Schüsse hallen. Stockwerk für Stockwerk kämpfen sich die Männer hoch. Das Haus, in Sachen Produktionsdesign (Moti D. Setyanto) eine Ausnahmeleistung, ist ein Labyrinth – ob vertikal oder horizontal. Keine CGI-Effekte, keine kaschierenden Schnitte, kaum Nahaufnahmen. Der exzellente Kameramann Matt Flannery setzt auf Totalen. Der Kampfstil, der zum Einsatz kommt, heißt Silat, eine malaiische, beinharte Kung-Fu-Variante, bei der die Kombattanten die Schwerkraft zu überwinden scheinen. So fühlt am sich manchmal wie in einem etwas anderen Musical, einem Actionballett, bei dem statt gesungen und getanzt, gebrüllt und gekämpft wird. Die passende hämmernde Musik komponierten Aria Prayogi, Joseph Trapanese und Fajar Yuskemal, bei der Festivalvorführung in Toronto hieß es, dass sie vor dem Kinoeinsatz noch von Mike Shinoda von Linkin Park überarbeitet werden soll. Unnötig, denn sie ist brillant. Wie der Film – vorausgesetzt man mag die Gattung. geh.
Darsteller: Iko Uwais (Rama), Yayan Ruhian (Mad Dog), Joe Taslim (Jaka), Doni Alamsyah (Andi), Ray Sahetapy (Tama), Ananda George (Ari), Verdi Solaiman (Budi)
Produktion: Ario Sagantoro Produktionsland: Indonesien Produktionsjahr: 2011 Regioncode: B Bildformate: 1:1,85/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 2 Laufzeit: 101 min.
Kritik: Eine moderne Variation von Howard Hawks’ “Rio Bravo”, verlagert in die indonesische Hauptstadt von heute. Ein atemberaubendes Vollkontakt-Kampfspektakel, bei dem die Akteure neben allerhand Schießereien auch die malaische Kung-Fu-Variante Silat vorführen. Perfekt choreografiert und fotografiert, setzt der walisische Regisseur Gareth Evans ausschließlich auf analoge Action. Eine neue Entdeckung am Martial-Arts-Himmel ist Bewegungswunder Iko Uwais. Actionfans werden’s lieben.
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