Fünf unerschrockene Polizisten bewahren einen Kinderschänder vor der Selbstjustiz – intensiver japanischer Moralthriller. Nippons arbeitswütiger Vielfilmer Takashi Miike, berüchtigt für erlesen Brutales wie “Audition”, ist mit seiner bislang reifsten Leistung im Mainstream angekommen. Für seinen aufwühlenden Thriller nach dem Roman “Shield of Straw” seines Landsmanns Kazuhiro Kiuchi verdiente er sich eine Nominierung für die Goldene Palme. Sein denkbar einfaches, aber folgenschweres Konzept ist der Transport eines Häftlings gegen alle Widerstände und Widrigkeiten, ein Motiv aus amerikanischen Western (“Zähl bis drei und bete”) ebenso wie aus dem Samuraikino, verlegt in die heutige Zeit. Da es sich bei der Fracht um einen abstoßenden Sexualmörder (Tatsuya Fujiwara aus “Death Note”) handelt, kann Miike das moralische Dilemma zwischen Pflichterfüllung und Selbstjustiz erheblich zuspitzen, was mitunter auf Kosten der Glaubwürdigkeit geschieht. Er hat derweil genug Klasse, um auf ein Actionspektakel à la “S.W.A.T.” zu verzichten und demonstriert das Ringen von fünf Einzelkämpfern mit sich selbst und einem übermächtigen Feind – der ganzen Bevölkerung Japans. Denn das Drehbuch will, dass sie ihren Schützling über die ganze Insel bis zu einem Gerichtstermin in Tokio geleiten müssen. Nach dessen jüngster Schandtat, der eine Siebenjährige zum Opfer fiel, hat deren vermögender Großvater eine Billion Yen für denjenigen ausgelobt, der ihm den Kopf des hämischen Psychopathen bringt. Damit sieht sich ein Fähnlein Aufrechter mit (keineswegs unerschütterlicher) Berufsehre einem zu jedem denkbaren Attentat bereiten Lynchmob gegenüber. Wie sich auf dem hindernisreichen Weg in die Hauptstadt via Bus und Bahn, Taxi und sogar zu Fuß die Kollateralschäden häufen, ehrliche Bürger zu gefährlichen Angreifern mutieren, fokussiert in seinem Suspense auf den menschlichen Verlust und eine totale Paranoia – jeder kann Täter werden, einschließlich die Personenschützer selbst, die sich gegenseitig verdächtigen, ein Maulwurf zu sein. Im Kreuzfeuer der Assassinen wird ihre Charakterstärke immer wieder aufs Neue getestet, was viele eindringliche Momente hervorbringt. In den kühlen Farben der eleganten Bilder von “13 Assassins”-Kameramann Nobuyasu Kita und zu dem getragenen Score von Miikes Hofkomponist Koji Endo lässt ihnen das Szenario über die Versuchung, seinen Nächsten zu ermorden, keinen Augenblick Ruhe vor einer übermenschlichen Aufgabe. tk.
Originaltitel: Wara no tate Sprache: Deutsch DD 5.1/Japanisch DD 5.1 Untertitel: Dt. f. Hörg. Regie: Takashi Miike
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