In bewährter skandinavischer Krimimanier beschließt das Trio Noomi Rapace, Michael Nyqvist und Daniel Alfredson Stieg Larssons dreiteilige Bestseller-Adaption. “Verblendung”, “Verdammnis”, “Vergebung”… Stieg Larssons fulminante “Millennium-Trilogie” geht in die letzte Runde. Regie führte wie bei Teil zwei, erneut nach Jonas Frykbergs Drehbuch, Daniel Alfredson, was insofern Sinn macht, weil die Story – nach finalem Cliffhanger – direkt dort anknüpft, wo “Verdammnis” aufhörte und beide “Folgen” im Prinzip als ein langer Film gesehen werden können. Entsprechend gleichen sich auch Machart und Aufbau, entsprechend werden hier nach dem etwas ruhigeren “Zwischenspiel” eher die Spannungselemente, weniger die psychologischen Momente herausgearbeitet. Die Punk-Ermittlerin Lisbeth Salander, wieder überzeugend zum Leben erweckt von Noomi Rapace, wird nach einem Kampf mit ihrem Widersacher Zala mit einer Schussverletzung ins Krankenhaus eingeliefert. Doch in Sicherheit ist sie deswegen nicht, trachtet ihr doch nun der Geheimdienst nach dem Leben, der auf keinen Fall will, dass die Verbindung zwischen Zala und höchsten Regierungskreisen bekannt wird. Derweilen arbeitet der Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist (gleichbleibend gut: Michael Nyqvist) fieberhaft daran, Lisbeths Unschuld an den Morden an ihrem sadistischen Vormund und zwei Journalisten zu beweisen. Mit Hilfe einer langen, verschachtelten Parallelhandlung erzählt Alfredson seinen Nerven aufreibenden Thriller. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart pendelt der Film, der sich abwechselnd auf seine beiden Protagonisten konzentriert und die Geschichte jeweils aus deren Blickwinkel schildert. Wieder geht es um Perversion und Scheinmoral, um Hass und Verlogenheit, um Gewalt und Familiengeheimnisse – (mögliche) staatserschütternde Konsequenzen inklusive. Die bekannten Zutaten skandinavischer Krimiqualitätsware sind vorhanden, für Hitchcockschen Suspense ist reichlich gesorgt, dafür fehlt weitgehend der feministische Blickwinkel, der viel zur Qualität von “Verblendung” beitrug. Atmosphärisch überzeugt “Vergebung” wie schon seine Vorläufer, dunkel und düster, blau-schwarz hält “Mankell”-Kameramann Peter Mokrosinski seine Bilder, ob Hospital, Gefängnis oder auch freie Natur, bedrohlich legt Jacob Groth seinen Soundtrack an. (Fast) zu viel Wert wird auf beinharte Action gelegt, der Nebenplot um eine Rockerbande wirkt etwas aufgesetzt – wie auch die Irokesenfrisur mit der Salander erhobenen Hauptes zur Gerichtsverhandlung schreitet. Insgesamt geradliniger fällt diese Larsson-Adaption aus, Politmachenschaften drängen persönliche Dramen in den Hintergrund. Eine Entscheidung, die wohl der berechtigten Hoffnung nach (noch) breiterem Publikumszuspruch geschuldet ist. geh.
Originaltitel: Luftslottet som sprängdes Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Schwedisch dts HD 5.1 MA Regie: Daniel Alfredson
Darsteller: Noomi Rapace (Lisbeth Salander), Michael Nyqvist (Mikael Blomkvist), Peter Andersson (Nils Bjurman), Jacob Ericksson (Christer Malm), Sofia Ledarp (Malin Erikson), Mikael Spreitz (Ronald Niedermann), Niklas Hjulström (Richard Ekström), Lennart Hjulström (Fredrik Clinton), Georgi Staykow (Alexander Zalachenko), Lena Endre (Erika Berger), Annika Hallin (Annika Giannini), Michalis Koutsogiannakis (Dragan Armanskij), Yasmine Garbi (Miriam Wu), Per Oscarsson (Holger Palmgren), Anders Ahlbom Rosendahl (Peter Teleborian), Johan Kylén (Jan Bublanski), Tanja Lorentzon (Sonja Modig), Paolo Roberto (Paolo Roberto), Pelle Bolander (Sonny Nieminen), Thomas Lindblad (Magge Lundin), Mirja Turestedt (Monica Figuerola), Magnus Krepper (Hans Faste), Hans Alfredson (Evert Gullberg), Tomas Köhler (Plague)
Produktion: Søren Stærmose Produktionsland: Schweden Produktionsjahr: 2009 Bildformate: 1:2,35 Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 146 min.
Kritik: Stieg Larssons fulminante “Millennium-Trilogie” geht in die letzte Runde. Mit Hilfe einer langen, verschachtelten Parallelhandlung erzählt Regisseur Daniel Alfredson einen nervenaufreibenden, actionreichen Thriller, der zwischen Vergangenheit und Gegenwart pendelt und eher die Spannungselemente als die psychologischen Momente der Vorlage herausarbeitet. Ein dichter, atmosphärisch stimmiger Politkrimi in bester skandinavischer Tradition, in dem Noomi Rapace erneut als furchtlose Punk-Ermittlerin glänzt.
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