Als Wüstenmythos machte Wrestlingstar Dwayne Johnson, Branchenname “The Rock”, in “Die Mumie kehrt zurück” eine so gute Figur, dass er nun als “Scorpion King” in einem eigenen Film zeigen darf, dass ein Abenteuer in den Dünen auch ohne Brendan Fraser funktioniert. Darüber herrschte zuverlässig Produzent und Drehbuchautor Stephen Sommers, Regisseur der beiden “Mumie”-Filme, der die wuchtige Inszenierung Chuck Russell (“Eraser”) anvertraute. Waren in den Vorläufern das magische Element und das Böse vereint im charismatischen Hohepriester Imhotep, so teilen sich diesen Part nun der böse König Memnon (Stephen Brand) und dessen Seherin Cassandra (Kelly Hu), die auch als kämpfende Amazone zum Zug kommt. The Rock beschäftigt sich ausgiebig mit beiden (“Ich will die Frau – und Deinen Kopf!”) und stellt seine Stärken im Minutentakt unter Beweis. Eine satte Portion Popcorn: Die Blockbustersaison 2002 ist eröffnet! Wrestler, das sind fleischgewordene Comichelden, die im Videoclipformat das ewige Ringen von Gut gegen Böse vorturnen, eine Art gentechnisch aufgemöbelte Jahrmarktsensation mit schnellerem Verfallsdatum als eine Teenieband. In Amerika sind sie Helden. Ab und an gelingt es einem der Muskelmänner, sich aus dem “Royal Rumble”-Getümmel zu befreien und auf eigene Faust zum Star zu avancieren. Mr T. beispielsweise boxte in “Rocky III” und war “A-Team”-Mitglied, während Hulk Hogan in allerlei B-Movies mit dem Bizeps drohte. Nun schickt sich Dwayne “The Rock” Johnson an, die große Leinwand auszufüllen – was physisch überhaupt kein Problem ist – und sich neben Vin Diesel als Erbe der alternden Muscle-Moviemen Schwarzenegger und Stallone zu etablieren. Es könnte klappen: Als Dreiminuten-Gaststar in “Die Mumie kehrt zurück” lief er locker Hohepriester Imhotep den Rang in der Gunst des Publikums ab und noch nicht einmal ein Jahr später, darf er sich die Wüste untertan machen – ihm zur Seite stehen ein geschwätziger Buddy, textilphobe Frauen, ein cleveres Kamel und die Special-Effects-Mannschaft, die schon unter Stephen Sommers erfolgreich im Sandkasten spielte. Mit diesen bewährten Zutaten wird dem Film sicher das biblische Ende seines Handlungsortes Gomorrah erspart bleiben. Im Gegenteil: Der “Scorpion King” Mathayus, der so mächtige Bogen spannen kann wie vor ihm nur John Rambo und Odysseus höchstselbst, ist für ein weiteres Turnier an der Kinokasse bestens gerüstet. Zu Beginn der Story ist er zunächst ein Außenseiter: Arkadier sind in der Wüste selten geworden und verdienen sich ihre Fladen mit Attentäterjobs. So bekommen Mathayus und sein Bruder den Zuschlag für einen Besuch beim Despoten Memnon. Der hat eine schöne Seherin, die seine Armee bei der Stange und sein Blut in Wallung hält. Ginge sie über den Jordan, wäre ein Aufstand der geknechteten Wüstenvölker machbar. Der Bruder wird gemeuchelt, damit eine persönliche Rechnung mit Memnon aufgemacht, und der Held verliebt sich (folgen-)schwer. Kelly Hu als Cassandra zu widerstehen, übersteigt auch Heldenkräfte. Mathayus gelingt es in der Folge, gegen Memnons Festung anzurennen und die Schöne zu rauben. Startschuss für allerhand actionreiches Wüstengetümmel, in dem unter anderem auch Ralf Moeller als Memnons Gardeführer Thorak und der riesenhafte Michael Clarke Duncan, für “The Green Mile” Oscar-nominiert, ausgemacht werden können. Vor Gomorrah werden schließlich sämtliche Rechnungen beglichen. Ein bisschen “Der letzte Mohikaner”, etwas “Conan”, ein ordentlicher Schuß “Rambo” -Chuck Russell hetzt seine Helden durch ein “Best-of-Action” der Filmgeschichte. Die vielen Zitate setzt er dabei erfrischend schamlos ein, etwa als sich Mathayus in bester “Indiana Jones”-Manier hinter einem riesigen Gong verschanzt oder wie “Robin Hood” per Wurfmaschine Gefahren überbrückt. Dass Wrestler Schauspieler sind, beweisen sie während hunderter Auftritte pro Jahr. Von “The Rock” verlangt Russell nur wenig mehr als sein Tagesprogramm bei der WWF (die den Film mitproduzierte), jedoch hat er seinen Vorbildern Stallone und Schwarzenegger schon jetzt etwas voraus: Johnson kann sympathisch lächeln und sogar so etwas wie Selbstironie durchschimmern lassen: Wer Johnson als “Next Action Hero” tituliert, muss “The Scorpion King” bereits gesehen haben: In Zukunft wird er eine sichere Bank sein.
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