Katastrophenfilmexperte Roland Emmerich (“2012”) nimmt sich in dem Big-Budget-Sommerfilm zum dritten Mal in seiner Karriere des Weißen Hauses an. Roland Emmerich ist nach seinem Historienausflug mit “Anonymus” wieder da angekommen, wofür er am besten bekannt ist: beim spektakulären, aufregenden, geradlinigen und doch hintersinnigen Eventkino, das das Herz am rechten Fleck hat. Zwar liegt er vom Timing ein paar Monate hinter Antoine Fuquas ähnlich thematisierten Terroristenthriller “Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr” zurück, doch hinsichtlich produktionstechnischer Qualität sowie allgemeinem Unterhaltungswert besteht kein Vergleich. Denn während Fuquas Angriff auf den Sitz des mächtigsten Mannes der westlichen Welt vor allem mit gesunder Härte punktete, weist Emmerichs weniger grimmiger Film Spezialeffekte erster Güteklasse auf und spricht ein breiteres Familienpublikum an. Dazu trägt auch das mehrschichtige und mit ein paar cleveren politischen Versatzstücken versehene Drehbuch von James Vanderbilt (“The Amazing Spiderman”) bei: Die Rettungsaktion des von Channing Tatum (“G.I. Joe”, “Magic Mike”) sympathisch und zur Freude seiner Fans im eng anliegenden Unterhemd gespielten Helden ist nicht nur von patriotischer Pflicht, sondern auch von elterlicher Sorge motiviert. Sein John Cale ist Veteran des Afghanistan-Krieges und bewirbt sich beim Secret Service. Zum Jobinterview im Weißen Haus kommt er mit seiner elfjährigen Tochter Emily. Das Gespräch verläuft negativ, doch Emily zuliebe bleiben sie für eine Besichtigungstour. Just zur selben Zeit schleicht sich ein Trupp einheimischer Terroristen ein, um Präsident John Sawyer (Jamie Foxx gibt einen exzellenten Obama-Verschnitt ab) in ihre Gewalt zu bringen. Cale vereitelt den Plan und nimmt nach mehreren Feuergefechten mit den Bösewichten Sawyer unter seine Fittiche. Gemeinsam suchen sie nach einem Ausweg aus der zunehmend eskalierenden Situation. Gleichzeitig verschanzen sich die Terroristen mit einer Reihe von Geiseln, unter denen sich auch Emily befindet. Auf Cales muskulösen Schultern lastet daher nicht nur den Präsidenten zu retten, sondern auch seine Tochter. Und weil es ein Sommer-Blockbuster und klotzen besser als kleckern ist, gilt es auch noch einen Weltkrieg zu verhindern. Während sich die Situation im Weißen Haus und auf der weltpolitischen Bühne zuspitzt, werden die Motivationen der Terroristen und der Drahtzieher nach und nach enthüllt. Parallel dazu entfaltet sich ein hervorragend nach Strickart von “Stirb langsam” und “Air Force One” orchestriertes Actionfeuerwerk, das mit unzähligen Maschinengewehrsalven, Explosionen und selbst einer Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd auf dem Rasen von 1600 Pennsylvania Avenue aufwartet. Positiv schlägt auch die locker-launige Chemie zwischen den ungleichen Buddys Cale und Sawyer zu Buche. Des Präsidenten Wandlung vom friedensliebenden Politiker zum Granaten werfenden und Raketenwerfer abfeuernden Haudegen sorgt für einige Komik. Das menschliche Element unterstützt die furiosen Actionsequenzen, was ein unverkennbares Markenzeichen für Emmerichs Filme ist, der einmal mehr Garant für leicht verdauliche Popcorn-Unterhaltung ist, die diesmal durch ihren augenzwinkernden Humor zusätzlich aufgewertet wird. ara.
Originaltitel: White House Down Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Italienisch/Türkisch/Arabisch/Dänisch/Finnisch/Niederländisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Channing Tatum (John Cale), Jamie Foxx (Präsident James Sawyer), Maggie Gyllenhaal (Spezialagentin Carol Finnerty), Jason Clarke (Emil Stenz), Richard Jenkins (Eli Raphelson), James Woods (Geheimagent Martin Walker), Rachelle Lefevre (Melanie), Joey King (Emily Cale), Nicolas Wright (Donnie Donaldson)
Produktion: Roland Emmerich Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 127 min.
Filmpreise: Name: Video Download Award Jahr: 2014 Kategorie: Gold – 250.000 bezahlte Downloads in 100 Tagen
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