Der Siegeszug von Debra Graniks Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Woodrell begann im Januar 2010, als die Independentproduktion beim Sundance Film Festival gewann und gipfelte in den Oscar-Nominierungen für das beste Drehbuch, den besten Film und die herausragende Leistung der beiden Schauspieler John Hawkes und Jennifer Lawrence. Lawrence porträtiert in einer wahren Tour de Force die siebzehnjährige Ree Dolly, die unter ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Missouri lebt und sich nicht nur streng und liebevoll um ihre beiden Geschwister kümmert, sondern auch um ihre pflegebedürftige Mutter. Ihr kleinkrimineller Vater ist wieder einmal verschwunden, womit die taffe Ree an sich gut leben kann. Bis eines Tages die Polizei vor der Tür steht und ihr eröffnet, dass ihr Vater flüchtig ist, nachdem er das Familiengrundstück samt schäbigem Haus als Kaution hinterlegte. Sollte er nicht binnen weniger Tage auftauchen, müsste das Anwesen gepfändet werden. Um der drohenden Obdachlosigkeit zu entgehen, begibt sich Ree in der verschworenen Gemeinschaft von Viehzüchtern, Ex-Knackis und Crystal-Meth-Dealern auf die Suche nach Hinweisen zum Verbleib ihres Vaters. Granik setzt auch in ihrem zweiten Film, wie schon in ihrem in Deutschland noch unveröffentlichten Langfilmdebüt “Down to the Bone”, auf eine starke Frauenfigur und entführt den Zuschauer in eine archaische Welt, geprägt von alten Ehrvorstellungen. Die Spannung baut sich dabei langsam auf und lodert mehr im Hintergrund als offen auszubrechen. Ständig schwebt ein intensives Gefühl der Bedrohung über der Szenerie. Ähnlich wie das Independent-Drama “Frozen River” von Courtney Hunt porträtiert Granik die amerikanische White Trash-Gesellschaft des Mittleren Westens als vom wirtschaftlichen und moralischen Verfall geprägte Gemeinschaft, ohne dabei den Respekt vor ihren von Angst getriebenen Figuren zu verlieren. Zwar scheint jeder ein doppeltes Spiel zu spielen, dennoch begegnet Granik ihnen auf Augenhöhe und interessiert sich für deren täglichen Überlebenskampf. In der zweiten Hälfte zieht sie das Tempo noch einmal an und lässt ihr Drama zu einem Thriller mit Anspruch werden. Nicht zuletzt kann sie sich dabei auf ein herausragendes Schauspielerensemble verlassen, in dem insbesondere Jennifer Lawrence (demnächst in “X-Men: Erste Entscheidung” zu sehen), John Hawkes (hinterließ bereits in der gefeierten TV-Serie “Deadwood” einen bleibenden Eindruck) und Dale Dickey noch lange in Erinnerung bleiben. mahe.
Originaltitel: Winter’s Bone Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch Regie: Debra Granik
Darsteller: Jennifer Lawrence (Ree), John Hawkes (Teardrop), Kevin Breznahan (Little Arthur), Dale Dickey (Merab), Garret Dillahunt (Sheriff Baskin), Sheryl Lee (April), Lauren Sweetser (Gail), Tate Taylor (Satterfield), Isaiah Stone (Sonny), Shelley Waggener (Sonya), Ashlee Thompson (Ashlee)
Produktion: Anne Rosellini Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 104 min.
Kritik: Debra Graniks Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Woodrell entführt den Zuschauer in eine archaische Welt, in der alte Ehrvorstellungen herrschen. Langsam zieht sie dabei die Schraube der intensiv unter der Oberfläche brodelnden Spannung an. Die White-Trash-Gesellschaft, die sie porträtiert, ist von wirtschaftlichem und moralischem Verfall geprägt, und jeder scheint ein doppeltes Spiel zu spielen. Aus dem herausragenden Schauspielerensemble bleiben insbesondere Jennifer Lawrence, John Hawkes und Dale Dickey noch lange in Erinnerung.
Filmpreise: Name: Internationale Filmfestspiele in Berlin Jahr: 2010 Kategorie: Leserpreis “Tagesspiegel”
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