Das romantisch aufgeladene Regiedebüt des Oscar-gekrönten Kameramanns Wally Pfister warnt vor der Verschmelzung menschlicher und künstlicher Intelligenz. Filme, die sich um brillanten Verstand und dessen Verantwortung drehen, sind Raritäten. Schon deshalb verdient “Transcendence” Beachtung, auch wenn Christopher Nolans Name im Produzentenstab vielleicht überhohe Erwartungen weckt. Pfisters Film stellt Fragen über die Grenzen von Technologie, die im Science-Fiction-Genre keine dunkle Materie sind. Neu jedoch ist, etwa im Vergleich zum thematisch verwandten “Colossus” (1970), der weitgehende Verzicht auf überhitzte Dramatisierung sowie das Spiel mit Sympathiezuordnung, die nicht eindeutig ist. Das zunächst originelle, am Ende eher konventionelle Drehbuch von Jack Paglen, das 2012 unter den populärsten, noch unproduzierten Skripts in Hollywood gelistet wurde, erzählt eine berührende Lovestory mit Thrillertouch. “Transcendence” beginnt mit einem starken Bild, wenn ein als Türstopper verwendeter Laptop eine nahe Zukunft fast ohne Strom beschreibt. Ein Rückblick führt dann fünf Jahre zurück, zeigt Will Caster (Johnny Depp) und Ehefrau Evelyn (Rebecca Hall) als Koryphäen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, die durch ihre große Liebe die Welt verändern. Als Casters Lebenszeit nämlich durch einen Anschlag von Extremisten radikal reduziert wird, die in seinem revolutionären, zu Emotionen fähigen Großrechner eine Gefahr für den Menschen sehen, überspringt er wichtige Teststadien und startet mit dem Download seines Gehirns in den Rechner. Nach seinem Tod wird Caster Stimme und visuelle Repräsentanz einer künstlichen Intelligenz, die ständig wächst und trotz bester Absichten Allmachtsphantasien zu entwickeln scheint. “Transcendence” eröffnet als eher intimes, visuell unspektakuläres Drama, baut Fronten und Allianzen ohne Bestandsgarantie auf und schließlich zunehmend Action- und Effektelemente ein, die aber nie überzogen wirken. Transzendierend ist hier vor allem eine berührende Liebesgeschichte. Sie dominiert die Warnung vor Nanotechnologie, die schon “Matrix” prägte, und vor einem Menschen, der, wie in “Die Körperfresser kommen”, ohne freien Willen Zufriedenheit findet. Letztlich siegt Herz über Verstand und dramaturgische Fragezeichen, bleibt Rebecca Halls emotional engagierte Darstellung und ein bewegendes Bild romantischer Ewigkeit und Wiedergeburt im Langzeitgedächtnis zurück. kob.
Darsteller: Johnny Depp (Dr. Will Caster), Rebecca Hall (Evelyn Caster), Paul Bettany (Max Waters), Morgan Freeman (Joseph), Kate Mara (Bree), Cillian Murphy (Anderson Buchanan), Clifton Collins Jr. (Martin), Luce Rains (Rodger)
Produktion: Kate Cohen Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 115 min. Features: Making ofs, Featurettes, Trailer, B-Roll, Interviews, Bildergalerie, u.a.
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