Aufwändige Adaption von Angelina Jolie über den dramatischen Überlebenskampf von Olympia-Teilnehmer und Kriegsgefangenen Louis Zamperini. Nach dem bosnischen Kriegsdrama “In the Land of Blood and Honey” von 2011 ist dieser ambitionierte und stets mit spürbarer persönlicher Hingabe inszenierte Film die erst zweite Regiearbeit der vermutlich bekanntesten Schauspielerin der Welt. Im Vergleich zu ihrem mit bescheidenen Produktionswerten realisierten Debüt holte sich Jolie hier ein hochkarätiges Team von Hollywood-Schwergewichten zur Seite: Das auf Laura Hillenbrands Buch basierende Skript verfassten die Coen-Brüder (die den Stoff vor Jahren mit Brad Pitt unter dem Titel “Into the White Sea” verfilmen wollten, bis die Finanzierung kurz vor Drehstart platzte) sowie Richard LaGravenese und William Nicholson. Die hervorragende Kameraarbeit stammt von Roger Deakins, und Alexandre Desplat komponierte den aufwühlenden Score. Alles, um einem Projekt, das sich in der Tradition solch unberührbarer Meisterwerke wie “Die Brücke am Kwai”, “Die Stunde des Siegers” und “Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger” sieht, den ansprechenden Anstrich zu verpassen: Alles nur vom Besten, um dem beachtlichen Leben von Louis Zamperini gerecht zu werden. “Unbroken” beginnt mit einem Paukenschlag, einem atemlosen Action-Auftakt, der eine beeindruckend choreographierte Luftangriffsschlacht von B24-Bombern im Zweiten Weltkrieg zeigt. Protagonist Zamperini (der charismatische Brite Jack O’Connell aus “Mauern der Gewalt” und “’71”) und seine Kameraden der US-Luftwaffe überleben diesen Angriff, doch nur wenige Tage später werden sie über dem Pazifik abgeschossen. Zusammen mit seinem Freund Phil (Domhnall Gleeson) überlebt er 47 grausam beschwerliche Tage auf einem Rettungsschlauchboot, nur um anschließend von Japanern aufgefischt und in einem Straflager interniert zu werden. Dort gerät er ins Visier des sadistischen Lagerwächters Mutsuhiro “The Bird” Watanabe (effektiv vom japanischen Rockstar Miyavi gespielt), der seine eigenen Minderwertigkeitskomplexe durch brutale Folter und hämische Erniedrigungen an Zamperini auslässt. Doch Zamperinis Überlebenswillen ist unverwüstlich: Er triumphiert über seinen Peiniger, indem er nie aufgibt. Die Kreuzigungssymbolik einer Szene, in der Zamperini einen schweren Balken stemmt, ist der deutlichste Hinweis auf den religiösen Unterton des Films, der sich nicht unmittelbar mit der Verhandlung von Glaubensfragen befasst, sondern eher eine erzkatholische Haltung aufweist. Der Protagonist wird ein besserer Mensch durch sein Leiden. Dabei ist die Regisseurin eher an der Pose interessiert als an Durchdringung: Die innere Welt und die Motivationen des Protagonisten werden kaum erschlossen, was den Film bei aller visueller Pracht etwas distanziert wirken lässt. Zwar werden wichtige Etappen in Zamperinis Leben, wie seine Olympia-Teilnahme in Berlin 1936, bündig mit Rückblenden eingeflochten, doch das Hauptaugenmerk gilt der Prüfung der Hauptfigur im Boot und im Internierungscamp. Die explizit ausgewalzten Torturen ermüden auf die Dauer, doch Hauptdarsteller O’Connell erweist sich trotz spärlicher Charakterzeichnung als faszinierender Sympathieträger. In Kombination mit den Produktionswerten sind dem dramatischen Biopic um den Triumph des Willens etliche Oscar-Nominierungen und die Aufmerksamkeit des Publikums sicher. ara.
Darsteller: Jack O’Connell (Louis Zamperini), Domhnall Gleeson (Russell Allen “Phil” Phillips), Miyavi (Mutsushiro Watanabe), Finn Wittrock (Francis ‘Mac’ McNamara), Garrett Hedlund (John Fitzgerald), Jai Courtney (Hugh “Cup” Cuppernell), C.J. Valleroy (Louis, jung), Alex Russell (Pete Zamperini), John Magaro (Frank A. Tinker), Luke Treadaway (Miller), John D’Leo (Pete, jung), Stephen Stanton (Stadionsprecher), Shinji Ikefuji (japanischer Übersetzer), Louis McIntosh (Harris), Ross Anderson (Blackie), Spencer Lofranco (Harry Brooks), Yutaka Izumihara (Mann von Radio Tokio), Ken Watanabe (Omori-Wache), Jordan Patrick Smith (Cliff), Ryan Ahern (Mitchell), Michael Whalley (Pillosbury)
Produktion: Angelina Jolie Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 132 min.
Filmpreise: Name: Cinema for Peace Jahr: 2015 Kategorie: Wertvollster Film des Jahres Features: Entfallene Szenen, Behind the Scenes, Featurettes
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