Mit einem intensiven und konsequenten Kriminaldrama bestätigt Ben Affleck in seiner zweiten Regiearbeit die Qualität seiner ersten. Wieder adaptiert Affleck mit Chuck Hogans Vorlage einen Roman über ein abgeschlossenes Milieu, wieder ist Boston der Schauplatz, wieder gelingt es ihm als Koautor und Regisseur, innerhalb eines vertrauten Plots Spannung und Charaktere mit Profil zu entwickeln. Im Unterschied zu “Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel” übernimmt er auch selbst eine Hauptrolle, spielt einen Gangster, der sich vom kriminellen Erbe des Vaters zu lösen versucht. Was staatliche Strafmaßnahmen nicht erreichten, gelingt Filialleiterin Claire (Rebecca Hall) als romantischer Anreiz für eine Lebenskorrektur. Als ihre Bank von Doug MacRay und seiner maskierten Bande überfallen wird, wird Claire als Geisel genommen und von diesen Stunden der Angst nachhaltig traumatisiert. Als sie einige Tage später im Waschsalon von einem Mann angesprochen wird und sich daraus eine Beziehung entwickelt, ahnt sie nicht, dass der sympathische Doug ihr vor kurzem den größten Albtraum bescherte und sie anfangs nur aushorchen will, ob ihr bei den Tätern Verräterisches aufgefallen war. Dougs unorthodoxe Aktion ist tatsächlich eine Präventivmaßnahme zum Schutz der Zeugin, die wie die Täter im gleichen Viertel wohnt und von Dougs bestem Freund Jem (Jeremy Renner) am liebsten sofort entsorgt worden wäre. Dieser Konflikt zwischen Loyalität und Liebe generiert “Heat” – wie auch das F.B.I., das die Bande längst auf dem Radar hat und für den Zugriff auf den nächsten Coup wartet. Drei große Überfälle sind über die Hauptakte des Films verteilt. Der mittlere bietet die dynamischste Verfolgungsjagd des Films, die verblüffend bei einem Cop endet, der in Sekunden eine Abwägung trifft, die über Leben und Tod entscheidet. Diese Sequenz wie auch der finale Shootout ist Afflecks Hommage an “Heat” – und zählt zu den gelungensten dramatischen Abzügen von Michael Manns klassischer Folie. “The Town” ist actionbetonter als “Gone Baby Gone”, weniger introvertiert und reduzierter in seinen Überraschungselementen. Aber auch hier gelingt Affleck ein kompetent inszeniertes, von Robert Elswit vorzüglich fotografiertes Genrestück, in dem sich der Regisseur auch darstellerisch bewähren kann. Doch Talk of “The Town” vor der Kamera werden andere sein, wie Jeremy Renner als Hitzkopf auf den Spuren James Cagneys und Serien-Star Jon Hamm (“Mad Men”), der sich als smart-charismatischer FBI-Agent für größere Kinoaufgaben empfiehlt. kob.
Originaltitel: The Town Sprache: Deutsch/Englisch Regie: Ben Affleck
Darsteller: Ben Affleck (Doug MacRay), Rebecca Hall (Claire Keesey), Jon Hamm (FBI Special Agent Adam Frawley), Jeremy Renner (James Coughlin), Blake Lively (Krista Coughlin), Slaine (Albert ‘Gloansy’ Magloan), Chris Cooper (Stephen MacRay), Owen Burke (Desmond Elden), Titus Welliver (Dino Ciampa), Pete Postlethwaite (Fergus ‘Fergie’ Colm), Dennis McLaughlin (Rusty), Corena Chase (Agent Quinlan), Brian Scannell (Henry)
Produktion: Graham King Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Laufzeit: 119 min.
Kritik: Auch die zweite Regiearbeit Ben Afflecks ist in einem abgeschlossenen Milieu in Boston angesiedelt, das für die Polizei undurchdringlich bleibt. “The Town” ist jedoch actionbetonter und weniger introvertiert als “Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel”, der auch mehr Überraschungselemente bot. Trotzdem gelingt Affleck auch hier ein sehenswerter Genrefilm, der in seinen packenden Actionsequenzen, aber auch einigen Figuren Michael Manns “Heat” Reverenz erweist und Darsteller wie Jeremy Renner oder Jon Hamm starke Auftritte ermöglicht.
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